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burli 21.11.2018 18:28

Aufgabe: S-Kurve
 
Hallo,
beim Stöbern im Internet bin ich über diese Seite gestolpert. Der Autor mach dort ein paar abstraktere Vorschläge, wonach man sich mal umschauen sollte

https://www.matthiashaltenhof.de/blo.../#Die_Aufgaben

Bei meinem heutigen Spaziergang sind mir diese S-Kurven über den Weg gelaufen.


Bild in der Galerie


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Die Bedingungen waren aber alles andere als gut. Wenig Licht, trüb und neblig. Ein Meisterwerk wird deshalb sicher nicht dabei sein. Aber ein Anfang

Konstruktive Kritik wird gern angenommen.

Viele Grüße
Markus

screwdriver 21.11.2018 19:00

Zitat:

Zitat von burli (Beitrag 2032889)

Konstruktive Kritik wird gern angenommen.

Das Objekt hat Potnenzial. Das ist dir bewusst geworden. :top:
An der Umsetzung muss noch gearbeitet werden.

Ausreichend belichten hätte man ja trotzdem gekonnt.

Der helle Lichtfleck irritiert die Automatik.
Mit Belichtungszeit und ISO wäre noch "Luft" gewesen.

In keinem Bild sind beide Bänke wirklich komplett zu sehen.

Auf den Bildtitel bezogen, hätte man die "S-Linie" deutlich besser (z.B. von der Seite) darstellen können.

Die Kameraposition ist ausbaufähig. Von viel tiefer und näher dran oder deutlich höherer Postion zu fotografieren, bringt Spannung ins Bild.
Wenn schon eine Serie dann bietet sich hier doch viel mehr "rundherum" an, als der "normale" Frontalanblick mit 2 Schritten Differenz.

burli 21.11.2018 19:39

Danke. Mir ist klar, dass da noch Potential nach oben ist. Die schlechte Belichtung liegt zum Teil an der Nacharbeit. Hier könnte ich noch mehr rausholen. Problem ist der überbelichtet Himmel. Ich hab eine Belichtungsreihe gemacht. Damit werde ich noch etwas spielen.

Wenn das Wetter wieder etwas besser ist mache ich noch ein paar Aufnahmen. Heute war es für mich als Anfänger vielleicht doch etwas zu wiedrig. Ich hab später kaum noch was gesehen, weil die Brille beschlagen ist.

Viele Grüße
Markus

screwdriver 21.11.2018 20:16

Zitat:

Zitat von burli (Beitrag 2032907)
Die schlechte Belichtung liegt zum Teil an der Nacharbeit. Hier könnte ich noch mehr rausholen. Problem ist der überbelichtet Himmel. Ich hab eine Belichtungsreihe gemacht. Damit werde ich noch etwas spielen.

Ich selber fotografiere pratisch "nur" JPG und bearbeite nur minimalistisch nach. Ich sehe auf dem Kamera-Monitor sehr gut, wie das "fertige Bild" aussieht. Besonders gut sogar dann, wenn die Sonne nicht scheint.
Dabei nehme ich ggf. bewusst in Kauf, das unwichtige Bildteile überbelichtet sind oder im Schwarz absaufen.
Mit der Wahl des Bildausschnitts und des Standorts lassen sich extreme Dynamikunterschiede manchmal auch vermeiden.
Mir ist die Auswahl der Ansichten sprichwörtlich zu einseitig.

fallobst 21.11.2018 21:21

Die wichtigste Kritik hast du eigentlich selbst vorweg genommen.
Das Licht muss zur gewollten Aufnahme passen, das war heir nicht der Fall wie du selbst festgestellt hast.
Sonst wäre meine Bemerkung noch, dass bei deinen Versuchen eine S- Linie darzustellen diese Idee, wenn überhaupt, dann nur auf dem zweiten Blick erkennbar wird. Ein gänzlich anderes Motiv für deine Idee wäre wohl besser.
Ansonste finde ich deinen Link interessant, die Übungshinweise sind vielversprechend, um den fotografischen Blick zu schulen.

burli 21.11.2018 22:17

Ich weiß, dass RAW oft überbewertet wird. Ich könnte auch in den überintelligenten Mode fotografieren und in JPG speichern und trotzdem noch gute Bilder bekommen. Ich nehme das halt gleich mitteilen um auch die Nacharbeit zu üben.

Das Motiv werde ich mir bei besserem Wetter nochmal vornehmen

screwdriver 21.11.2018 23:27

Zitat:

Zitat von burli (Beitrag 2032938)
Ich könnte auch in den überintelligenten Mode fotografieren und in JPG speichern und trotzdem noch gute Bilder bekommen.


Wenn der intelligente Modus" deinem Hirn entspringt und die Kameraeinstellung auf "M" ist, die ISO manuell eingestellt werden und manuell fokussiert wird, und sogar auch der Weissabgleich manuell eingestellt wird, bin ich voll bei dir.:top:




Ganz im Ernst.
Überwinde die Bequemlichkeit der Automatiken.
Mach wirklich ALLES was geht manuell.
Wenn du genau weisst, was wie funktioniert die eine oder andere Automatik zur "Entlastung" dazu zu nehmen ist legitim.
So erzielst du den grössten und schnellsten Lerneffekt.
Wenn du den Bogen raus hast, willst und brauchst du gar keine Automatiken mehr ;)


Aber das ist nur die technische Seite. Das Andere ist die imaginäre Motivklingel und der Blick für die besondere Perspektive.

Ich ertappe mich selber immer wieder dabei, Alltagsszenen aus der Perspektive eines Fotografierers oder Filmers zu betrachten und ärgere mich häufiger darüber, in diesem Moment nicht die Zeit und Gelegenheit zu haben, das tatsächlich umzusetzen, wenn man z.B. gerade auf der Autobahn auf dem Weg zur Arbeit ist oder der Wunschstandort 100m neben der Autobahn ist...

Dana 21.11.2018 23:45

Hallo, burli!

Sich einem Thema fotografisch zu nähern, ist immer spannend! Außerdem kann man sich so gut auf das konzentrieren, was das Thema vorgibt und hat somit ein paar "gesetzte Grenzen".

Da du noch recht am Anfang stehst:
Mir hilft es immer, wenn ich bei meinen Bildern einfach davor sitze und mich frage:
"Was sehe ich auf diesem Bild?"
Und mir dann die Frage stelle:
"Deckt sich das mit dem, was ich MÖCHTE, dass man sieht?"

Auf deinem Bildern - da bin ich ehrlich - sehe ich zwei Sonnenliege-Bänke, wie sie momentan modern sind. Bei uns in den Parks stehen sie auch.
Aber das ist auch das Einzige, das ich sehe, wenn ich unbedarft das Bild betrachte. Dazu kommt noch Herbstlaub. Die S-Kurve, die du gesehen und abgelichtet hast, erschließt sich mir höchstens dann, wenn ich erklärt kriege, dass ich sie sehen soll.

Somit zeigt das Bild nicht wirklich das, was du zeigen wolltest.

Wenn du durch den Sucher schaust, lass dir Zeit. Überlege, was du genau zeigen möchtest und dann bewege dich so lange und suche die Position, bis es klar wird. Setze das, was du zeigen möchtest, in Szene. Egal, was es ist. Gib dem, was der Betrachter sehen soll, den größtmöglichen Raum.

Das kannst du durch Perspektive, Formatfüllung oder Fokussierung erreichen - und durch einiges mehr. Hol das zu Zeigende in den Sichtkreis des Betrachters, mache drauf aufmerksam.

Dass ein Bild, das man selbst ja "durchdacht" hat, also dessen Lösung/Geschichte/Inhalt man selbst total kennt und logisch findet, einem Betrachter nicht unbedingt dasselbe sagen muss, ist die Crux in der Fotografie. Es hilft also, neben dem Herzblut, das man hinein steckt, auch mal "objektiv daneben zu stehen" und zu schauen:

"Hab ich das ins Bild gebracht, was ich wollte? Kann ein objektiver Betrachter sehen, was ich will?"

Und oft beginnt man dann nochmals...oder verwirft oder gestaltet neu.

Wichtig ist, den Spaß dabei zu behalten und nicht den Mut zu verlieren. =)

burli 22.11.2018 00:07

Danke für die Tipps. Mal sehen, ob ich das umsetzen kann.

Ich glaube, ich bin oft auch zu ungeduldig. Ich muss mir mehr Zeit lassen

Tafelspitz 22.11.2018 07:40

Sehr vieles wurde schon sehr gut gesagt, das sollte schon mal hilfreich sein.
Was ich dir auch noch mit auf den weiteren Weg geben möchte: achte nicht nur auf das, was du gerne zeigen möchtest, sondern auch gut auf das, was du nicht zeigen möchtest.
Deine Bilder sind hier ein gutes Beispiel: die rot leuchtenden Papierkörbe und Schranken ziehen unweigerlich den Blick des Betrachters auf sich.

Oft kann man durch leichte Änderung der Aufnahmeposition solche störenden Elemente verstecken oder zumindest etwas vorteilhafter positionieren.
Bei deinem zweiten Bild hättest du nur einen kleinen Schritt nach rechts machen müssen, um den Papierkorb hinter der Bank zu verstecken.

Oder wenn Leute herumspazieren, kann man mit dem Abdrücken warten, bis diese hinter einem Baum, einer Säule verschwunden oder ganz aus dem Bild herausgegangen sind.

Achte auch darauf, dass keine Strassenlaternen, Bäume oder andere sörenden Elemente aus dem Hauptomotiv "herauswachsen" oder die Horizontlinie unvorteilhaft durch das Bild verläuft.

Das ist insbesondere am Anfang sehr vieles, das man Beachten muss. Das braucht Zeit und auch etwas Übung, lohnt sich aber. Nicht immer gelingt das zu 100%, kann es auch in den seltensten Fällen.

Im schlimmsten Fall den Bearbeitungspinsel ansetzen und störende Elemente nachträglich wegretuschieren.

burli 22.11.2018 08:03

Super Tipps, danke. Das mit den roten Teilen im Hintergrund ist mir dann auch aufgefallen. Ich denke, es braucht einfach Übung. Dann sieht man sowas

Dana 22.11.2018 12:45

Zitat:

Zitat von burli (Beitrag 2032954)
Ich glaube, ich bin oft auch zu ungeduldig. Ich muss mir mehr Zeit lassen

Hihi, sprichst du von mir? :D Die Ungeduld ist eine ständige Prüfung bei mir...und dagegen anzukämpfen, wirklich zu warten, bis man weiß, was man möchte, ist immer eine Herausforderung. Wenn du ein ungeduldiger Mensch bist, ist das ein super Training. :D

Zitat:

Zitat von burli (Beitrag 2032969)
Ich denke, es braucht einfach Übung. Dann sieht man sowas

Ja, braucht es, exakt. Immer wieder raus, immer wieder Schlappen einfahren...und dann kommen die Erfolge immer mal dazwischen...und mehren sich. Und das zu erleben, ist auch etwas, was sehr viel Spaß bringt!

XG1 22.11.2018 12:54

Zitat:

Zitat von Tafelspitz (Beitrag 2032966)
Achte auch darauf, dass keine Strassenlaternen, Bäume oder andere sörenden Elemente aus dem Hauptomotiv "herauswachsen"

Das "Grauen" schlechthin sind Verkehrszeichen und Stromleitungen, die man in der Majorität der Fälle nun so gar nicht im Bild haben möchte, sehr oft beim Aufnehmen übersehen werden und dann nur mit sehr viel Anstrengung nachträglich zu eliminieren sind... dadurch ist bei mir schon so manches Bild vom Album in die Tonne gewandert...

KHD46 22.11.2018 15:57

Zitat:

Zitat von burli (Beitrag 2032938)
Ich weiß, dass RAW oft überbewertet wird.

Man kann RAW-Entwicklung gar nicht hoch genug bewerten. Selbst in deinen eingestellten JPGs kannst du mit dem RAW-Filter (z.B. Tiefen hoch) noch genügend an Details herausholen, die störenden Masten und Papierschnitzel sind mit dem neuen inhaltsbasiertem Füllen mir wenigen Handgriffen weg. Der verhunzte Himmel (helle Ränder in den Bäumen) ist im JPG leider nicht wieder herzustellen.

burli 22.11.2018 16:03

Den Himmel hab ich in der Nacharbeit selbst vermurkst, weil ich noch nicht rausgefunden hab, wie es geht. Deshalb will ich auf RAW erstmal komplett verzichten. Auf das Wesentliche... fokussieren. Passendes Wortspiel :)

KHD46 22.11.2018 16:08

Man kann in Photoshop den RAW Filter auch bei JPGs anwenden.

Tafelspitz 22.11.2018 21:53

Zitat:

Zitat von burli (Beitrag 2033084)
Deshalb will ich auf RAW erstmal komplett verzichten. Auf das Wesentliche... fokussieren.

Für Übungszwecke ist das durchaus ein möglicher Ansatz. Eines nach dem anderen. Ich gebe dir aber einen sehr gut gemeinten Rat: wenn du "richtige" Fotos machst, die über blosse Fingerübungen hinausgehen (also z.B. im Urlaub, Wildlife, oder was auch immer du festzuhalten beabsichtigst), dann stelle deine Kamera auf RAW + JPG. Du brauchst die RAW-Dateien nicht anzutasten, wenn du das nicht möchtest, und das ist OK. Kopiere sie irgendwo an einen sicheren Ort, wo sie dir nicht im Weg sind (Festplattenplatz kostet heutzutage so gut wie gar nichts mehr) und arbeite mit den JPGs.

Eines Tages wirst du aber dankbar sein, auf die RAW-Dateien zurückgreifen zu können. Ob dieser Moment in ein paar Wochen, Monaten oder Jahren kommt, kann dir niemand sagen, aber er wird definitiv kommen.
Ich spreche aus Erfahrung :cool:

Dana 23.11.2018 15:09

Zitat:

Zitat von Tafelspitz (Beitrag 2033154)

Eines Tages wirst du aber dankbar sein, auf die RAW-Dateien zurückgreifen zu können. Ob dieser Moment in ein paar Wochen, Monaten oder Jahren kommt, kann dir niemand sagen, aber er wird definitiv kommen.
Ich spreche aus Erfahrung :cool:

Ich kann das sowas von bestätigen!
Früher war es mir sowas von egal, ich habe nur jpg geschossen. Nun habe ich ganze Urlaube ohne RAW...und jetzt, wo ich wirklich gut im Bearbeiten bin, würde ich zu gerne manche Bilder nochmal von grob nach fein bearbeiten...geht nicht. Das ist so schade.

Daher ist Dominiks Tipp wirklich gut!

Andronicus 23.11.2018 16:13

Zitat:

Zitat von Tafelspitz (Beitrag 2033154)
... Eines Tages wirst du aber dankbar sein, auf die RAW-Dateien zurückgreifen zu können. Ob dieser Moment in ein paar Wochen, Monaten oder Jahren kommt, kann dir niemand sagen, aber er wird definitiv kommen.
Ich spreche aus Erfahrung :cool:

Nicht nur Du. :top:

Auch ich habe damals die RAW-Leute nur müde belächelt und dachte, das JPGs völlig ausreichen. Außerdem wollte ich mich mit der Thematik RAW überhaupt nicht beschäftigen.

Heute nehme ich in RAW und JPG auf. Die JPG kann ich dann auch - bei bedarf - schnell weitergeben, also direkt von der Karte.


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