Thema: Bussard
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Alt 07.10.2015, 14:31   #8
fritzenm
 
 
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Generell gilt, je mehr Licht desto weniger Rauschen. Und ebenso das Umgekehrte.

Das bedeutet (eigentlich logisch), dass, je besser die Lichtverhältnisse sind, desto geringer kann die erforderliche ISO Einstellung sein und damit wird der Rauschpegel niedriger.

Allerdings ist es nicht nur das. Es muss auch genügend Licht auf den Sensor gelangen können um "Bildinformation" zu erzeugen - anstatt "Rauschinformation", d.h. je mehr Licht, also Information, der Sensor "einfangen" kann, desto weniger rauschen wird er zeigen. In der Praxis heisst das oft etwas länger belichten, als die Messung der Kamera vorgibt. Dies bezieht sich jedoch in erster Linie aufs Fotografieren im RAW-Format. Und es muss immer beachtet werden, dass eine solche "gewollt reichliche Belichtung" im Prinzip immer im Konflikt steht mit der Gefahr der effektiven Überbelichtung, bei er bildwichtige Bereiche verloren gehen würden. Es geht also darum, gerade so reichlich zu belichten, dass die hellsten bildwichtigen Bereiche gerade an der Grenze zur Überbelichtung sind - eine Technik die in englischsprachigen Foren meist mit ETTR (Expose To The Right) erscheint und sich auf eine (gewollte) Rechtsverschiebung des Bildhistogramms bei der Aufnahme bezieht. In der RAW-Konvertierung wird die Aufnahme dann "normalisiert", d.h. das Histogramm wird wieder "rückverschoben". Damit soll das (unvermeidliche) Rauschen unter die Sichtbarkeitsschwelle "gedrückt" werden.

Also, stark vereinfacht, bei der Aufnahme etwas reichlicher belichten und in der RAW-Konvertierung die Belichtung wieder aufs normale Niveau zurück führen.

Oder im Umkehrschluss: wenn man Rauschen "garantieren" will, braucht man nur bei der Aufnahme zu knapp zu belichten und dann in der RAW-Konvertierung positiv zu kompensieren.

An meiner A99 habe ich deshalb meistens eine Belichtungskorrektur von +0,7EV eingestellt. Abhängig von der Aufnahmesituation muss dieser Wert jedoch manchmal angepasst werden, damit es bei besonders hellen Motiven nicht zur Überbelichtung kommt, bzw. bei besonders dunklen, wenn möglich, noch reichlicher belichtet werden kann.

Eine ausreichende Lichtmenge ist ausserdem mitentscheidend für den sichtbaren Detailreichtum im Motiv. Also nicht nur alleine die optischen Qualitäten des Objektivs, sowie die Auflösung des Sensors.

EDIT:

Hier ein Bespiel eines Fotos mit ISO1600 an der A99 mit 70-400


Bild in der Galerie

Geändert von fritzenm (07.10.2015 um 14:39 Uhr)
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