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Alt 03.06.2012, 18:50   #510
Neonsquare
 
 
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Beiträge: 4.198
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Zitat von mrieglhofer Beitrag anzeigen
Ja, das wäre eine These.
Andererseits liegt das EVF Bild wie du richtig schreibst, auch schon ganz ordentlich daneben. Jetzt ist halt die Frage, was mehr hilft, ein OVF, der das Zielbild zeigt oder eine EVF, der irgendein Bild zeigt, das weder dem Ziel noch der Quelle entspricht ;-)
Ein OVF der das Zielbild zeigt? Den musst Du mir mal zeigen
Aber selbst das Quellbild war und ist ja nicht unbedingt im OVF sonderlich korrekt getroffen - gerade bei den billigeren, kleinen dunklen Spiegel-OVFs. Da war für mich auch hauptsächlich Bildkomposition möglich. Schärfebeurteilung bereits eingeschränkt. Tiefenschärfe sowieso generell falsch. Farben ebenfalls nichts was auch nur annähernd direkt übertragbar ist. Sämtliche Hilfsmittel in modernen OVF-DSLRs sind schlichte Anzeigen der Automatik-Logik der Kameras (Belichtungsbalken, Fokusfelder). Einstellscheiben sind ja eher die Ausnahme. Der EVF zeigt ein Bild, dass dem Zielbild näher ist als jenes im OVF. Beim Blitzen kann man an der A77 die Weißabgleichvorschau
auch abschalten - man sieht also immerhin nicht alles Falschfarben sondern zumindest per AWB des Umgebungslichts.

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Zitat von mrieglhofer Beitrag anzeigen
Aber mit Erfahrung gehts mit beiden und ohne mit keinem. Das ging allenfalls mit einem kalibrierten EVF, was aber allein schon vom wechselnden Umlicht her natürlich exakt sein kann.
kalibrierter EVF - ich weiß nicht. Vielleicht wird sowas mal kommen, aber ich sehe da für mich noch nicht so den Nutzen drin. Ich mache trotzdem auch mit der SLT einen manuellen Weißabgleich und/oder Testschüsse mit Karten. Ich zweifle etwas daran, dass man das schon "Live" so gut gebacken kriegt. Was allerdings bereits gut funktioniert ist das erkennen starker Abweichungen in AWB-Situationen.

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Zitat von mrieglhofer Beitrag anzeigen
Was beim EVF hilfreich ist, ist einen falschen Weissabgleich zu erkennen (wobei das auch nichts hilft, wenn man Umfeld und Blitz verwendet) oder manuell nach Gefühl und Sicht einstellen. Ich stelle beispielsweise bei Events generell manuell ein damit die Belichtung konsistent ist (Fenster im Gegenlicht). Hier wäre eine leichte Korrektur je nach Richtung durchaus mit dem EVF leichter erkennbar. Ebenso das Histogramm. Das geht mir manchmal schon ab.
Da hilft es wirklich - beim OVF fällt ein flächig eher kleines Fenster mit starkem Gegenlicht möglicherweise gar nicht so arg auf - im Foto sind es dann hässlich ausgebrannte stellen und die automatische Belichtungsmessung wurde möglicherweise massiv gestört. Sowas fällt im EVF sofort auf. (z. B. indem der EVF schlagartig dunkler wird wenn das Fenster in den Bildrahmen fällt. Ebenso hatte ich bereits Halos und Reflektionen durch Gegenlicht bereits im EVF erkennen und vermeiden können.

Zitat:
Zitat von mrieglhofer Beitrag anzeigen
Im Studio kann ich mir deine Arbeitsweise nicht vorstellen. Ich richte das Licht ein und da mache ich halt Probebilder und wenn das Licht steht, dann passt es ja. Und davor muß ich eh zu den Lampen gehen, da nutzt mir das Bild im Sucher nichts.
Das kommt auf die Studioaufnahmen an. Ich mache recht viel Modefotos an der Puppe. Da finde ich das Arbeiten per Display mit der Kamera auf dem Stativ einfach bequem. Auch das Peaking und die Lupe sind da einfach praktisch. Keine "Killerfeatures" aber schlicht bequemes Handling.

Zitat:
Zitat von mrieglhofer Beitrag anzeigen
Danach brauche ich das auch nicht mehr zu sehen. Und Bildfehler(schiefe Krawatte oder Haarsträhne,.. ) sehe ich im EVF und im OVF nicht. Da geht das mit WUSB auf den Rechner und 10sec später schreit dann jemand vorm PC ;-).
Mit Models ist das anders als mit Puppe. Da habe ich die Kamera lieber in der Hand und arbeite per Sucher. Auch da stelle ich das Licht manuell vorher ein - muss aber je nach Pose nochmal korrigieren. Schiefe Krawatte oder Strähne richtet meine Frau als Assistentin. Mir geht es jedoch um den getroffenen Ausdruck und dafür ist die direkte Ergebnisrückkopplung schon gut. Kommt natürlich auf das Model und dessen Adrenalinspiegel an ;-).

Zitat:
Zitat von mrieglhofer Beitrag anzeigen
In Summe wird das recht egal sein und kann mit entsprechender Erfahrung mit beidem arbeiten. Ein Umstiegsgrund ist es für mich keiner, ein echter Ausschließungsgrund mit Blick auf die Entwicklung der nächsten Jahre auch nicht. Kritischer ist halt, wenn man meint, die Erfahrung durch WYSIWYG zu ersetzen. Dafür reichen die EVF halt bei weitem nicht.
Das sehe ich sehr ähnlich. EVF ersetzt keine Erfahrung und ist kein WYSIWYG. Ein EVF bringt vor allem etwas in Bezug auf kohärentem Kamerahandling. Mir ging es von Anfang an um die Bedienung und niemals um WYSIWYG. Ich habe ja vor langem schon über das Potential von LiveView-Kameras gesprochen. Stichwort LiveStream-Analyse - z. B. Belichtungsmessung per Hauptsensor oder Objekterkennung und Verfolgung. Ebenso natürlich Werkzeuge und Liveeinblendungen (Lupe, Histogramm, Wasserwaage, Linien, Erkannte Objekte, Peaking). Wie wäre es da noch mit Über-/unterbelichtung? Oder Tiefenschärfemarkierung? Automatische Bildüberlagerung? Elektronische Sucherstabilisierung? Automatische Belichtungszeitsteuerung anhand Analyse der Objektgeschwindigkeit?

Und natürlich das Thema Video - das wird als Medium immer wichtiger.

Gruß,
[neon]
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