Vielen Dank!
Das sollte auch gar nicht so "unter den Scheffel" gemeint sein. Ich weiß, dass meine Bilder gut gelungen sind, daher zeige ich sie ja auch. Ich bin glücklich drüber. Aber zuerst war eben dieser Dämpfer da, dass NICHTS so ist, wie bei Peter. Und dann arrangiert man sich natürlich, deshalb war ich auch zwei Morgende hintereinander dort.
Beim ersten Morgen hat mich meine Partnerin tatsächlich begleitet, weil sie weiß, dass ich im Dunkeln ängstlich bin und in fremden Gebieten sowieso. Das danke ich ihr immer noch hoch. Beim zweiten Morgen habe ich sie schlafen lassen und habe mich sanft rausgeschlichen, um doch nochmals mit mehr Ruhe zu gehen (wenn eine müde Partnerin morgens im Kalten hinter dir steht, dann ist man natürlich nicht so relaxed wie bei einer Einzeltour).
Die Bilder oben sind ein Mix der beiden Tage. Jetzt kommen noch ein paar Zusatzbilder dazu...und ich erzähle euch die Geschichte, die ich beim zweiten Ausflug erlebt habe, das "Abenteuer", das Peter ansprach.
Erst einmal das Fotografische:
Es war so cool, wie verfrostet die Oberflächen anfangs waren. Auf den Stegen musste man sehr gut gucken, dass man nicht ausrutschte.
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Diese Ruhe war einfach traumhaft. Man konnte spüren und hören, wie die Welt erwacht.
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Ein Haubentaucher zog neben mir seine Kreise:
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Und dann war er weg - wie sie so sind. Und man sucht den See ab, wo er wieder auftaucht...und während ich mit der Kamera weit, weit gucke, weil die so weit tauchen, taucht er NEBEN mir wieder auf - MIT FISCH!!! OHMANN...so schnell war ich dann natürlich nicht. Sehr schade.
Aber wenig später tauchte er in eine sonnendurchflutete Region des Sees und guckte rüber, das war auch schön:
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Diese Entenart kenne ich nicht...weiß jemand, wie die heißt?
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Ich zeige euch vielleicht später noch ein, zwei Bilder von anderen Stätten hier.
Aber nun noch zu der Geschichte, dem Abenteuer:
Ich habe in aller Seelenruhe fotografiert, meine Partnerin selig schlummernd im Hotelzimmer wissend. Wir hatten ausgemacht, dass ich sie einschließe, weil das eine sonst offene Tür bedeutet hätte (nicht mit Karte, sondern noch mit Schlüssel) und dass ich halt so zurückkomme, dass wir dann in Ruhe Frühstücken gehen konnten. Ich hatte den Blick auf die Uhr und als die Zeit kam, in der ich heimfahren sollte, machte ich mich auf den Weg.
Am Auto umgezogen, Schuhe gewechselt, beschlossen, dass Jacke und Schal kurz mal anbleiben, ist ja nicht weit, Handy eingepackt, Kofferraum zugemacht, huch, Schlüssel wohl noch drin, den hatte ich wohl nicht eingesteckt, sondern kurz abgelegt, Kofferraum versucht, wieder zu öffnen, hatte der Schlüssel innen beim Fallen "zu" gedrückt. Er ist sehr sensibel und macht sowas manchmal, alleine, wenn er wo stärker hingelegt wird.
Dieser Schreckmoment, wenn du realisierst, dass du aus eigener Kraft jetzt nicht weg kannst! Und dass deine Partnerin im Hotelzimmer nicht aus dem Zimmer kann! Und du am Ende der Welt stehst!! Brauch ich nicht andauernd.
Ätz! ADAC gerufen und dann ne Stunde an der Straße gestanden, bis mir einfiel, dass 200m weiter ne Bank steht.
Ich saß da und funkelte nach oben: "musste das jetzt sein, ich sitze hier mutterseelenallein in der Kälte!" Kam von oben sofort: "naja, du hast schöne Motive gehabt, glücklicherweise dein Handy, Jacke und Schal noch an/dabei, es regnet nicht und Hilfe kommt."
Aber wie die Hilfe kommen sollte, war erst einmal anders gemeint. =)
Gleich danach klackerten Wanderstöcke und ein altes Frauchen kam des Weges und sah mich da etwas zermatscht sitzen.
Sie blieb stehen, sah mich an und fragte: "Na...machen Sie ein Päuschen auf dieser Bank?" Und ich seufzte und sagte: "Nee, leider nicht...ich hatte eine Panne und warte auf den ADAC..."
"Ach, herrje!!"
Kurzfassung: superliebes, aufbauendes Gespräch, sie wollte, dass ich rate, wie alt sie sei, ich habe natürlich gesagt "in den 70ern?", obwohl völlig klar war, dass es die 80er sind.
Sie daraufhin: "ICH werde am 4.8. 85 Jahre alt!" Worauf ich natürlich aufsprang und ihr sagte, dass ich auch am 4.8. Geburtstag habe.
Sie fiel mir daraufhin um den Hals und gab mir ein fettes Bussi auf die Wange. Ich muss immer noch lachen, wenn ich dran denke. Dann bekam ich vier Bonbons geschenkt, wie das Omis so machen, wenn jemand traurig ist und ich merkte, alles musste so sein.
Sie heißt Martha und meinte dann nur: "siehst Du, hättest Du die Panne nicht gehabt, hätten wir uns nicht getroffen, das wäre ein Jammer gewesen! Jetzt bist Du in meinem Herzen! Für immer!"
Sprach's und ging weiter. Als der ADAC kam, kam sie gerade vom Spaziergang wieder, war überglücklich, mich nochmals zu sehen, ich fand es auch schön. Sie überschüttete mich mit so viel "Liebe" und ähm...Worten, dass der ADAC-Mensch da echt auf mich warten musste.
Aber glücklicherweise war er total gerührt und fand die Geschichte mega.
Meine Partnerin, die für solche Geschichten auch sehr zu haben ist (und sich, als es Zeit wurde, aus dem Zimmer von der Rezeption befreien ließ) und ich haben sie dann am Nachmittag im Altenheim überrascht (ein Heim, in dem ich mich sofort umbringen würde, furchtbar!), ich hab ihr eine Kleinigkeit geschenkt und meine Adresse dagelassen, sie scheint sehr alleine zu sein, so klang es jedenfalls beim Gespräch morgens und auch bei unserem Besuch, denn da ist sie vor Freude fast umgefallen. Jetzt kann sie mir schreiben und ich rufe sie ab und an an. Sie hat so geweint vor Freude, das war echt ne besondere Sache. Gestern klingelte das Telefon, hat sie angerufen, mir frohe Ostern gewünscht und gesagt, dass sie jeden Tag an uns denkt und diese Freude immer noch spürt. Und JEDER im Altenheim kennt jetzt die Geschichte.
Auch im Hotel ging die Befreiungsaktion meiner Partnerin rund (es wurde einfach am Thresen viel gelacht) und als ich dann angehetzt kam, fragte jeder im Frühstücksraum, ob alles ok sei.
Wirklich einfach ne schöne Sache.
So werden aus Abenteuern Glücksmomente.