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Alt 25.01.2016, 11:29   #1
perser
 
 
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Verborgene Gesichter der Welt (Mitmach-Thread)

Zitat:
Zitat von Harry Hirsch Beitrag anzeigen
Ja warum denn eigentlich nicht? Würde mich auch interessieren. Habe deine "Test-" Bilder gesehen…

Die obige Antwort bezieht auf einen möglichen Thread zu Fotos aus Nordkorea – ein fraglos wenig bekanntes Land, in dem ich im August 2015 eine Woche war. Ich hatte in letzter Zeit schon zwei-, dreimal Bilder von dort in Kommentare eingebunden und dabei dann die Frage verneint, ob es denn bereits einen Thread zu Nordkorea gebe.

Um ehrlich zu sein, will ich diesen auch jetzt nicht eröffnen, jedenfalls nicht explizit zu Nordkorea. Denn kaum ein Land polarisiert hier im Westen politisch wohl stärker. Und das ist hier eben ein Fotoforum. Dennoch finde ich, dass generell Länder, die abseits der gängigen Touristenrouten liegen, hier im Forum etwas sehr kurz wegkommen. In der Galerie findet sich nahezu gar nichts dazu.

Da ich im Urlaub viel reise, dabei auch Länder wie Iran, Sudan, Mali, Brasilien, Kongo, die Philippinen oder Afghanistan besucht habe, liegt einer meiner fotografischen Schwerpunkte seit langem auf Street-, People- und Reportage-Fotografie. Neben schönen Landschaften, Altstädten oder Sonnenuntergängen interessieren mich also vor allem auch die ganz normalen Menschen dort. Und ich erlebe stets, dass auch dort überall Leute leben, die lachen, glücklich und selbstbewusst sind und nicht permanent mit ihrem Alltag hadern. Oft sind sie auch überraschend wenig kontaktscheu. Vor allem Kinder sind natürlich dankbare Motive.

Eben hierfür möchte nun gern einen Mitmach-Thread eröffnen. Und ich würde mich freuen, wenn sich von den inzwischen 44 683 Usern (!) dieses Forums noch viele weitere finden, die dieses Anliegen teilen.

Das müssen weiß Gott nicht nur Fotos aus No-Go-Ländern sein. Auch in der Türkei, in Indien, den USA, Südostasien, Nordafrika oder Südamerika erlebt man oft nur zwei Querstraßen neben den touristischen Glitzermeilen eine ganz andere Welt. Und manchmal muss man auch erst tiefer in Dschungel, Wüste oder Hochgebirge eindringen, um auf interessante Menschen zu treffen – Indianer am Amazonas, namibische San, Beduinen in Jordanien oder dem Oman, Sherpa im Nepal…

Beginnen möchte ich jedoch hier noch einmal mit etwas „menschelnden“ Bildern aus Nordkorea, weil sich das aktuell eben anbietet. Zu den meisten Fotos schreibe ich auch ein paar kommentierende Bemerkungen, aber bewusst sachlich und zurückhaltend formuliert (etwa im Stile von Wikipedia). Für politische Schlagabtausche gibt es halt andere Foren…

Falls nicht überall Exif-Daten sichtbar werden: Alle Bilder entstanden mit der A6000 plus Tamron 18-200 Di III.

Gruß Harald



Kinder in einer Kita, die zu einer einer Agrar-Kooperative auf dem Land gehört. Sie haben sich zu einem sportlichen Wettbewerb aufgestellt. In den Kitas findet ab dem 5. Lebensjahr ein obligatorisches Vorschuljahr statt


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Diese Gruppe von Schulkindern mit ihrer Lehrerin traf ich auf dem Vorplatz des Mausoleums für die beiden bereits verstorbenen Präsidenten aus der Kim-Dynastie. Die roten Pionierhalstücher sind Usus bei solchen Aktivitäten


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Rund 2000 junge Leute, zumeist Studenten, versammelten sich auf dem zentralen Platz der Hauptstadt zu einer Massentanzveranstaltung zu Ehren des 70. Jahrestages der Partei der Arbeit Koreas, also der herrschenden Partei in Nordkorea. Frauen tragen dazu zumeist historische koreanische Trachten. Im Norden nennt man diese Chosŏnot, in Südkorea dagegen Hanbok


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Die Metro (U-Bahn) der Hauptstadt Pjöngjang rollt seit 1973. Damals war sie die erste auf der koreanischen Halbinsel. Die Wagenzüge stammen aus (West)Berlin, wo sie seinerzeit ausrangiert worden waren. Das Streckennetz umfasst zwei Linien mit insgesamt 17 Stationen. Die Züge verkehren meist im 5-Minuten-Rhythmus.


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Eine Gästeführerin in der Hafenstadt Namp’o. Im Hintergrund sieht man ein opulentes Staudamm- und Schleusensystem, das das Salzwasser des Südchinesischen Meeres vom Süßwasser des Flusses Taedong trennt, damit dieser für die Trinkwasserversorgung und Felderbewässerung nutzbar bleibt.


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Fußballer des Hauptstadtklubs von Pjöngjang. An diesem Tag spielten sie im 1.-Mai-Stadion gegen die Mannschaft des zentralen Armeeklubs „25. April“ und verloren 0:1


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Noch einmal junge Pioniere, diesmal mit Strohbesen bei einer etwas ritualisiert wirkenden Straßenputzaktion unweit eines Denkmals, das an den Sieg gegen die Japaner 1945 erinnert.


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Schlange vor einem Straßenkiosk in Pjöngjang. Solche Läden gibt es ziemlich viele inzwischen. Sie sind privat geführt und ergänzen mit ihrem Angebot (z.B. Gemüse aus eigenem Anbau oder chinesische Waren, die im kleinen Grenzverkehr nach Nordkorea kommen) das Sortiment der staatlichen Versorgungsläden. Zugleich dienen sie – wie dereinst bei uns die Tante-Emma-Läden – als Tratsch- und Kommunikationstreffs für Frauen


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Der Junge stand in einer unterirdischen Metrostation und wartete mit grübelndem Blick eine U-Bahn nach der anderen ab. Vermutlich wollte er seine Mama abholen, die einfach nicht kommen wollte


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Diesen Tanzmäuschen begegnete ich völlig überraschend in einem Park nahe der Stadt Sariwon. Sie grüßten und winkten freundlich, während ihre Eltern auf einer freien Fläche mit mitgebrachten Tonbandgeräten und Lautsprechern eine Art private Disco veranstalteten.


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