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Alt 10.09.2018, 20:49   #51
Harry Hirsch

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 24.08.2014
Ort: Stuttgart
Beiträge: 3.535
Es hat ein wenig gedauert. Habe viel um die Ohren momentan...

Tag 12

Abflug...

Unser Abreisetag im Balkan und damit auch mein letzter Bericht in diesem Thread.

Ich möchte euch für's Lesen und Kommentieren herzlich danken!

Dominik, deine Idee mit dem Lieblingsbild des Tages, hat mir sehr gut gefallen. Haben sich ja auch andere von inspirieren lassen.

Ein kleiner Hinweis: Die meisten Bilder sind mit Geotag versehen. Ich habe es aber noch nicht geschafft, diesen direkt aus der Galerie aufzurufen. Ich kenne nur den Weg: Bild runterladen und im geeigneten Viewer (z.B. IrfanView) öffnen und dann die Geotag Funktionen des Programms nutzen.

Unsere letzte Nacht haben wir in Prizren verbracht. Lt. unseren Guides wird Prizren auch die Stadt der 100 Minaretten genannt. Ich konnte im Internet hierzu nichts finden. Und wie viele es wirklich sind weiß ich auch nicht. Prizren hat rund 85.000 Einwohner und ist damit die zweitgrößte Stadt in Kosovo.
Den schönsten Blick hat man wohl von von der Festung oberhalb der Stadt. Leider hat es ja am Vortag geregnet und dann sind die Wege wohl zu rutschig und gefährlich. So unsere Guides. Hmmm... na ja, bei dem was wir die letzten 11 Tage wandertechnisch so hinter uns gebracht haben...

Wir, meine Frau und ich, sind dann noch morgens vor der Abfahrt noch schnell ein paar Gassen hochgelaufen um einen Punkt zu finden, von dem aus man über die Stadt sehen (und fotografieren) kann. Meist waren die Häuser um uns rum zu hoch. Schnell hat uns jemand angesprochen, ob er uns irgendwie helfen kann. Wir sind ja suchend umhergeirrt. Mit etwas Englisch und Zeichensprache haben wir unser Anliegen erläuert. Er meinte, er hätte eine Wohnung in der Nähe mit einem Ausblick von der Terrasse. Wir sind mit und konnten dann immerhin noch ein paar Fotos machen. Nicht sensationell, aber ohne die freundliche Hilfe (typisch für dort) hätten wir nichts. Und die Hilfe kam selbstverständlich und ohne Erwartung einer Gegenleistung.

Bild in der Galerie

Und so wurde uns am Schluss nochmal bestätigt, was wir die Tage zuvor immer wieder erlebt haben. Die herausragende Gastfreundschaft in diesen Ländern. Die ehrliche und offene Art mit der einem die Menschen begegnen. Ohne aufdringlich zu sein. Das hat uns immer wieder beeindruckt.

Noch ein paar Bildchen aus Prizren:

Bild in der Galerie

Ich hatte weiter oben darüber geschrieben. Eine der Villen, direkt oder indirekt finanziert von Auswanderern, die Glück im Ausland hatten.

Bild in der Galerie

Nochmal. Leitungen auf kosovarisch:

Bild in der Galerie

Filigran aber zu

Bild in der Galerie

Mein Fazit:
Es lässt vielleicht so gut sagen: Eine Bekannte hat mich vor ein paar Tagen gefragt, ob ich diese Reise nochmal machen würde. Meine Antwort kam ohne zögern. Ja - sofort. Lieber heute als morgen.

Wir haben in den letzten Jahren viele tolle, spannende und schöne Reisen unternommen. Aber keine Reise hat mich nachhaltig so beeindruckt wie diese.
Ich schäme mich fast für mein weniges Halbwissen über diese schöne Gegend und die tollen Menschen die dort leben. Meine Vorstellung stimmte nicht annährend mit der Wirklichkeit überein. Die Reise hat mich also ein großes Stück voran gebracht.

Der Tourismus steckt noch in den Kinderschuhen. Einige geschäftstüchtige Bewohner haben das Potential erkannt und verdienen (endlich) gutes Geld damit. Mein Eindruck war, dass es noch den Menschen mehr oder weniger direkt zugute kommt. Was passiert, wenn die Tourismuskonzerne hier einsteigen, möchte ich nicht ausdenken. Es wäre schade drum.
Es bleibt zu hoffen, dass die Natürlichkeit und Ursprung bewahrt bleibt. Wenn ich an den Morgen in Doberdol (Tag 10) denke, bekomme ich immer noch eine Gänsehaut (Sorry für den Kitsch!). Das Leben dort war so einfach und so natürlich, wie ich es nicht kannte.
Das Prokletje ist frei von großen Hauptstraßen, Bergbahnen und sonstigen touristischen Einrichtungen, die man aus den Alpen so kennt. Die Zahl der Wanderer, die einem begegnen, ist überschaubar. Naturwandern at its best eben.
Es steht zu befürchten, dass sich mit zunehmenden Tourismus viel ändert. Vielleicht ist Doberdol in 10 Jahren ein Dorf, über das im TUI Reisführer steht: "Und heute besuchen wir ein ursprüngliches Dorf in den Bergen, wo wir eine Vorführung der Landbevölkerung erleben." Vielleicht gibt es Liftanlagen, Skigebiete und Autobahnen.

Aber Halt! Wer bin ich, dass mir zusteht hier den Moralapostel rauszuhängen? Ich durfte das einfache Leben der Menschen als Zuschauer "beeindruckend" oder "interessant" finden.
Die Menschen leben aber so. Es ist Alltag für sie. Sie leben -nach unserer Auffassung- oft in ärmlichen, aber nie in erbärmlichen Verhältnissen. Ich kehre nach unserer Reise zurück nach Hause in meinen Luxus. Strom, fließend Wasser, E-Herd und sogar Spülmaschine sind selbstverständlich. 55" Flachbild Full-HD (ich Armer, nicht mal 4k ), Laptop, eine gute Kamera. Supermarkt um die Ecke, der bis 22 Uhr oder länger geöffnet hat usw. Dinge, von denen dort einige nicht mal träumen dürfen.
Der Tourismus bietet den Menschen im Balkan endlich eine Chance auf mehr Wohlstand. Und ich wäre der letzte, der ihnen das nicht gönnt. Auch wenn vieles von dem, was ich als "beeindruckend" empfand, oder eine Gänsehaut verursacht hat, dann verschwindet.

Lecker, das Bier:

Bild in der Galerie
(Gab's überall. Habe leider erst im Flieger ein Foto davon gemacht)
__________________
Grüße Joachim
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Das Leben ist einfach...einfach zu schwer. Es wäre so einfach, wenn es einfacher wär' (Lindemann)

Geändert von Harry Hirsch (10.09.2018 um 20:52 Uhr)
Harry Hirsch ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 11.09.2018, 03:46   #52
Norbert W
Gesperrt
 
 
Registriert seit: 24.08.2016
Beiträge: 2.035
Ein passender Abschluss für einen großartigen Reisebericht und ein sicher in der Form einmaliges Erlebnis, so ihr das nicht binnen weniger Jahren wiederholt. Danke dafür
Norbert W ist offline   Mit Zitat antworten
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