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Alt 03.05.2017, 12:06   #65
Dana

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@Tom: tolle Bilder!
Mir gefallen die "in die Gässchen"-Bilder und die Fotos vom Cabo Sao Vicente am besten!

So, nun nach längerer Zeit nun der nächste Teil.


Mittwoch, 5.4.
Mit einem TimTim fährt es sich super!


Mittwoch ist immer so der Tag, an dem der Körper die zusätzliche Dauerbeanspruchung mit etwas Ärger quittiert und erklärt, dass er nicht dran dächte, dieses so weiter zu tun. Kurz: oft ist der Mittwoch der Tag, an dem es etwas ruhiger und behäbiger zu geht und man keine Mammuttour plant.

So war das auch diesmal.
Tom hatte sich für einen Tag Ruhe entschieden, er wollte einfach mal am Pool und im Pool sein und abchillen. Da ich die andere Fahrerin unseres Kombis war, fuhr ich dann halt, was mich anfangs nervlich etwas anspannte, mit so einem großen Auto durch die engen Straßen zu gondeln, mir aber dann wirklich und tatsächlich Spaß bereitete. Allerdings wollte ich nicht, wie Tom sonst, als erstes Auto fahren, sondern mich lieber dran hängen, so fuhren Tim und Eva mit ihrem VW-Up! vor und wir hinterher, im Gepäck noch das Auto mit Stefan, Volker und Olaf.

„Wohin fahren wir?“

Obi und Pelle waren einen Tag vorher an der Küste herum gefahren und hatten uns einige Tipps gegeben, abends wollten wir grillen, so machten wir eine kleine Tour und folgten ihrem Rat.
„Westküste! Nicht weit von hier!“

Tim und Eva hatten das Navi eingestellt und wir bekamen durch Tim einen wundervollen Service. Er sagte nicht nur, wann es rechts oder links ab ging, er sagte auch, wenn Hinternisse vorweg zu sehen waren oder wann es im Kreisel raus ging und zeigte sogar am offenen Fenster die Richtung an.
Von hinten meldete sich Stefan mit dem Walkietalkie:
„Haben wir jetzt ein TimTim?“
Ohja, hatten wir! Und was für ein gutes!

Die Strecke war unglaublich kurvig und ich war sehr froh, selbst zu fahren, so wurde mir nämlich nicht schlecht. Gestern bei der Heimfahrt, die ähnlich beschaffen war, wurde mir doch leicht übel…und das mag ich nicht besonders gerne. Gut, wer mag es schon, wenn der Magen Protestwellen aussendet…

„Da waren Störche…“
Vera musste sich erst angewöhnen, ihre Wünsche knapp, hart und klar zu formulieren, um die Autos zu der Reaktion zu zwingen, die sie sich erhoffte. Wir fuhren diesmal an dem großen Storchennest vorbei, mit zwei wunderbaren Störchen, die auch noch standen und nicht lagen.
„Wir finden sicher noch eins. Dann aber klar Bescheid sagen, ok?“
„Ok…“
Wir gaben Veras Wunsch an die anderen Autos weiter und es kam von hinten:
„Wie jetzt…gibt es heute Verastopps? Achja logisch…Dana fährt ja!“

Wir versuchten es immer wieder, aber die Störche waren entweder ausgeflogen oder lagen so press im Nest, dass wir sie nicht sahen. Irgendwann gaben wir auf und näherten uns dann auch dem Meer.

Nach den Kurven kam der Staub. Meine Güte, der Weg an der Küste lang war zwar wirklich SEHR malerisch, aber man hatte den Eindruck, durch die Wüste zu fahren. Gelber Sand, Bodenvegetation in die eine Richtung, Felsenküste und Meer in die andere, das war schon echt nett!

Wir fuhren auf Anraten von Obi wirklich GANZ durch (auch wenn wir manchmal Zweifel hatten) und hielten da, wo es nun wirklich nicht weiter ging. Felswände sollte man nicht durchfahren.

Es war ein kleiner Platz für Fischer, total verlassen, super süß und wunderbar gelegen.


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Katzen gab es natürlich auch wieder, besonders eine kleine neugierige hatte es mir angetan:


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Es war herrlich! Das Meer brauste, die Wellen brachen sich richtig hoch und natürlich mussten die Jungs wieder eine Kletterpartie hinlegen.


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Am Himmel erspähte ich ein Herz! Zwar etwas abstrakt, aber dennoch erkennbar. =)


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Als wir zum Auto zurückkamen, hatten wir ein Kunstwerk hinten auf der Heckscheibe:


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Das mussten wir natürlich sofort fotografisch festhalten! Wozu Straßenstaub doch gut sein kann. Danke Tim! Der war nämlich der Maler.

Da die Truppe sich in verschiedenen Richtungen verlustierte, setzte ich mich ein wenig oben auf eine Holzabsperrung und genoss einfach dieses Wetter und diese Aussicht. SO toll.

Wir beschlossen, die Küste einfach immer ein Stückchen zurück zu fahren und dort zu halten, wo wir gerne wollten. So fuhren die Autos nicht immer Kolonne, trafen sich aber immer wieder.

Hier mal die verschiedenen Aussichten – Richtung „Wüste“ und Richtung „Wasser“.


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Und dann kam mir ENDLICH mal IM Urlaub die Idee, den Graufilter auszupacken! Ich habe ihn jedes Mal im Urlaub dabei, will eigentlich Bilder mit Meer und Langzeitbelichtungen machen und jedes Mal vergesse ich es oder bin zu faul, dat Ding mit mir rumzuschleppen! Dieses Mal nicht. Dieses Mal wird das mir nicht passieren, dass ich mein Stativ wieder mitnehme, ohne es ein Mal genutzt zu haben!

Ich stiefelte durch den Sand zum Auto zurück, bastelte meinen Graufilter an meine Linse, holte mein Stativ und stapfte wieder zurück.


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Als ich mich umschaute, sah ich eine ganze Reihe von Stativen und Graufiltern.
Ich hatte noch ein „gute Idee…“ gehört, als ich an Volker vorbei gegangen war, anscheinend hatte sie insgesamt gefruchtet und wir machten mehrere Aufnahmen mit Graufilter.


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Dann schlug der Hunger unbarmherzig zu und wir machten uns auf zu dem Restaurant, das Obi und Pelle ebenfalls empfohlen hatten.
Zu.
Toll.
Was nu?
Schräg gegenüber gab es einen kleinen Imbiss. Der hatte zwar keine Küche mehr offen, wir waren einfach zu spät, aber er hatte Coverto und Flan, das ist eine Art caramelisierter Pudding, eine Spezialität in Portugal. Die eine Hälfte futterte Flan, die andere Hälfte sparte sich den Hunger dann für das abendliche Grillen auf und trank nur einen Kaffee (70 Cent für einen guten!!) und ich aß ein Coverto, mit dessen Resten ich die versorgte, die warten wollten. Der Chef des „Hauses“ war sehr nett und konnte sogar deutsch. Schien ein intelligenter Kopf zu sein, der mit seinen Gästen mit lernte und echt gut war.

Zu dem Imbiss oder zu einem der Nachbarhäuser gehörte ein kleiner Hund. Irgendwie sahen die in Portugal alle gleich aus. Klein, etwas mächtiger in der Gestalt, kurzhaarig, sandfarben, leichte Hängeohren. So auch dieser Kleine. Er machte eine Streichelrunde und legte sich dann in den Rinnstein!!
Dieser führte kein Wasser, aber durchaus den ein oder anderen Autoreifen, wenn Autos mal etwas näher am Bürgersteig heran fuhren! Wir hatten da schon so unsere Bedenken, aber der Hund lebte ja…und wenn er so etwas öfter machte, dann schien er zu wissen, wie weit er sein Glück ausreizen durfte.

Nachdem wir fertig gestärkt waren, ging es für den Grillabend abends einkaufen. Auf dem Weg dorthin kamen wir nochmals an der "Storchstelle" vorbei und hielten auf gut Glück an. Leider war das Glück gerade nicht zu Hause und die Nester boten uns keine tollen Motive. Die Storchmamas lagen alle und die Väter waren ausgeflogen.


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Nach einer Weile Warten beschlossen wir, nun doch zum Continental zu fahren, um das Grillgut zu kaufen. Nicht, dass wir zu spät heim kamen und alle hungern mussten! Das wollten wir nicht.

Wir wollten verschiedenes Fleisch anbieten, ich wollte gefüllte Champignons machen, Salat wollten wir haben…und Sardinen. Wir fanden alles, nur die Fischverkäuferin schüttelte bedauernd den Kopf. „NO Sardinhas…“ Wir kauften dann Fische, die so ähnlich aussahen und dachten, die könnte man sicher genauso essen wie Sardinen. Konnte man schon essen…nur nicht genau so. Sardinen sind so, dass man sie nach dem Grillen komplett essen kann. Portugiesen machen nicht einmal die Rückengräte raus, sondern essen alles, aber auch Kopf, Haut und Gräten kann man bei Sardinen mit essen. Bei diesen…ähm…nicht. Aber sie schmeckten trotzdem gut!

Der Grillabend war klasse. Tom hatte zwar einiges zu tun als Grillmeister, er musste 18 hungrige Mäuler und sein eigenes stopfen, aber das, was er machte, war sehr lecker! Danke auch denen, die vorher und nachher geholfen haben! Es waren immer genug Hände da, die etwas abnahmen.

Die Vermieterin hatten wir eingeladen, sie kam dann zur portugiesischen Abendessenszeit, so gegen 21h. Da waren wir natürlich schon fast fertig mit allem, aber sie brachte einen Moskatella-Wein mit, das ist ein fruchtig-süßer Dessertwein – meine Güte, war der lecker! Und sie saß mit uns zusammen und erzählte ein wenig von ihrem Leben, was sehr interessant und teilweise sehr lustig war. Allerdings erfuhr man auch von den Sorgen der Portugiesen und den Nöten. Das macht dann demütig und dankbar für das, was man hat.

Entspannt und leicht beschwipst gingen wir dann später schlafen, nicht ohne dem Körper mitzuteilen, dass die Pause der leichten Phase nun vorbei war! Die Proteste und das Geheule verblassten im beginnenden Schlummer, während unsere Burg über uns thronte, wie zu unserem Schutz.


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Liebe Grüße!
Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.
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