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20.06.2017, 20:51 | #21 |
Registriert seit: 23.09.2008
Ort: München
Beiträge: 8.454
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TFP Shooting - kann man ja kaum noch hören diesen Begriff.
Wenn möchtegern Model auf Hobbyknipser treffen. Da wird doch nix verdient und umgesetzt - das ist reine Gaudi. Ein Testshooting mit einem richtigen Model wo Bildrechte - gegen Dienstleistung kalkuliert werden - ist schon was anderes. Aber das ist genau der Bereich wo man als Fotograf halt nix verdient und sicherlich kein Ansatz um sich selbstständig zu machen. Keines der möchtegern Models will was zahlen - also was bringt es dann ? |
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20.06.2017, 20:55 | #22 | |
Registriert seit: 23.09.2008
Ort: München
Beiträge: 8.454
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Zitat:
Soll er es doch machen - soll ers halt versauen - dann war es wohl mal dein Bekannter. Was ihr diesen Leuten Druck macht - könnt ihr euch kaum vorstellen. Die kaufen sich noch extra ne Optik um alles richtig zu machen. Nerven Menschen in Foren - wollen Tipps und und und ... Warum gibt es den Profis ? Wenn ich was will - dann zahlt doch bitte dafür. |
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20.06.2017, 21:02 | #23 | |
Registriert seit: 12.04.2012
Ort: Gerlingen
Beiträge: 4.695
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Zitat:
Und was das Thema angeht bin ich bei dir. Nur deswegen wird niemand eine Hochzeit oder sonstwas nochmal feiern um die passenden Bilder zu bekommen. Und der Job ist dann definitiv weg für den der sein Geld damit verdient. |
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20.06.2017, 21:03 | #24 | |
Registriert seit: 09.01.2005
Ort: 67269 Grünstadt
Beiträge: 2.756
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Zitat:
So kann man das auch sehen. und nun zurück zum Thema: Ich denke, das der "normale" Fotograf (Portrait, Passbilder, Kindergarten, Hochzeit, Reportage) es schon sehr sehr schwer hat, da genau der Bereich Hochzeit/Event/etc. von den Hobby-Fotografen kanibalisiert wird. Und bei den Hobbyisten muss keiner auf einen Gewinn schauen. Die schauen nur darauf, dass irgendwann das Equipment bezahlt ist oder man sich die neue "Traumlinse" kaufen kann. Es gibt sicherlich einige Fotografen die ordentlich Geld verdienen. Auch ist es ein "kultureller" Unterschied. In USA wird jede Menge Geld ausgegeben, in Deutschland muss es möglichst billig sein, usw. Also das Thema ist vielschichtig. Viele Grüße Gerd |
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20.06.2017, 21:06 | #25 | |
Registriert seit: 27.02.2014
Beiträge: 3.073
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Zitat:
Für Passbilder geht heute kaum noch einer zum Fotografen. Selfie mit entsprechder App auf dem Handy für die biometrischen Bedingungen, fertig. Ähnlich sieht das bei Bewerbungsfotos aus, wenn kein kein akademischer Beruf gefragt ist. Die Ergebnisse von Kompaktknipsen reichen seit einiger Zeit dafür völlig aus. Dann macht ein Verwandter oder Bekannter, der hobbymäßig fotografiert, ein paar Bilder, das erfüllt meistens schon die Anforderungen für die Onlinebewerbungen. Und selbst in bestimmten akademischen Bereichen ist die Qualität, die der Hobbyknipser fürs Bewerbungsfoto erzielen kann, ausreichend. Seit mehr als 15 Jahren ist die technische Qualität von Kompaktknipsen so gut und erschwinglich, dass Bewerbungsfotos teilweise zuhause erledigt werden. Einfach, weil es halt kein Problem ist, mal 200 Bilder oder mehr zu probieren und ein oder zwei Stunden zu opfern. Und als die DSLR und Systemkameras zu niedrigen Preisen verschleudert wurden, dürfte sich das nicht verbessert haben. Der Kuchen wird kleiner, das denke ich auch. Zumal nebenberufliche Fotografen nicht mit derselben Effektivität arbeiten müssen wie der hauptberufliche und damit den Preisdruck im Markt erhöhen. Für gute Fotografen wird es aber weiter Bedarf geben, solange ihr Können und vor allem ihre Effizienz sich deutlich vom Hobbyknipser abhebt. Handwerklich solide wird aber nicht mehr reichen, befürchte ich. Gruß, Dirk |
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20.06.2017, 21:18 | #26 |
Registriert seit: 23.09.2008
Ort: München
Beiträge: 8.454
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Oh mein Gott - wenn ich das lese dann ...
Bewerbungsfotos von Bekannten... wenn Ihr meint. Wenn einem die Kohle es nicht Wert ist - zu jemanden zu gehen der weiss was eine kalte Schulter ist oder oder oder ... Freunde Freunde ... Auch bei Bild 200 sieht der Blinde Hobbyjknisper ned auf was es ankommt. Aber gut - Perlen vor die Säue. Und genau das Handwerk - die Lernphase - das in einer guten Ausbildung wiederholte und gelernte ist das was am Ende den Unterscheid macht. Das was du ned lernen kannst mit Theorie und Technik. Das was DAS GUTE BILD ausmacht - das nachdem der Hobbyknipser vergeblich suchen wird. |
20.06.2017, 21:30 | #27 | |
Registriert seit: 12.04.2012
Ort: Gerlingen
Beiträge: 4.695
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Zitat:
Wenn immer weniger Menschen genügend Geld für die netten Dinge im Leben haben werden oder eben genau selektieren müssen, bleiben so Dinge wie ein richtiger Blumenstrauß vom Floristen oder eben die "guten" Bilder auf der Strecke. Lieber den Bund Tulpen wie garkeine Farbe für den liebsten Menschen |
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20.06.2017, 21:34 | #28 |
Registriert seit: 29.08.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 1.792
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Amateure versauen den schlechteren Profis die Preise.
Gute Profis sind aber nicht weniger einfallsreich als gute Amateure. Die suchen sich ihre Nische, wo sie vor dem Amateur Ruhe haben. Das, was der Amateur nicht kann (Konstanz, Tempo, Auswahl usw.). Das Beispiel „Hochzeitsfotografie“: In analogen Zeiten habe ich mich von meinem klammen Cousin dafür rekrutieren lassen. Für den Fotografen gab es keine Kohle mehr. Heute gibt es international renommierte Fotografen, die anschließend noch die Hochzeitsreise dokumentieren dürfen. Hochzeit USA, Hochzeitsreise Südafrika, das ist eine andere Liga als die Hochzeit meines Cousins. Clevere Fotografen besetzen heute Geschäftsfelder, die ihnen einen Vorsprung versprechen. Der Meister, der einst seinen Unterhalt mit Passfotos, Bewerbungsaufnahmen, Klassen- oder Jahrgangsfotos bestritt, der hat nicht erst seit heute ein Problem. Der Profi muss auch rechnen können. Zusätzliche Aktivitäten, wie Klicks auf Web-Seiten (z.B. Stephan Wiesner) können die eigene wirtschaftliche Unabhängigkeit nochmals absichern. Dem Profi heute reicht die Meisterprüfung nicht mehr aus. Clevere Fotografen besetzen Geschäftsfelder, die ihnen einen Vorsprung versprechen. Wer hat in den 80’ern das Coverfoto der Vogue gemacht ? Einfallsreichreiche Profis. Insofern hat sich wohl kaum etwas verändert. Gruß Frank |
20.06.2017, 21:59 | #29 | |
Registriert seit: 08.08.2005
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Beiträge: 5.473
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Zitat:
Beste Grüße, meshua
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20.06.2017, 22:49 | #30 |
Registriert seit: 12.02.2008
Ort: Dresden/München
Beiträge: 146
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Eine interessante Diskussion.
Ich will nochmal auf die Dreiecksbeziehung Handwerk-Kunst-Liebhaberei eingehen. Die Abhängigkeiten gelten übrigens für alle Bereiche mit künstlerischem Anspruch, nicht nur für die Fotografie: Ein virtuos beherrschtes Handwerk ist immer die beste Basis für die Kunst. Kunst ohne handwerkliche Basis ist eher ein genialer Zufallstreffer, aber taugt nicht zu dauerhaftem Broterwerb. Das ist dann eher Liebhaberei. Von der Kunst lebt eh kaum jemand, wahre Kunst ist meist brotlos. Aber sie ist ein guter Werbeträger für das handwerkliche Können des Künstlers, von dem er sich dann ernährt. Im Bereich der Fotografie kann man die Künstler an zwei Händen abzählen - quasi alle professionellen Fotografen sind professionelle Handwerker mit mehr oder weniger künstlerischen Möglichkeiten. Ein Handwerker ist einer, der davon lebt, mit seinen Händen etwas herzustellen, was ein anderer braucht. Ein Künstler ist jemand, der aus einer inneren Vision heraus eine neue Welt erschafft, die niemand braucht - aber andere Menschen damit berührt und fasziniert. Ein Amateur ist man, wenn man eine Sache um des eigenen Vergnügen willens betreibt, ganz egal, ob es jemand braucht oder ob es andere berührt. Innerhalb dieses Dreiecks sind die Übergänge manchmal fließend, es gibt Misch- und Zwischenformen, und manchmal auch Fälle, die überhaupt nicht ins Raster passen. Von meiner eigenen Kunstausübung - ich stehe tagtäglich auf der Bühne - weiß ich, das mehr als 90 Prozent der Arbeit Handwerk und Schweiß ausmachen. Und es dann manchmal zu Sternstunden kommt, wo alles zusammenpaßt, und Kunst entsteht. Das ist selten. Auch ich verkaufe und lebe vor allem von gutem Handwerk. So wie die allermeisten Fotografen auch. Auch im Opernbereich gibt es ambitionierte Amateure. Selten schafft es einer von ihnen (ohne handwerklich fundierte Ausbildung) auf die Bühne. Aber KUNST kann auch der ambitionierte Amateur schaffen, wenn er sich die notwendigen handwerklichen Fähigkeiten verschafft, um etwas aussagen zu können. Kunst ist immer eine Aussage, die berührt. |
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