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Alt 22.06.2017, 14:57   #12
Rudolfo
 
 
Registriert seit: 23.02.2014
Ort: Oer-Erkenschwick
Beiträge: 994
Hallo Tempus Fugit,
deine Überlegungen habe ich auch alle durchgespielt.
Mein ASUS-Motherboard bietet mir vier SATA Steckplätze, die ich per BIOS zum RAID meiner Wahl zusammengeschalten kann. Mein Windows 8.1 bietet hierzu auch die nötige Software.

Raid 1, und um das geht es dir, habe ich ganz schnell wieder fallengelassen. Raid1 bietet mir nur Ausfallsicherheit. Wenn eine Platte von jetzt bis gleich kaputt geht, kann ich die andere zur Bootplatte im BIOS umswitchen und weiterarbeiten, als ob nichts geschehen wäre.
Jetzt kommen aber die Nachteile. Über die gespiegelte Platte kann ich nicht frei verfügen. Jede Änderung auf der Hauptplatte wird ohne mein Zutun unverzüglich auf die Spiegelplatte kopiert. Jetzt kommt die Krux, auch alle Fehler, die ich mache oder die ein Virus macht. Kaputte Bilder werden ohne mein Zutun ebenfalls gespiegelt und die fehlerfreien womöglich überschrieben.

Wenn ich dich richtig verstehe, brauchst du ein Backup- oder Synchronisierungstool, dass dir die Sicherungsarbeit weitgehend abnimmt. Wenn du willst, kannst du jederzeit manuell sichern. Ansonsten stellt du einen Timer auf eine bestimmten Uhrzeit ein, zu der das Synchronisierungstool anspringt und deine neuen Daten sichert. In der Regel kann man einstellen, ob die neuen oder geänderten Dateien gespiegelt (einschließlich aller Fehler) oder nur auf der Sicherungsseite hinzukopiert werden sollen.
Ein Vertreter dieser Alleskönnergattung ist Bestsync. Ein tolles deutsches Tool mit gut verständlicher graphischer Oberfläche und sauberer Anleitung, das alle denkbaren Möglichkeiten anbietet. Kostet allerdings ein paar Euromäuse. Da es auf der Homepage des Hersteller gut erklärt ist, würde ich mir das mal genau ansehen und dann entscheiden, welche Fähigkeiten du brauchst. Vielleicht tut es dann ja auch ein kostenloses Tool wie freesync, Robocoby oder ähnliches. Wo du deine schutzwürdigen Daten hinsicherst, interne HDD, USB-Laufwerk oder NAS bleibt dir überlassen.

Damit hättest du die Sicherung deiner Daten bewerkstelligt.
Jetzt bleibt noch das Thema der Ausfallsicherheit. Musst du dein System im Crashfall möglichst schnell wieder ans Laufen bekommen?
Für diesen Fall habe ich mir folgenden Notfall-Workaround gebastelt:
- Ich ersetzte die defekte Platte, in meinem Fall die SSD durch eine neue.
- Ich starte mein Betriebsystem Windows 8.1 von einem USB-Stick.
- Auf dem USB-Stick ist eine Batchdatei, die mir mit Hilfe des diskpart-Befehls in Sekundenschnelle eine saubere UEFI-Partitionsstruktur auf der neuen SSD anlegt. Windows 8.1 konnte das trotz gegenteiliger Behauptungen des Betriebsystems nicht wirklich.
- Als letztes spiele ich die geklonte alte SSD (Max. 250 GB) zurück. Dauert 1 bis 3 Stunden in Abhängigkeit von der tatsächlich vorhandenen Datenmenge. Das Klon-Image der alten SSD-Partition habe ich mit der freien Software Clonezilla angelegt. Clonezilla hat traumhafte Komprimierungsraten. Mit Clonezilla wird das alte Image auch wieder zurückgespielt. Clonezilla habe ich als ISO-Datei auf eine CD gebrannt.
und ja ganz wichtig: ich habe mit einer leeren Festplatte das ganze praktisch ausgetestet.

Falls du mehr wissen willst, können wir das Thema vertiefen. Es gibt aber noch andere Weg nach Rom
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Grüße
Rudolf

Geändert von Rudolfo (22.06.2017 um 15:06 Uhr)
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