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Startseite » Forenübersicht » Kamera und Technik » Blitzgeräte und Beleuchtung » Blitzbrenndauer mit defekter Festplatte messen
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Alt 26.04.2017, 17:50   #1
elch
 
 
Registriert seit: 07.12.2003
Ort: Mainz
Beiträge: 186
Blitzbrenndauer mit defekter Festplatte messen

Hallo,

ein Festplattentod geht in der Regel mit einem fehlenden Backup einher und macht nur Probleme. Wenn man sich darüber genug geärgert hat, kann man, sofern nur die Daten weg sind und der Plattenmotor noch funktioniert, die defekte Platte doch noch sinnvoll nutzen.



Schritt 1:

die defekte Platte wird aufgeschraubt und der Plattenstapel freigelegt ohne die Elektronik der Motorsteuerung zu beschädigen. Dann kann die Platte bei Stromanschluss (im Bild noch eine alte IDE-Platte) rotieren



Schritt 2.

Auf den Plattenstapel wird ein feiner Strich (weisse Klebefolie oä) radial aufgeklebt


Bild in der Galerie


Schritt 3.

ein paar Überlegungen:
Die Platte rotiert zum Beispiel mit 7500 Umdrehungen/ min. (besser wäre eine schnelle SCSI - Platte mit 15000 Umdrehungen/min). Die Rotationsgeschwindigkeit wird von der Elektronik sehr genau stabilisiert.
7500 U/min entsprechen 120 Umdrehungen/sec; das bedeutet pro Sekunde legt der Zeiger auf der Platte 120*360° entsprechend 43200 Grad zurück. Mit 1° Unterschied kann also 1/43200 sec gemessen werden.



Schritt 4.

Die Belichtungszeit der Kamera wird auf 1/60 eingestellt; damit ist der Kameraverschluss gegenüber der Zeit in der der Blitz leuchtet fast unendlich lange geöffnet; die Belichtungsdauer des Sensors wird allein vom Blitz bestimmt

Schritt 5.

Der Blitz wird manuell auf minimale Leistung (1/128)eingestellt. Die geblitzte Aufnahme zeigt den Zeiger scharf. Das bedeutet die Blitzbrenndauer liegt in der Größenordnung von 1/40000 sec

Bild in der Galerie





Schritt 6.

die Leistung des Blitzes wird jetzt erhöht, zum Beispiel 1/16



Bild in der Galerie


statt eines scharf abgebildeten Zeigers sieht man auf der Aufnahme jetzt einen breiten hellen Sektor. Die Winkelbreite des hellen Sektors in Grad multipliziert mit den oben ermittelten 1/43200 ergibt die Brenndauer des Blitzes bei dieser Leistung


Schritt 7.

Die Synchronizität zweier Blitze kann auch überprüft werden. Beide Blitze werden synchron gezündet. Falls zwei Zeiger auf der Aufnahme zu sehen sind, zünden die Blitze asynchron. Der Winkelunterschied erlaubt wieder die Bestimmung der Zeitdifferenz.


Zwei meiner 3 Blitze liefern im Rahmen der 1/43200s exakt synchrone Bilder, der dritte Blitz ist wohl wegen anderer Elektronik trotz gleichen Typs Yongnuo 560 II asynchron


Bild in der Galerie




Weitere mögliche Spielereien mit der defekten Platte sind Experimente mit High speed Synchronisation, ETTL und die direkte Messung von Verschlusszeiten

Viel Spass bei eigenen Experimenten elch
__________________
Unsinn macht oft mehr Sinn
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Alt 26.04.2017, 18:01   #2
BeHo
 
 
Registriert seit: 11.08.2004
Ort: Woinem
Beiträge: 31.979
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-"-"-██P.S.: Wissenschaft ist keine Meinung.
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Alt 26.04.2017, 20:04   #3
jms
 
 
Registriert seit: 13.10.2005
Ort: Kraichtal
Beiträge: 3.388
Nerd :-)

Klasse "installation" - gefällt mir. Hab noch ein paar alte Platten - wenn es mir mal langweilig werden sollte baue ich das nach.

Grüße jms
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Mein Fotoalbum: http://fotos.jmsfotografie.de/ *** Meine sphärische Panoramen: http://360.jmsfotografie.de/ *** Mein FotoBlog: http://blog.jmsfotografie.de/
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Alt 26.04.2017, 20:18   #4
BeHo
 
 
Registriert seit: 11.08.2004
Ort: Woinem
Beiträge: 31.979
[OT]In den späten Achtzigern hatte ich mal versehentlich eine 30MB-Harddisk aufgeschraubt. Den Blick ins Innere werde ich nie vergessen, da mir da als armer Student der Gegenwert von fast 1.200 DM entgegenblickte.

Nach dem schnellen Wiederverschließen gab es noch eine kurze Zeit lang Probleme, bis das letzte Staubkorn den Plattenbereich verlassen hatte. Danach ging es mit leicht verminderter Kapazität weiter, wobei 30 MB damals am Atari ST ja gigantisch viel war.[/OT]
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Alt 27.04.2017, 06:47   #5
klaramus
 
 
Registriert seit: 09.05.2014
Ort: 56132
Beiträge: 294
Das ist ja eine geniale Idee, muss ich demnächst ausprobieren.

Ich hatte mal eine 10Mb Festplatte, die klemmte zeitweise und musste dann aufgeschraubt und angestossen werden. Ging ohne Problem!
K.
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Alt 27.04.2017, 07:44   #6
Andronicus
 
 
Registriert seit: 26.11.2012
Ort: Hamburg
Beiträge: 2.751
Auf die Idee muss man erst mal kommen!

Ist nix für mich (also zum ausführen), aber andere werden das bestimmt nachahmen.
Andronicus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.04.2017, 09:27   #7
Hoepping
 
 
Registriert seit: 21.04.2012
Ort: Essen
Beiträge: 193
7200rpm

Super Idee.

Ich meine aber, übliche Festplatten haben eine Drehzahl von 7200 rpm (nicht: 7500). Allerdings habe ich keine Ahnung, wie sehr man dabei den technischen Daten der Hersteller vertrauen kann. Eine Angabe der Toleranz habe ich dabei noch nicht gesehen.

Viele Grüße,
Paul.
Hoepping ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.04.2017, 10:10   #8
sgtphil
 
 
Registriert seit: 28.04.2008
Ort: Feldkirch - AT
Beiträge: 174
Zitat:
Zitat von Hoepping Beitrag anzeigen
Super Idee.

Ich meine aber, übliche Festplatten haben eine Drehzahl von 7200 rpm (nicht: 7500). Allerdings habe ich keine Ahnung, wie sehr man dabei den technischen Daten der Hersteller vertrauen kann. Eine Angabe der Toleranz habe ich dabei noch nicht gesehen.

Viele Grüße,
Paul.
Es waren mit Sicherheit auch 7200U/min gemeint, da sonst die Rechnung oben nicht aufgehen würde
Tolles Projekt, da muss man wirklich erst mal draufkommen
sgtphil ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.04.2017, 10:14   #9
kersjo
 
 
Registriert seit: 05.07.2006
Ort: Kuffarn / Österreich
Beiträge: 97
7500 U/min entsprechen 125 Umdrehungen/s, 7200 dann 120 1/s
kersjo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.04.2017, 16:52   #10
elch

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 07.12.2003
Ort: Mainz
Beiträge: 186
DANKE für die Berichtigung. Die Drives laufenüblicherweise mit 7200 U/min.
__________________
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