SonyUserforum

SonyUserforum (https://www.sonyuserforum.de/forum/index.php)
-   Nach der Aufnahme (https://www.sonyuserforum.de/forum/forumdisplay.php?f=12)
-   -   RAW / Jpg und jetzt ? (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=177636)

Chris II 07.03.2017 12:04

RAW / Jpg und jetzt ?
 
Hallo Freunde

Ich möchte Nachstehendes zur Diskussion bringen, falls dieses Thema nicht schon zum Umfallen diskutiert wurde. Ich bin ein ambitionierter Hoby Fotograf und habe eine sehr gute Ausrüstung. Über die Qualität meiner Fotos möchte ich mich hier nicht auslassen !

Bis heute habe ich immer in RAW fotografiert und in LR bearbeitet. So weit, so gut. Mein Rechner schafft diese riesige Datenmenge der A99 II. Notwendige Disk-Kapazitäten zur Speicherung und Sicherung der Fotos stehen auch zur Verfügung. Im weitern finde ich den Vorgang der Bearbeitung in LR als kreativ.

In der Folge speichere ich Fotos zur allgeimeinen Verwendung in jpg. Es handelt sich dabei um Hardcopys, Fotobücher und Diashows am TV. Die Rohdaten werden in Ordnern abgelegt und werden hin und wider am Rechner angeschaut.....

Ich frage mich nun, ob es nicht sinnvoller wäre, in jpg zu fotografieren statt in RAW, weil ich praktisch nur jpg's verwende. Einmal von der Datenmenge von RAW's abgesehen, finde ich, dass die Cam A99 II exzelente jpg liefert. Vergleiche mit bearbeiteten RAW's sind aus meiner Sicht marginal, bzw. ergeben für mich keine erkennbaren Unterschiede. Zu allfälligen Korrekturen steht ja auch PS zur Verfügung. Je länger, je mehr komme ich zur Überzeugung, dass ich mit RAW'S unnötig Zeit verschwende, immer im Hinblick auf den Verwendungszweck meiner Fotos.

Ich bin davon überzeugt, dass grad die A99 II nicht nur bezüglich Auflösung, Autofokus usw. punkten kann, sondern die Firmware ist auch auf einem sehr hohen Stand angelangt, was sich u.A. auch in der Qualität der jpg niederschlägt.

So, die Diskussion ist eröffnet !

Gruss Christian

XG1 07.03.2017 12:10

Zitat:

Zitat von Chris II (Beitrag 1899070)
Vergleiche mit bearbeiteten RAW's sind aus meiner Sicht marginal, bzw. ergeben für mich keine erkennbaren Unterschiede.

DAS ist eigentlich der entscheidende Satz... wobei sich die Frage stellt, ob da schon "alle" Grenzsituationen mit dabei waren (extremes low light, riesige Kontrastumfänge, Gegenlicht, farbliches Mischlicht,...)

Allerdings ist das Thema hier in der Fotowerkstatt im Kreativbereich und dann auch noch ohne Beispielbild sicher nicht richtig aufgehoben... sondern gehört eher in den Bereich "Nach der Aufnahme".

D-Tox 07.03.2017 12:13

Wenn .jpeg für Dich in Ordnung ist, dann ist das Thema schon durch. Mach es so. Ich fotografiere je nach Motiv. Schnappschüsse in RAW mach ich gar nicht. Landschaftsbilder mache ich in RAW, Makros auch. Aber sonst kommt es immer drauf an. Oft reicht .jpeg schon aus.

Aber jeder wie er möchte...

Gruß David

wus 07.03.2017 12:18

Ich bin von der anderen Seite her gekommen. Früher habe ich fast nur JPGs ooc verwendet.

Aber es gab doch immer mal wieder Problembilder, die ich dann aus dem RAW nochmal neu entwickelt habe. Anfangs mit dem IDC (da ich nicht gerne Geld für Software ausgebe), jeder der ihn kennt weiß dass das nicht wirklich Spaß macht. Und spätestens seit der A77II wurde es auch sehr schwierig, mit dem IDC bessere Qualität zu erzielen als die JPG-Engine in der Kamera. Zum Glück gab es dann irgendwann Capture One Express for Sony kostenlos.

Ich habe keine A99II, kann mir aber gut vorstellen, dass deren JPG-Engine nochmal einen Tick besser ist, und es somit noch schwieriger, auch mit besserer RAW-Software wie LR oder c1 ein Foto besser aussehen zu lassen als das JPG ooc.

Trotzdem gehe ich davon aus, dass es weiterhin immer mal wieder Motive gibt, die die Kamera - oder auch den Fotografen - vor Ort überfordern. Da ist man dann schon froh, wenn man auf ein RAW zurückgreifen kann, das deutlich höhere Dynamikreserven hat als ein JPG, und das Bild damit nochmal anders nachentwickeln kann.

Ich fotografiere daher weiterhin RAW+JPG und verwende das JPG wann immer möglich.

Aber meine Ansprüche sind inzwischen gewachsen, und deshalb bearbeite ich doch jetzt ziemlich viele Bilder nach.

Nicht bei allen muss ich dafür das RAW bemühen, aber es kommt doch öfter mal vor.

juergendiener 07.03.2017 12:38

jpg haben den Vorteil, dass der Workflow verkürzt wird und weniger Datenmengen verbraucht werden.

RAWs haben den Vorteil, dass ich mehr mit den Bildern machen kann.

Mit den heutigen Sensoren kann man aus einer RAW - Datei oft schon ein HDR herstellen.

In der Praxis bekomme ich häufig mehr Zeichnungen in den Himmel oder kann dunkle Flächen besser aufhellen, als bei jpg.

Bei Schärfe und Mikrokontrast bin ich flexibler, bevor Artefakte auftreten.

Wie gravierend diese Unterschiede sind und ob es den Aufwand lohnt, muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden.

Ich habe mich für RAW entschieden, weil ich danach immer die freie Entscheidung habe.

Will ich die RAWs nicht bearbeiten, kann ich sie mit einer Vorlage meiner Wahl alle durch LR durchjagen und habe dann keine weitere Arbeit. Wenn aber eine Perle dabei ist, kitzele ich aus den RAW - Daten oft noch was besseres raus.

jameek 07.03.2017 12:43

Ich kann den Gedanken nachvollziehen. Bei hunderten RAWs, die dann oft eigentlich nur exportiert werden, frage ich mich auch, ob JPGs nicht einfacher wären.
Allerdings gibt es immer wieder Grenzsituationen (bei mir zB oft Gegenlicht), bei denen ich den deutlich größeren Spielraum von RAws nicht missen möchte.
Insofern habe ich für mich beschlossen pauschal bei RAW zu bleiben. Durch LR ist die Handhabung ja auch relativ leicht. Es ist innerhalb von Lightroom ja eigentlich fast egal welches Dateiformat man verwendet (bis auf die Bearbeitungsmöglichkeiten). Insofern bleibe ich bei RAWs.

DonFredo 07.03.2017 13:09

Zitat:

Zitat von XG1 (Beitrag 1899072)
... sondern gehört eher in den Bereich "Nach der Aufnahme".

Jawoll, Ja....

*schubbs*

McHorb 07.03.2017 13:42

Meine Einschätzung als RAW-Newcomer mit Capture One und einer A7II.

Capture One entwickelt RAW-Bilder nativ vergleichbar oder besser als das JPG ooc.

In Aufnahmen mit großem Dynamikumfang (HDR) zeigt RAW gegenüber JPG ooc seine Überlegenheit.

Darüber hinaus hoffe ich, zukünftig durch die Datenbankfunktion von CO schneller an die fraglichen Bilder zu kommen bzw. sie überhaupt wieder zu finden.

Was ich in Verbindung mit CO schnell wieder aufgab war das Doppel RAW und JPG, das verwirrte eher.

cbv 07.03.2017 14:10

Ich schieße ebenfalls in RAW und JPG
Ersteres verwende ich, falls notwendig, zur Bearbeitung. Letzteres wird eigentlich nur zur Begutachtung am TV verwendet.

ingoKober 07.03.2017 14:32

Raw eröffnet unzweifelhaft mehr Möglichkeiten, braucht aber auch längere Bearbeitungszeit und wenn man nicht sehr gut ist, schaffen in Normalsituationen die JPG engines der heutigen Kameras locker, was viele nur mit Mühe aus RAW rausholen.
Merke:Wenn man viel machen kann, kann man auch viel falsch machen.
Andere könnens allerdings unzweifelhaft besser als die Kamera. Viele dieser Cracks brauchen dieses Können aber in meinen Augen nicht wirklich oft, zumindest nicht, wenn die Kamera bei der Aufnahme gut auf die Bildsituation eingestellt war.
RAW Knipser werden dabei u.U auch mal ein wenig nachlässig...
Oft wird auch unterschätzt, was bei JPG noch möglich ist.
Klar kann man stark verhunzte JPGs kaum noch retten, auch wenn in RAW noch etwas ginge.
Wer aber seine Kamera kennt und für das jeweilige Motiv auch passend und gut einstellt, der kann seine JPGs mit wenig Aufwand doch noch teils entscheidend verbessern (hier finde ich ist Fixfoto immer noch die Software der Wahl).
Aber auch JPG Knipser haben ihre Hypes. Leider geht bei keiner meiner Kameras JPG und RAW unter der Bedingung JPG extrafein.
Doch gerade die Qualitätstufe lässt am besten Feinanpassungen zu. Somit kann ich mich nicht dazu durchringen RAW und JPG einzustellen.

Ich habe immer wieder Ausflüge in die RAW Bearbeitung gewagt. Immer war mein Fazit: Für MICH ganz persönlich und meine Bilder lohnt sich das nicht. Ich bin mit gut aufgenommenen JPGs schneller und meist ebenso gut dran.
Sogar einige der Kreativeinstellungen nutze ich gerne und finde sie hilfreich. Und die gibts ja auch nur bei JPG.
Mein persönliches Fazit: Ich knipse immer noch nur JPG und bins zufrieden.
Andere mögen andere Fazits für ihre Ansprüche ziehen.
Dass auch JPGs qualitativ gut sein können, dafür zeigt meine Galerie glaube ich genug Beispiele.

Viele Grüße

Ingo


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 16:07 Uhr.