Hallo zusammen,
vielen Dank für die zahlreichen Kommentare und die Muße sich mit meinem Bild zu beschäftigen.
Das freut mich wirklich riesig.
Zitat:
Zitat von Mainecoon
...
Ich frage mich, ob das Foto ohne die abgebildete Person nicht noch intensiver wäre.
Noch kann sich der Betrachter erleichtert darin flüchten, dass ja nicht ihm das Unvorstellbare droht, sondern der Figur links vorn. Was aber, wenn das höhnische Lachen nicht der Figur, sondern ihm, dem Betrachter, gelten würde? Wenn das Bild zu seinem eigenen Memento mori würde?
Mainecoon
|
Wow, das ist wohl die intensivste Auseinandersetzung und Interpretation zu einem meiner Bilder. Ich kann nicht in allen Ausführungen mitgehen, aber das ist doch das spannende an Bildern, diese unterschiedliche Wirkung und Anregung der eigenen Phantasie.
Die Frau im Bild gehört für mich dazu. Sie hilft zu einer emotionalen Verbindung zu kommen. Ohne die Person fände ich es zu technisch und nüchtern.
Zitat:
Zitat von Crimson
...
erstens: ja, gefällt mir sogar sehr - gerade die Reduktion auf wenige Formen, auf hartes Licht und harte Schatten, und auf eine darin eher verlorene Person gefällt mir sehr gut, handwerklich ist es eh zweifelsfrei.
Viele Grüße,
Markus
|
Ja, die Reduktion hat mich geleitet. Bei der Aufnahme und der Bearbeitung.
Zitat:
Zitat von Kurt Weinmeister
Endlich mal ein Bild abseits des Mainstreams.
Die s/w Umsetzung ist bestens gelungen, das Licht wirkt so viel plastischer und akzentuierter, als ich es in bunt in Erinnerung habe.
Die obigen Lichtflecke würde ich entfernen -> sie bringen für mich zu viel an Dimension in das Bild, das aber eigentlich nur aus einer Richtung bestehen sollte. Ich will da keinen “Himmel” sehen.
Herzlichen Glückwunsch zu diesem Bild!
|
Danke dir. Auch wenn es sehr viele Ausarbeitungen in Farbe gibt, mag ich SW in dieser Umgebung sehr.
Die Augen aus Licht sind so ein kleiner Clou, aber natürlich kann man die Reduktion noch weiter ausbauen. Mal sehen...
Zitat:
Zitat von cf1024
Sehr schön geworden, dein Foto. Für mich trägt es den Titel "Die letzte Reise".
Wie von Dir gewohnt, bestens bearbeitet und präsentiert.
|
Auch ein passender Titel. Etwas Tristesse trägt die Szene schon in sich. Vielen Dank Klaus.
Zitat:
Zitat von Dana
Ich bin von dem Bild begeistert.
Die Bearbeitung passt auf jedes Hochglanz-Fotografie-Cover, alles ist so total klar und brillant in schwarz-weiß.
Und dann die innere Geschichte, die diesem Megaklasse-Prinzip entgegen steht und damit einen inhaltlichen Stilbruch begeht...mag ich sehr.
Chapeau.
(Wenns ums weg oder nicht weg geht: WENN was weg, dann die beiden Flecken UND dieses Mitteldings, bei gleichbleibender Bildaufteilung. Wirkt noch drückender. Aber wie Mainecoon es oben beschreibt: ich habe auch als erstes dieses Monster gesehen. Augen, aufgerissener Mund. Und auf Metaebene ja auch total interessant, dass das noch dabei ist.)
|
Danke Dana. Auf die "Augen" bin ich ja bereits eingegangen. Vielleicht mache ich noch eine Version "ohne".
Zitat:
Zitat von XG1
Dann mach ich mal den Banausen.
Ein Monster sehe ich nicht. Wo ist das? Der Mann ist sicher nicht gemeint.
Dass das eine Station am Friedhof ist, sieht man ebenso wenig, denn der Name der Station ist nicht erkennbar. Intrinsisch liegen also diesbezügliche, eventuelle Doppeldeutigkeiten/Geschichten nicht vor.
Was sieht man also wirklich? Ein etwas ärmlich wirkender, älterer Mann bewegt sich in einer schlecht beleuchteten, aber dafür sonst unbelebten - nicht so überfüllten U-Bahnstation. That's it. Der Fotograf hat den Farbfilm vergessen. Ok, letzteres ist nicht ernst gemeint sondern nur so spontan durch den Kopf geschossen.
Manche der bisherigen Kommentare halte ich für schwer überinterpretierend...
|
So nüchtern betrachtet trifft deine Beschreibung natürlich ins Schwarze. Sollte bei einem SW Bild auch so sein. Massiv unterbelichtet habe ich übrigens auch.
Danke aber für deinen Kommentar. Du schreibst ja auch weshalb ich es in dir nichts auslöst. Den Westfriedhof hatte ich im im Eingangspost erwähnt, auf das "Monster" wurde ja bereits hingewiesen.
Den Begriff "Überinterpretation" finde ich schwierig. Wie gesagt, Bilder haben unterschiedliche Wirkungen auf Menschen.
Zitat:
Zitat von HaPeKa
Jedes Bild, das es schafft, einen mehr als 2-3 Sekunden zum Verweilen zu bringen, ist eine Freude für Auge und Geist. Egal, was einem dabei durch den Kopf geht oder welche Assoziationen es auslöst. Ich bin sicher eine Minute hängen geblieben, Chapeau. Ein Phantasie anregendes Foto!
|
Danke für die Minute.
Zitat:
Zitat von raul
Also deine Phantasie und Kreativität in allen Ehren, aber das ist wohl weniger "Peters Interpretation" als deine! Selbst wenn man da ein Monster sehen will, ist eine "moderne Auschwitzrampe" eine ziemlich geschmacklose Analogie, zumal wir auch nicht wissen, ob Peter sich das so gedacht hat. Wenn seine Motivation z.B. einfach nur ein möglichst minimalistischer Low-Key war, wäre ich an seiner Stelle über deine Interpretation ziemlich erschrocken.
Meine Gedanken zum Bild:
Mir gefällt die saubere und reduzierte Ausführung, die das minimalistische Design des Bahnhofs aufgreift und in das Bild überführt.
Gruß,
raul
Edit: typo
|
Meine Intention zu diesem Bild war sicher etwas abweichend, aber Geschmacklosigkeit kann ich nicht erkennen. Etwas drastisch? Ja! Aber wie schon erwähnt, Bilder wirken unterschiedlich.
Es gibt ja keinen negativen Kontext.