Zeiss zum Thema Vergütung/Beschichtung von Linsen
Hallo Zusammen,
Ich habe hier http://lenspire.zeiss.com/en/wp-cont...objektiven.pdf Einen wie ich finde sehr interessanten Artikel über die Auswirkung von Beschichtungen, die Entstehung von Ghosting und ganz generell den Aufbau optischer System gefunden und wollte ihn euch nicht vorenthalten. @Moderatoren: Ich war mir sehr unsicher, wo das hinpasst. Wenn ich den falschen Ort erwischt habe, bitte verschieben. |
All denen ins Stammbuch, die immer noch meinen, "Schutzfilter" vor ihre Objektive schrauben zu müssen...
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Das machst Du dann, wenn Du Mal in zwei Objektiven Kratzer hattest und du auf jeden Dir sicher bist, du möchtest die Linsen nach deinem Projekt verkaufen....
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@MaTiHH
Danke für den Link. Habe den Artikel gleich gespeichert, um ihn später in Ruhe zu lesen. |
Spannende Lektüre, danke dafür!:top:
Gruß, raul |
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Da würde ich auch einen Filter drauf schrauben. Für alles andere/ Alltagsgebrauch eher nicht. |
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Auch wenn es eigentlich hier nicht Thema war, hier aus gleicher Quelle etwas zum Thema Schutzfilter:
When to use a UV filter Finally, a few points on the use of UV filters: these are used to block out ultraviolet light, yet they remain transparent and fully permeable to visible light. In certain situations where there is a high proportion of UV light (for example at high altitudes), the image contrast can be slightly increased and the sharpness enhanced by filtering out undesired wavelengths. As a result, colors appear more radiant. T* UV filters do not lengthen the exposure time, which makes them ideally suited for everyday use, particularly for protecting the front lens from dirt, dust and scratches, and even from slight damage if the lens is dropped. |
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Es geht um die Problematik der Ausschaltung bzw. der Minimierung von Grenzflächen! Technische Klimmzüge zur Beseitigung eines Problems, das ohne den Einsatz gar nicht vorhanden wäre... |
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Diese Aussage ist eigentlich nichts neues, muss wohl immer wieder ins Gedächtnis gerufen werden. Ich verstehe mal wieder nicht, warum man sich über Selbstverständlichkeiten streiten muss. Jeder soll doch jeder für sich selbst entscheiden, welches Zubehör benutzt wird. |
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Wie auch immer, der ursprünglich genannte Artikel macht deutlich, wie komplex die Berechnung einer Optik ist und kann ein wenig auch als Erklärung dafür dienen, warum mit fortschreitender Entwicklung die guten Objektive auch immer teurer werden. Nebenbei fand ich den Teil über die verwendeten Rechneranlagen (am Ende des Artikels) ausgesprochen interessant! |
UV- oder Skylightfilter haben doch nicht allzuviel mit den Optiken zu tun.
Es ging ja darum, die Schwächen von Filmen zu kompensieren. Und selbst da waren UV-Filter bald schon überflüssig, da die Filme selbst entsprechend weiterentwickelt wurden... Es ging also nur noch darum, dass sie die Qualität auch nicht nennenswert beeinträchtigen. Und das ist durch die gestiegenen Schärfeansprüche bei Digitalkameras definitiv der Fall. |
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Mit der Digitaltechnik lässt sich der Einfluss der Chemie ersetzen. |
Eigentlich wollte ich nichts weiter zu UV-Licht und Filtern schreiben.Ich möchte versuchen obwohl nicht ganz threadkonform, das ganze ein wenig zu beleuchten und zu differenzieren.
Filter haben sehr wohl was mit den verwendeten Objektiven zu tun. Sie sind genaugenommen eine weitere Linse im Strahlengang mit zwei Reflexionsflächen. Durch ausgeklügelte Vergütungen oder Formgebung (gekrümmte und/oder planparallele Filter) kann man die negativen Eigenschaften der Filter stark abschwächen, aber nicht ganz vermeiden. UV-Licht (oder IR-Licht) war schon immer das gleiche physikalische Problem für die Fotoindustrie. Die Physik dahinter hat sich nicht geändert. Was sich geändert hat, ist der Umgang mit dem Thema und die Lösungen, die erarbeitet wurden. Z.B. sind die Leistungen der Computer (siehe Link und Vorredner) für die Berechnung von optischen Systemen horrent gestiegen. Früher konnte man manches nur näherungsweise berechnen, weil der Manpower und die Zeit nicht zur Verfügung standen. Es sind trotzdem beeindruckende Optiken entstanden. Siehe die Threads zu adaptierten Altobjektiven an Sony-Kameras. Natürlich wurden auch die Chemie (Filmemulsionen und die Entwicklungstechniken) stark weiterentwickelt. Filme und Sensoren sind sowohl für UV-Licht als auch für IR-Licht empfänglich. (Man muss sich in Diskussionen nur einigen, welchen Wellenlängenbereich man besprechen will.) Das UV-Licht, das bei uns auf der Erde als Teil des Sonnenlichts ankommt, liegt im Wellenlängenbereich von rd. 200nm bis 380nm (UV-C, UV-B, UV-A). Die Objektive lassen je nach verendeten Glassorten nur noch wenig "Licht" im Bereich von 320 bis 400nm durch. Früher hat man sich im Hochgebirge oder am Meer mit viel UV- und Blaulicht mit Vorsatzfiltern behelfen müssen oder spezielle Filme kaufen müssen. Heute haben viele Kameras einen Filterstack vor dem Sensor, der gleich noch ein paar andere Aufgaben miterledigt, z.B. neben der Rest-UV-Strahlung auch definiert die IR-Strahlung zu reduzieren. Bei Kameras ohne Filterstack kann je nach verwendetem Objektiv auch ein UV-Sperrfilter 400 weiterhin sinnvoll sein. Ein solcher Filter blockt alle Wellenlängen kleiner 400nm ab. Wenn ich z.B. die Fluoreszenz von Mineralien mit UV-B- oder UV-A-Lampen fotografiere, weiß ich aus eigenen Tests, dass ich beim SEL 24-70mm nicht unbedingt einen UV-Filter benötige. Was ich noch nicht weiter untersucht habe, wie sich die Bildschärfe mit oder ohne Filter verändert. UV hat ebenso wie IR eine eigene seperate Schärfeebene. Es kann sein, dass ich mir keine Gedanken machen muss, weil der Stack der A7 alles UV blockt. Das weiß ich aber nicht. Wenn ich aber Altglas nehme und eine Schwarzlichtlampe mit viel Blauanteil, kann ich den Blaustich mit einem UV-Filter von vorherein reduzieren. Ebenso schließe ich sicher aus, dass eventuell Schmiermittel oder Beschichtungen im Inneren des Objektivs fluoreszieren und eine Lichtschleier zum Bild beitragen. Jetzt mache aber lieber Schluss und gehe Kaffeetrinken. Ich wünsche euch einen schönen Tag. |
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Sorry, meine Aussage sollte nicht bedeuten, dass Filter keinen Einfluss auf den Strahlengang hätten, sondern nur, dass UV- und Skylightfilter nicht wegen der Objektive, sondern wegen (alter) Filmeigenschaften verwendet wurden.
Später wurden die wichtigsten Standardfilter ja quasi in den Film und dann in die Kameras direkt vor den Sensoren integriert und somit als Zusatz um der Filterwirkung überflüssig. Bestenfalls bemerkt man sie nicht... |
Meine Wissens nach, mich hat eine A7R keinen Filterstack. Aber das ist ja auch keine gängige Kamera. ;) und auch die X-Kameraserie von Fujifilm hat keinen Stack mehr, dafür einen anderen Sensoraufbau. Das sind ja auch keine gängigen Kameras. ;)
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Natürlich kann man den kombinierten IR- und UV Filter vor dem Sensor entfernen, um zum Beispiel die Kamera (deutlich besser) für IR-Fotos verwenden zu können.
Dann muss man allerdings die Sensorposition korrigieren und für normale Fotos immer das entsprechende Filter vorsetzen. Also nicht nur ein UV-Filter, sondern wieder mit IR-Filter kombiniert... Einfach nur weglassen gibt ziemlich üble Farben und läßt einen schnell erahnen, warum einst solche Filter auch bei Farbfilmen hilfreich waren... |
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Hier kannst du dir mal einen typischen Aufbau eines Filterstacks anschauen. Es variiert von Kamera zu Kamera etwas, ist im Prinzip aber bei allen gleich. Langer Rede kurzer Sinn: Es ist mit den Digitalkameras kein UV- oder anderer Filter nötig, auch nicht im Hochgebirge, wie es noch zu analogen Zeiten empfohlen wurde. Natürlich kann man die Filter nachträglich entfernen lassen, und/oder durch einen Ersatz verändern. Aber das ist dann keine normale Kamera mehr. |
Eure Einwände habe ich gelesen. Sie sind nachvollziehbar.
Ich bin jetzt ein wenig verwirrt. Aber der Reihe nach. Das der Tiefpassfilter einTeil des Filterstacks ist, ist mir schon klar. Aber der Gebrauch des Wortes Tiefpassfilter nicht. In etlichen Threads und Artikeln wird nicht zwischen Filterstack und Tiefpassfilter unterschieden. Ich habe wiederholt den Eindruck gewonnen, mit Tiefpassfilter ist bei einigen Autoren das gesamte Ding vor dem Sensor gemeint. Wie seht ihr das? Zum Beispiel in folgendem Link: https://www.prophoto-online.de/fotot...rlich-10006387 |
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Filterstack heißt, es ist ein Sandwich von Filtern mit unterschiedlicher Funktionen, dass steckt quasi im Namen 'Stack' drin. Tiefpassfilter heißt dass niedrige Frequenzen passieren dürfen, also durchgelassen werden. Hohe Frequenzen werden herausgefiltert. Dabei sind die Ortsfrequenzen gemeint. Daher feine Details werden aufgeweicht um so Schwebungen zwischen Bild- und Sensorauflösung zu vermeiden, das Moiré.
Der Tiefpassfilter ist oft Bestandteil eines Filterstacks. In der A7R wurde er meines Eissens durch ein neutrales Glas ersetzt um die knackige Auflösung nicht zu beeinflussen. Ganz weglassen geht nicht, da sonst die Dicke des Filterstacks nicht gepasst hätte. |
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Normalerweise kann man den Stack (oder eben Teile davon) durchaus weglassen, wenn man dafür die Sensorposition anpasst... |
nöö, haben sie nicht. Deshalb haben die M-Mount WW so Probleme an den Sony Kameras und das ist auch der Grund, warum z. B. Voigtländer extra für den Stack der Sony E-Mount Kameras seine Super WW angepasst hat mit neuen Versionen.
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Ein sehr interessanter Link, danke MattiHH !
Da wird einem klar warum Objektive so teuer sind, zumal die Auflagen sicher nicht in die Hunderttausende gehen. Nur schade, dass die Diskussion wieder entgleist :flop: |
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Die eigentlichen Herstellungskosten betragen ohnehin nur einen Bruchteil des Verkaufspreises, aber das ist bei allem Fotokram so. |
Faszinierend finde ich die auf S.63 dargestellte geschichtliche Entwicklung.
Anfang der 50-er Jahre konnte man bei einigen Firmen seine alten unvergüteten Objektive verbessern lassen. Wurden die Angestellten, die mit Rechenschieber, Logarithmentafel, Papier und Bleistift die Strahlengänge berechneten wirklich "Optikrechner" genannt? |
@Walt_I
Die Grundlagenforschung wird aber nicht (mehr) bei Zeiss gemacht. Ich bin mir auch nicht sicher, ob Zeiss selber die Beschichtungen macht. Auch in diesem Bereich haben sich Lohnbeschichter etabliert. |
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