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Alt 15.01.2017, 18:57   #30
Man
 
 
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Kleine Sensorfomate können für Makro- und Teleaufnahmen (Wildlife, Planespotter) gegnüber gößeren Sensoren durchaus Vorteile haben,
Beim Vergleich VF (z. B. A99II) mit APS-C (z. B. A77) und mfT (Oly M1) müsste man
300mm an mfT (Cropfaktor 2) mit
400mm an APS-C (Cropfaktor 1,5) mit
600mm an VF (Cropfaktor 1) ersetzen,
um jeweils denselben Bildwinkel zu haben.

Je kleiner der Sensor, desto weniger Brennweite benötigt man für denselben Bildwinkel. Da Teleobjektive um so größer bauen, je mehr Brennweite sie haben, wird ein 300mm-Objektiv weniger Gewicht wie ein 600mm-Objektiv haben.
Das kann ein Problem beim Scheppen der Ausrüstung sein oder wenn man freihand fotografiern möchte - auf einem stabilen Stativ (das bietet sich bei solch langen Brennweiten ja an) sollte das keinen Unterschied mehr machen.

Allerdings ist mit der geringeren Sensorgröße eine vermeintlich größere Tiefenschärfe verbunden:
vergleicht man ein 300mm F/4,0 mit einem 400mm F/4,0 für APS-C und 600mm F/4,0 für VF (als Zoom gibt es das für A-Mount nicht, es wäre auch sehr schwer und teuer) jeweils bei einer Entfernung von 10 Metern (es war von einem Vogelhäuschen die Rede), dann ergeben sich folgende Entfernungsbereiche, in denen das Motiv noch scharf abgebildet werden:
300mm F/4,0 an mfT (Zerstreuungskreis 0,014mm): 12,07cm (von 9,94 Meter bis 10,06 Meter
400mm F/4,0 an APS-C (Zerstreuungskreis 0,019mm): 10,12cm (von 9,95 Meter bis 10,05 Meter)
600mm F/4,0 an VF (Zerstreuungskreis 0,03mm): 6,27cm (von 9,97 Meter bis 10,03 Meter).

Bei identischem Bildwinkel und identischer Blende stellt der größere Sensor das Motiv also mehr frei. Das mag für Portraiaufnahmen gut sein, für Makros nicht.

Es kann also durchaus sinnvoll sein, mit einem kleineren Sensor zu fotografieren. Ähnliche Ergebnisse kann man, vielleicht mit etwas Verlust bei der Auflösung, auch mit einem entsprechenden Ausschnitt von einer VF-Kamera erreichen.
Aber wenn man überwiegend oder nur solche Aufnahmen macht: wozu mehr Geld in das System versenken und mehr Gewicht schleppen?

Das mfT-System hat Sensoren mit einem Seitenverhältnis von 4:3 (das entspricht dem Seitenformat von "alten" Röhrenmonitoren), DSLRs und DSLTs sowie auch Sony-E-Mountkameras haben Sensoren mit einem Seitenverhältnis von 3:2.
Mir ist das etwas breitere Format 3:2 angenehmer (ich bin das bei Fotos eher gewöhnt) - dafür hat man beim 4:3-Fortma oben und unten "mehr drauf" und hat damit beim Croppen mehr Spielraum.

Ich selbst würde heute (noch) immer die A99II einer Spiegellosen vorzeihen, da ich (fauler Sack) gerne mit AF fotografiere, wenn es sinnvoll möglich ist. In allen anderen Fällen habe ich mit mit den Sonykameras über Focuspeaking oder Focuslupe eine gute Unterstützung bei manuellen Fokuseinstellungen.

Ob im Wildlife grundsätzlich oder häufig von VF oder APS-C auf mfT gewechselt wird, kann ich nicht sagen. Das wäre eine Frage, die z. B. hpike als Insider in Sachen Wildlife vermutlich sofort beantworten könnte - ich kann es nicht.

vlG

Manfred
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