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Butsu 29.09.2023 06:02

Kamera Kalibrieren?
 
Mich interessieren Erfahrungen betr. Kamera Kalibrierung: wieviel bringt das wirklich?
Ich fotografiere größtenteils M und verwende die RAWs. In LR muss ich eh die Anpassungen u.a. Grauwert / Farbe etc. im Soft-Proof vornehmen - ich erstelle Fotobücher von unseren Reisen.
Mein “Schwieger-Lebenspartner” berichtete gestern ganz euphorisch wie toll jetzt der Farbabgleich seiner Canon-Kamera ist (bitte keine Beiträge wie “bei Sony hat man das nicht noetig!!!).
Streng genommen müsste man ja für verschiedenen Kombinationen Kamera(s) / Objektiv / Lichtverhältnisse die Kalibrierung ausführen?
Bei Aufnahmen im Studio / bei Innenaufnahmen leuchtet mir das ein. Aber wie ist es wenn man draußen fotografiert (Landschaft, Architektur, Wildlife - unter oft schwierigen Lichtverhältnissen)?

heischu 29.09.2023 06:16

Wozu soll das bei RAW gut sein?
Maximal eine Graukarte verwenden und gut ist...

Rodi13 29.09.2023 11:48

Nennen wir es einfach mal eine "Glaubensfrage/Arbeitsweise".

Es gibt ja nicht den durchschnittlichen 18% Grauwert da draußen. Von daher sehe ich die Graukarte nur als Minimalreferenz und nutze lieber eine Farbkarte a la Spyder Checkr und, je nach Situation, auch noch den klassischen Belichtungsmesser. Alles was von vornherein an dem Bild passt muss ich nicht mehr am PC "verbiegen".
Ich bin daher für das Kalibrieren der Kamera und erst recht wenn man mehrere/verschiedene Kameras vor Ort nutzt.

Porty 29.09.2023 11:57

Wenn du es ganz genau machen willst, kannst du den Color- Checker verwenden:
https://calibrite.com/de/product/col...redirect=de-DE
Gibt es auch ein Lightroom- Plugin für. Hab es eine Zeit verwendet, aber mit C1 funktioniert es leider nicht so einfach, und habe es seit ich C1 verwende nicht mehr benutzt.
Die Frage ist ohnehin eher, die sauber die Farbwiedergabe beim Druck ist.
Und natürlich ändert sich die Farbbalance ständig. Da reicht das Durchziehen einer Wolke oder das Streulicht von irgendeiner gefärbten Fläche (Baum, Stein, Hauswand oder was auch immer), um die Farben zu verändern. Das Auge "rechnet" solche Einflüsse heraus, die Kamera versucht es mit dem automatischen Weißabgleich, was aber nicht immer klappt.

Man 29.09.2023 12:21

Zitat:

Zitat von Butsu (Beitrag 2286940)
...Streng genommen müsste man ja für verschiedenen Kombinationen Kamera(s) / Objektiv / Lichtverhältnisse die Kalibrierung ausführen?...

Ja, macht aber vermutlich keiner (ich kenne jedenfalls keinen).

Es kann sein, dass Objektive Farben unterschiedlich darstellen - ich kann mich da an Beiträge zu den ach so tollen Farben der Minoltaobjektive erinnern.
Wenn man solche "Ausreisser" korrigieren möchte (oder auch die anderen Objektive auf diese Farben bringen möchte), geht das ja recht simpel.
Aufnahme eines Motivs (Farbkarte wäre toll) bei identischem Licht mit mehreren Objektiven.
Farben in der Aufnahme (im Bildbearbeitungsprogramm) so anpassen, dass es stimmt (oder wie es einem passt) und die Einstellung als Preset unter dem Namen des Objektivs speichern (ich gehe einfach mal von LR aus - wird bei anderen Bildbearbeitungsprogrammen ähnlich sein).
Dasselbe mit den Aufnahmen der anderen Objektive auch (man lässt sich vom "Master" die rgb-Werte der einzelnen Farbpunkte anzeigen und stellt die Werte bei den "Slaves" so ein, dass die Werte identisch sind) und jeweils als Presets zu diesen Objektiven abspeichern.
Beim Entwickeln über Metadaten nach den Objektiven suchen und zu den einzelnen Objektiven die Presets anwenden (über synchronisieren geht das ziemlich flott).

Meine Lösung ist also nicht vor der Aufnahme (Kamera selbst kalibrieren), sondern nach der Aufnahme (in der Bildbearbeitung). Grund: eine unterschiedlichen Kalibrierung der Kamera je nach verwendetem Objektiv ist im Kameramenü meines Wissens nicht vorgesehen.

Wenn man allgemein eine andere Farbdarstellung wünscht, kann man das über ein Preset zur Kamera statt den einzelnen Kamera/Objektivkombinationen machen oder (vor der Aufnahme) im Kameramenü einstellen - letzteres wird sich vermutlich aber nur auf die JPGs ooc auswirken und nicht auf die RAW-Dateien.

Ich selber mache das nicht, brauche aber auch keine Bildserien mit unterschiedlichen Objektiven und identischer Farbdarstellung.

Gibt es technisch einen Grund dafür, weshalb das bei Canon anders sein sollte?

Butsu 29.09.2023 13:11

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2286979)
Wenn du es ganz genau machen willst, kannst du den Color- Checker verwenden:
https://calibrite.com/de/product/col...redirect=de-DE
Gibt es auch ein Lightroom- Plugin für. Hab es eine Zeit verwendet, aber mit C1 funktioniert es leider nicht so einfach, und habe es seit ich C1 verwende nicht mehr . ...

Genau das habe ich heute getestet- Handhabung ist ganz easy. Aber was bringts?

Porty 29.09.2023 15:13

Zitat:

Zitat von Butsu (Beitrag 2286983)
Aber was bringts?


Hängt von der Situation ab. Im Studio mit stabilen Lichtquellen, z.B. für Modefotografie sicher sehr hilfreich, bei Außenaufnahmen killt es Dir die Lichtstimmung. Ich habs eine Zeit lang in der Sporthalle verwendet, aber seit dort LED- Werbebanden zum Einsatz kommen, kann man es vergessen, da diese Drecksdinger alle paar sek umschalten und dann gibt es statt blauer Werbung rote Werbung und dann wieder grüne Werbung......
Außerdem sind die LED- Lampen je nach Einschaltdauer und Temperatur auch nicht farbstabil und die Tribünen auf der einen Seite grün und die Wand auf der anderen Seite beige- braun.
Eigentlich müsse man vor jeder Aufnahme erst mal die Farbkarte ablichten.
Da ist sicher das Geld für einen guten, Hardware- kalibrierbaren Monitor und ein entsprechendes Colorimeter besser angelegt.


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