Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 21.12.2010, 20:53   #27
Dat Ei

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 19.641
Ich sach doch, daß der Jazz nicht tot ist - hoch mit dem Thread...

Im Thread fiel ja schon an ein paar Stellen der Name Bugge Wesseltoft. Bugge ist einer der kreativen Köpfe des modernen, europäischen Jazz, der die Grenzen zwischen Klassik, Jazz und elektronischer Musik zerfliessen läßt, die Stile beliebig mischt, und ein hervorragender Improvisator und Live-Performer ist. Seine Solo-Auftritte sind sehr spannend, weil er zwar mit einem Grundkonzept und einer gewissen Songfolge in das Konzert geht, aber die Stücke selbst spontan interpretiert, sie mit Hilfe natürlicher und elektronischer Instrumente und seiner Elektronik (Mikro, Mischpult, iPhone/iPod, Mac) loop für loop aufbaut, komponiert, um sie dann wieder auseinanderfallen zu lassen. Stimmen und Spuren werden live aufgenommen, transformiert, verzerrt, ihr Speed variiert, eine Klangwelt aufgebaut - sehr elektronisch, aber immer in Begleitung des klassischen Flügels. In einem Gespräch habe ich ihn mal gefragt, ob er jemals ein Live-Stück zweimal auf die gleiche Art gespielt habe - er verneinte die Frage. Seine Stimmung und die des Publikums würden jedesmal zu Variationen führen. Es ist ein Erlebnis, diesen unscheinbaren Mann mit seinen Glasbausteinen, die in Horn gefaßt sind, zu sehen und zu hören - seine Erscheinung ist ein Anachronismus zu der Moderne und Vitalität seiner Musik.

Nun zwei Beispiele:

Yellow is the colour
Hands (live)


Dat Ei
Dat Ei ist offline   Mit Zitat antworten