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Startseite » Forenübersicht » Kreativbereich » Vor der Aufnahme » Ist Verschlusszeit zur Vermeidung von Bewegungsunschärfe von der Brennweite abhängig?
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Alt 16.06.2017, 11:35   #1
Man
 
 
Registriert seit: 28.03.2004
Ort: D-53913 Swisttal
Beiträge: 2.568
Ist Verschlusszeit zur Vermeidung von Bewegungsunschärfe von der Brennweite abhängig?

Für Vermeidung von Verwackelungen wegen fotografieren aus der Hand gibt es Faustregeln, die an verwendeter Brennweite orientiert sind: Verschlusszeit soll nicht länger wie 1/Brennweite in Sekunden sein.
Das kommt noch aus der analogen Fotografie und gilt demnach für aus heutiger Sicht eher mäßig auflösendes Filmmaterial.
Bei den heutigen hochauflösenden Sensoren mit 24 MP und mehr sollten die verwendeten Verschlusszeiten (ohne Nutzung einer Bildstabilisation) sogar eher noch um den Faktor 2 bis 4 kürzer sein, also bei 1/Brennweitex2 (24MP) oder 1/Brennweitex4 (>40 MP) liegen.

Wie sieht es denn bei Vermeidung von Bewegungsunschärfe aus?
Spielt da die verwendete Brennweite überhaupt noch eine Rolle?

Ich vermute, dass es nur auf die Schnelligkeit der Bewegung des auf dem Sensor abgebildeten Bildes ankommt = die verwendete Brennweite spielt keine Rolle.
Wird das Motiv, z. B. ein Läufer, formatfüllend abgebildet, bewegen sich z. B. seine Beine bei Aufnahme mit 24mm Brennweite gleich schnell als Abbildung auf dem Sensor wie bei 500mm Brennweite und entsprechend weiterem Motivabstand. Entscheidend wäre also der Abbildungsmaßstab, nicht die verwendete Brennweite.
Bedeutet das, dass in beiden Fällen identisch kurze Belichtungszeiten, z. b. 1/250stel Sek., notwendig sind, um den Läufer scharf abzubilden?
Oder übersehe ich hier etwas und die Brennweite spielt hier, trotz identischem Abbildungsmaßstab, doch noch eine Rolle?
Wenn ja: welche und weshalb?
Gibt es Faustregel/n dazu, z. B. wenn ich bei 50mm 1/125stel Sek. Belichtungszeit benötige, welche Belichtungszeit benötige ich bei 500mm (es geht hier nur um die Bewegungsunschärfe – nicht um der Verwackelung beim Fotografieren aus der Hand) zur Vermeidung der von der Motivbewegung verursachten Bewegungsunschärfe?

vlG

Manfred
__________________
Das Leben ist hart, ungerecht.......und endet mit dem Tode.
Ich persönlich bevorzuge das Leben (trotzdem).
Man ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 16.06.2017, 12:37   #2
guenter_w
 
 
Registriert seit: 31.10.2003
Ort: Talheim
Beiträge: 4.401
Zitat:
Zitat von Man Beitrag anzeigen

Wie sieht es denn bei Vermeidung von Bewegungsunschärfe aus?
Spielt da die verwendete Brennweite überhaupt noch eine Rolle?
Nö...

Wobei - einen Läufer mit 1/250 abzulichten, ist schon wesentlich zu lange! Länger als 1/1000 würde ich da nie nehmen - eher noch kürzer!
__________________
"Ansonsten ist das Bild für meine Begriffe recht optimal!"
guenter_w ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.06.2017, 13:36   #3
der_knipser
 
 
Registriert seit: 01.04.2008
Ort: Drabenderhöhe
Beiträge: 10.620
In der Theorie würde ich auch behaupten, dass die Zeit bei gleichen Abbildungsmaßstäben keinen Unterschied ausmacht. Wenn sich ein Motiv während der Belichtungszeit um 8 Pixel bewegt, dann braucht man eine um 3 EV kürzere Zeit, um die Bewegung einzufrieren.

Das ist aber nur Theorie.

Bei Teleaufnahmen hat ein Läufermotiv an jeder Körperstelle einen nahezu gleichen Abbildungsmaßstab. Das ist bei Weitwinkelaufnahmen anders. Man ist näher dran, und die nahen Körperteile können durchaus doppelt so groß erscheinen als die weiter entfernten. Das Prinzip der Bewegungsunschärfe bleibt das selbe, aber man muss es differenzierter betrachten.

Bei Mitziehern gibt es einen ähnlichen Effekt. Bei Teleaufnahmen sieht man nur einen kleinen Ausschnitt des Hintergrunds, der oft abstrakt genug ist, um ihn nicht mehr zu identifizieren. Mitzieher mit WW lassen durch den wesentlich kleineren Abbildungsmaßstab sehr viel mehr Hintergrund erkennen, weil das Hintergrundmotiv mehr Redundanz an Formen und Farben hat.
__________________
Gruß
Gottlieb
der_knipser ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.06.2017, 13:43   #4
Andronicus
 
 
Registriert seit: 26.11.2012
Ort: Hamburg
Beiträge: 2.738
Du musst 2 grundlegende Sachen unterscheiden:

1. Du selbst wackelst mit der Kamera. Hierbei gilt die alte Faustregel (auf VF gerechnet): Brennweite = Verschlusszeit (50mm = 1/60 Sekunde oder 500mm = 1/500 Sekunde). Durch die heutigen Sensoren sollte man jedoch von einer Verdoppelung ausgehen, also 50mm = 1/100 Sekunde). Wenn Du Dich an diese Regel hälst dann solltest Du das Bild nicht verwackeln.

2. Du hälst Dich an diese Regel in einem Zug welcher mit 200 km/h fährt und fotografierst nach draußen. Da nützt die beste Regel nüscht. Das abzubildende Objekt wird wahrscheinlich unscharf (zumindest mit 50mm Objektiv)... da würde ein Stativ auch nichts nutzen.

Insofern kannst Du jetzt die Frage mit dem Läufer selbst beantworten.
Im Endeffekt verursacht der Läufer eine Unschärfe, nicht unbedingt Du selbst.
Andronicus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.06.2017, 15:16   #5
meshua
 
 
Registriert seit: 08.08.2005
Ort: Ocean Ave, San Francisco, CA 94112
Beiträge: 5.473
Stichwort: Winkelgeschwindigkeit.

Ein Läufer, der senkrecht zur optischen Achse der Kamera "vorbeiläuft", überdeckt bei gleicher Laufgeschwindigkeit & Kameraverschlußzeit bei einem Weitwinkelobjektiv einen kleineren Pixelbereich auf dem Sensor, als bei einem Teleobjektiv. Die "Unschärfe" erstreckt sich beim Teleobjektiv folglich über einen viel größeren Sensorbereich, als beim Weitwinkel.

Um diesen Unschärfebereich möglichst klein zu halten, muß der Sensor beim Teleobjektiv folglich viel kürzer belichtet werden.

Beste Grüße, meshua
__________________
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Alt 16.06.2017, 19:31   #6
sir-charles
 
 
Registriert seit: 29.08.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 1.792
Es gibt keine Faustregel.

Hier kannst Du gerne nachrechnen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Winkelgeschwindigkeit

Hier hilft es nur, selber Erfahrungen zu sammeln.
Meine Erfahrung sagt mir: Wenn ich dicht ran komme, belichte kürzer für den Sport.
Meine Erfahrung sagt mir: Wenn ich dicht ran komme aufgrund der verwendeten Tele-Brennweite, belichte kürzer für den Sport.

Und es kommt auf den Sport an.
Bei verschiedenen Sportarten hat man einen „Höhepunkt“ im Bewegungsablauf, z.B. Stabhochsprung. Bei Läufern hat man ihn eher selten.

Bei Polo-Spielen sind 600mm Brennweite nix, denn das Spielfeld ist einfach riesig.
Bei Stadtläufen sind 16mm Brennweite möglicher Weise die adäquate Wahl der Brennweite, wenn man direkt an der Strecke stehen kann und das sogar in der Innenkurve.
Die Angabe zur Brennweite bezog sich auf das KB-Format.

Beim Handball würde ich nichts unter 1/640s aufnehmen wollen.
Bei Läufern kann man explosive Bewegungen ausschließen. Allerdings gibt es hier auch „S“ mit 1/500 (als Ausgangswert für Langläufer).
Sammle Erfahrungen für Deinen Sport.
Eine Handlungsanleitung dafür existiert nicht.

Gruß
Frank
sir-charles ist offline   Mit Zitat antworten
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