Wieder mal der Goldene Schnitt
Da ich zu meinen ersten Bildern mit der neuen Kamera prompt Hinweise zum "Goldenen Schnitt" bekommen habe, statt zur Kamera, will ich das Thema hier mal aufgreifen, auch wenn schon viel gesagt wurde dazu.
Es gab zwei Gründe, warum bei den ersten Bildern die Aufteilung nicht ganz perfekt war.
Will mal ein paar Fotos zur Diskussion stellen, um sicher zu gehen, dass sich ich keinen Knick in der Optik habe. Und was eignet sich besser als Beispiel für die "Göttliche Teilung" als die Blume des Sommers - die Sonnenblume ... Bei den ersten Beispielen habe ich den Goldenen Schnitt nicht anwenden können (jedenfalls nicht nachträglich), sondern mit der Drittel-Regel gearbeitet: Sommersonnen #1 -> Bild in der Galerie Sommersonnen #2 -> Bild in der Galerie Sommersonnen #3 -> Bild in der Galerie Sommersonnen #4 -> Bild in der Galerie Sommersonnen #5 -> Bild in der Galerie Hier habe ich halbwegs den Goldenen Schnitt hinbekommen - denke ich: Sommersonnen #6 -> Bild in der Galerie Sommersonnen #7 -> Bild in der Galerie (Hier bitte ich die schlechte Qualität zu endschuldigen - muss noch mächtig üben mit der Neuen.) Und hier schließlich noch einmal die "Goldene Mitte" - aus meiner Sicht muss das hier so sein: -> Bild in der Galerie Oder wie seht ihr das? |
#6 ist eher "Negativer Raum" als goldener Schnitt.
Goldener Schnitt empfinde ich immer als etwas gefällig und meist auch "harmonisch" und oft bis langweilig. Für "Normales" sicherlich das Maß der Dinge, aber für das Besondere oft eben zu harmonisch und zu gefällig, für mich jedenfalls... inzwischen. Für das besondere Bild müssen mehrere bildgebende Faktoren zusammentreffen. Gestaltungsregeln, wie auch "Bildaussage", oder die Szene ansich. Nur dann sticht es aus der Masse der goldenen Schnitte und anderen Regeln hervor. Und, ja das ist nicht immer leicht, sonst würde ich jedes Foto so machen. ;) |
Danke für die schnelle Antwort!
Zitat:
Und man sieht ja, was dabei herauskommt: die Biene in #6 ("Negativer Raum" *hihi*) ist exakt auf den Punkt. Selbst das Format entspricht hier dem Goldenen Schnitt: (In der Vollbildansicht ist es zu sehen.) -> Bild in der Galerie ... und das war Absicht. Ist es unakzebtabel? Noch harmonischer empfinde ich eigentlich sogar die Drittel-Regel. Außerdem einfacher zu machen ohne Taschenrechner ... |
Zitat:
Die Biene im Goldenen Schnitt sähe bei Deinem Bild so aus: -> Bild in der Galerie Zitat:
|
Na dann haben wir ja meinen Irrtum schon aufgedeckt. Damit nehme ich auch zurück, dass die Drittel-Regel harmonischer sei. Denn so kann ich sie kaum noch vom Goldenen Schnitt unterscheiden. Und schließlich würde sich das auch mit der Literatur decken.
Aber was bedeutet dann dieser Punkt? Den habe ja nicht ich eingezeichnet. Sind Hilfslinien in der BEA. |
Ob Drittelregel oder goldener Schnitt ist kein großer Unterschied (2 zu 1 statt goldener Schnitt: 1,85 zu 1,15). Dann ist die Frage, was im goldenen schnitt liegen soll, die Mitte der Blüte? Ein Insekt? Ein wie auch immer zu bestimmender optischer Schmerpunkt?
Du vergisst, dass Du 2D-Bilder machst, Dein Drittel/goldender Schnitt berücksichtigt zumeist nur die Breite des Bildes, ich wäre wohl weiter weggegangen und hätte die dominierende Blüte in eine "goldene Ecke" gelegt, wenn Du dann auch noch auf eine Linienführung ins Bild / im Bild achtest, werden die Bilder vielleicht weniger langweilig. Ich glaube, die Berücksichtigung der Regeln macht Bilder durchaus interessanter, nicht langweiliger, was nicht heißt, dass manchmal ein bewustes Brechen von Regeln zu besonderer Aufmerksamkeit / Wirkung führen kann. Übrigens beim mittigen Bild liegt die Blüte deutlich unterhalb der Mitte, ich vermute schon wieder dicht am Drittel, das Bild gefällt mir übrigens am besten. Jan |
Vielen Dank für eure Hinweise. Ich habe dieses Gestaltungsprinzip eigentlich immer für eine einfache Sache gehalten, die mir in Fleisch und Blut übergegangen ist. Eure Diskussion hat mir gezeigt, dass das gar nicht so trivial ist und ich künftig noch mehr darauf achten muss.
Ich will mich aber nun erst einmal verstärkt auf Testfotos mit meiner neuen Kamera konzentrieren und dann auch die Testreihen hier zur Diskussion stellen ... @Jan: Zitat:
|
Also mir persönlich gefällt das mittlere Bild auch am besten so rein subjektiv.
Ich finde aber allgemein das Bilder mit Berücksichtung des goldenen Schnitts weitaus besser aussehen. Zitat:
Ich nutze jetzt schon eine weile den Goldenen Schnitt und muss sagen meine Bilder wirken wirklich interessanter =) Aber es ist natürlich auch immer eine Frage des Betrachters: nicht jeder mag das Selbe. Deswegen: wenns gefällt ist doch super :D |
Wenn ein Hammer das einzige Werkzeug ist, das Du kennst, dann sieht jedes Problem wie ein Nagel aus.
Und so sollte man auch die Bedeutung des Goldenen Schnitts (ausgewogen)betrachten - er ist ein Werkzeug, aber bei weitem nicht das einzige. Dat Ei |
Zitat:
-> Bild in der Galerie ... weil das "mittige" Positionieren ja immer etwas verpönt ist. Aber hier ist es eben ein bewusstes Gestaltungsmittel ... @Dat Ei - da hast du vollkommen recht. Trotzdem kümmere ich mich nun erst einmal um meine Testreihen. (Wenn das Wetter wieder mitspielt :o( |
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 15:09 Uhr. |