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Alt 31.03.2018, 18:25   #4
usch
 
 
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Bei Mittelwertmessung wird wie der Name sagt einfach ein Mittelwert über das gesamte Bild berechnet. Wenn dein Motiv zur Hälfte schwarz und zur Hälfte weiß ist, wird genauso belichtet, als wäre es insgesamt neutral grau. Das gibt eine sehr stabile Messung, auch wenn die Kamera ein bißchen geschwenkt wird, birgt aber bei hohen Kontrasten das Risiko, daß die Aufnahme nirgends wirklich richtig belichtet ist.

Bei der Mehrfeldmessung versucht die Kamera, die Messfelder nach ihrer Relevanz zu beurteilen und entspechend mehr oder weniger stark zu gewichten. Bei einer Landschaftsaufnahme könnte sie z.B. mehr auf das Hauptmotiv Landschaft belichten oder aber mehr auf den Himmel, um das Ausbrennen zu verringern. Das Problem ist das "oder" – leider habe ich noch bei keinem Kamerahersteller eine Angabe gefunden, nach welche Kriterien die Messfelder letztlich gewichtet werden. Mehrfeldmessung ist also immer ein bißchen Wundertüte, so wie man beim Fokusfeld "Breit" nie ganz sicher sein kann, worauf die Kamera denn jetzt fokussieren wird.

Was aber gut und verlässlich funktioniert, ist Mehrfeldmessung in Kombination mit der Gesichtserkennung. Dann belichtet die Kamera nämlich gezielt auf das Gesicht, selbst bei manueller Fokussierung.
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