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Alt 21.07.2018, 10:06   #1
Charlyblend
 
 
Registriert seit: 27.07.2007
Beiträge: 212
Bilderrahmenbau mit Handwerkzeugen

Hallo Liebes Forum,
neben der Fotografie ist tischlern, möglichst mit alten Handwerkzeugen wie Handhobel, Handsägen etc., mein zweites Hobby (bin kein gelernter Tischler). Leider kenne ich niemanden, der heute noch mit diesen Werkzeugen arbeitet, daher versuche ich, mir die alten Techniken selber beizubringen (und muss leider doch immer wieder auf elektrische Maschinen ausweichen). Hilfreich sind hier alte Fachbücher, Youtube, eine hohe Frustrationstoleranz sowie Zeit.
Wenn denn dann die Ergebnisse vorliegen, entschädigt dass doch für alle Mühen. Im Nachfolgenden zeige ich ein Paar Bilder, wie ich mir einen Bilderrahmen aus einem alten Teakholzfensterrahmen gebaut habe (So ein Beispiel liegt ja auch Nahe für ein Fotoforum, ursprünglich hatte ich vor, zu zeigen, wie ein Langbogen aus Holz gebaut wird, aber dazu gibt es genügend Anleitungen auf Youtube.).
Ausgangsmaterial sind diese Teilfensterrahmen, aus denen 2 Bilderrahmen entstehen sollen.


Bild in der Galerie

Diese werden erst einmal mit der Handsäge auf Länge gekürzt und mit einer selbstgebauten Schlitzsäge eingeschnitten. Diese Schlitzsäge (ich weiß nicht, ob der Begriff richtig ist, im englischen heißt sie kerfin saw) ist aus Buchenholz und der Abstandshalter aus Teakholzresten gebaut. Die Gewinde sind ebenfalls aus Buchenholz und mit einem handelsüblichen Gewindeschneider geschnitten.


Bild in der Galerie

Das Ergebnis sieht dann so aus und dient der besseren Führung des Nachfolgenden Sägeschnittes mit dem Fuchsschwanz.


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Die so erhaltenen Leisten werden dann auf Maß gehobelt (da meine Fähigkeiten noch nicht zum exakten rechtwinkeligen Handhobeln reichen, habe ich sie per Hand vorgehobelt und dann auf Maß in einer Hobelmaschine gebracht) und mit einem Falzhobel die Aussparung für das Glas, Bild und Rückenteil per abgebildetem Hobel abgesetzt.


Bild in der Galerie

Nun geht es zum schwierigeren Teil. Die gehobelten Leisten werden auf das vorgegebene Maß abgelängt, allerdings so, dass der Winkel für die Gehrung auch 45° beträgt, passt sonst nachher nicht mehr zusammen.


Bild in der Galerie

Die Feinarbeit mache ich dann mit einem Stahlhobel und einer Gehrungslade, so dass die Gehrungen nahezu toleranzfrei zusammenpassen.


Bild in der Galerie

Danach wird der Rahmen in den Gehrungsflächen verleimt. Hierzu habe ich noch normalen Ponal Leim genommen, aber ich übe schon mit Knochenleim (wenn schon alte Techniken, dann richtig…).


Bild in der Galerie

Da eine Leimung nur in den Gehrungsflächen nicht hält, klebe ich noch eine Versteifung über Eck ein:


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Natürlich hatte ich kein Stechbeitel, um den Keil aus der Fuge zu entfernen, da musste dann eben ein altes Stechbeitel herhalten, welches ich abgeschliffen habe.


Bild in der Galerie

Der fertige, aber unlackierte Rahmen sieht nun so aus:


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Und mit Lackierung so:


Bild in der Galerie

Ich habe auch schon Rahmen gebaut, die einfach nur geölt und gewachst waren (welches die Maserung sehr deutlich hervorhebt) oder mit Schellack lackiert waren. Schellack allerdings als Fertigprodukt, welches einen sehr schönen Glanz hat.
Die ganze Arbeit hat etwa 4 Stunden gedauert.

P.S.: Die Werkbank ist natürlich auch aus Teakholz aus alten Türen und Fenstern gebaut. Die Bilder sind eventuell nicht optimal, da ich mehr Wert auf die Beschreibung gelegt habe. Die Bilderauswahl sollte aber schon vorher stattgefunden haben, ist schließlich der schwierigste Teil das Rahmenbaus

Wer mag, kann hier auch sein Hobby vorstellen
Charlyblend ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 21.07.2018, 11:14   #2
gpo
 
 
Registriert seit: 15.03.2004
Ort: Hamburg
Beiträge: 12.012
Moin

das....nennt man saubere Arbeit ...
Mfg gpo
gpo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.07.2018, 11:21   #3
HABU
 
 
Registriert seit: 30.11.2014
Ort: Arlberg
Beiträge: 256
Gratuliere zum handgebauten Rahmen.
Bin selber Tischler und habe die entsprechende maschinelle Ausrüstung und würde nie auf die Idee kommen so etwas von Hand zu machen. Das ist echte Knochenarbeit Teakhoz von Hand aufzutrennen, und den Glasfalz von Hand herauszuhobeln.
Braucht gutes Werkzeug, das es zum Teil schon gar nicht mehr gibt.
Also mit dem Auftrennen in 4 Stunden kann ich mir nicht ganz vorstellen dass da der Rahmen mit Farbe fertig war.
Die Verstärkung in den Ecken ist natürlich toll, aber normal sollte mit dem heutigen Leim das ganze bei der Rahmenbreite auch ohne problemlos halten.
Jedenfalls kann man zum handwerklichen Geschick gratulieren


LG
Bruno
HABU ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.07.2018, 11:50   #4
Conny1
 
 
Registriert seit: 24.01.2005
Beiträge: 3.131

Der Rahmen würde mir allerdings nur lasiert, ansonsten naturbelassen, besser gefallen.
Conny1 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.07.2018, 11:51   #5
kiwi05
 
 
Registriert seit: 01.10.2011
Ort: Alf / Mosel
Beiträge: 16.841
Danke für die schöne Dokumentation
Handwerk als Hobby, tut der Seele gut.
__________________
Kritik und Kommentare an meinen Bildern sind immer willkommen.
Euer Feedback hilft mir, mich fotografisch weiter zu entwickeln.

Grüße aus Alf an der Mosel
Peter
kiwi05 ist gerade online   Mit Zitat antworten
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Alt 21.07.2018, 15:17   #6
walt_I
 
 
Registriert seit: 04.12.2011
Ort: Al norte de Hamburgo
Beiträge: 840
Da hast Du ein tolles Hobby
Ich beschäftige mich auch mit Holzarbeiten, aber Dein Bilderrahmen ist schon was ganz Besonderes!

Gruß
Walt
__________________
flickr

walt_I ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.07.2018, 16:08   #7
Dat Ei
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 19.622
Moin, moin,

Zitat:
Zitat von Charlyblend Beitrag anzeigen
Wer mag, kann hier auch sein Hobby vorstellen
herzlichen Glückwunsch zu dem Hobby und dem Ergebnis. Mein Frau und ich teilen das gleiche Hobby. Wir haben damit vor 3 1/2 Jahren als Ausgleich zu unseren Berufen autodidaktisch angefangen. Allerdings setzen wir nicht wie Du konsequent auf Handwerkzeug, sondern bei uns dürfen die Werkezeuge durchaus einen Stecker haben. Sie müssen ihn aber nicht zwingend haben.

Zitat:
Zitat von HABU Beitrag anzeigen
Braucht gutes Werkzeug, das es zum Teil schon gar nicht mehr gibt.
Es gibt mittlerweile durchaus wieder einiges an Handwerkzeugen, was lange Zeit drohte auszusterben. In Kombination mit den heutigen Fertigungstechniken werden so Handwerkzeuge in höchster Qualität produziert - leider auch zu recht gehobenen Preisen. Es gibt sogar Kursangebote, in denen die Herstellung alter Handwerkzeuge vermittelt wird.

Wir finden das Holzwerken einen guten Ausgleich zu unseren recht abstrakten Berufsbildern. Man muss wieder ein anderes Denken an den Tag legen, das Handeln wird entschleunigt und am Ende des Tages darf man sich an etwas Konkretem, Handfestem erfreuen, was man geschaffen hat.


Dat Ei
__________________


"Wennde met dr Hääd löufs, häsde immer e Aaschloch vürm Jeseech." (Zitat Gerd Köster)
"Wer mit Euch ist, ist nicht ganz bei sich."
Dat Ei ist offline   Mit Zitat antworten
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