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Startseite » Forenübersicht » Kreativbereich » Fotostories und -reportagen » Umbrien -oder "Better drive Fiat Panda!"
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Alt 23.10.2018, 17:20   #31
Dana

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 33.768
@Tom:

@Heike: Dann nehme ich lieber die deutsche Steifheit. Es war ein Unding, wie sich die Kids dort benommen haben. Das war nicht mehr feierlich. Das hat nichts mehr mit steif oder nicht steif zu tun...

So, weiter gehts!

Bevor ich mit dem neuen Teil beginne, möchte ich noch zwei Bilder nachlegen, die ich fälschlicherweise dem nächsten Morgen zugeordnet hatte. Gerade fiel mir auf, dass das nicht sein könne und ich stellte fest, dass es die Abendröte des vorigen Tages war.


Bild in der Galerie

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So. Aber jetzt!


Sa, 6.10.
Von falschen Entscheidungen, Sesamstraße und dem leckersten Focaccia ever


Als ich morgens erwachte, tröpfelte es aufs Dachfenster.
Och nö. Jetzt fährt man in Urlaub (daheim seit April Dauerschönwetter) und da regnet es los. Naja, dann beginnt der Tag halt langsam, behäbig und urlaubig…mit ner Zeitung, einem Buch und ner Wolldecke. Auch schön!

Aber als ich aufstand und aus der Balkontür trat, um Luft zu schnappen, blieb dieselbe mir eher weg.
Das Licht brach sich gerade Bahn…
Moment…wenn es da Licht gibt…und Regen…dann…dann….!!!!!
Ich jagte hinaus, riss meinen Kopf nach links…und tatsächlich.


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Ich rannte nach meiner Kamera. Hielt inne.
Hm…Wecke ich Vera?
Und dann traf ich eine fatale Fehlentscheidung, ich weckte sie NICHT. Sie braucht ihren Schlaf und ich war mir nicht sicher, ob ein Regenbogen ein Weckgrund sein sollte… Zudem wusste ich ja nicht, wie lange diese Situation so blieb, sowas ändert sich ja total schnell – und sie zu wecken, um ihr dann „nichts“ am Himmel zu zeigen, das wollte ich nicht.

Somit fetzte ich meine Kamera hoch und rannte im Bademantel und mit Hausschuhen die Treppe runter, auf die Straße. Man sah den Anfang des Regenbogens und erahnte, wo er weiter ging.


Bild in der Galerie

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Und ich dachte, ok, wenn er diese Biegung hat, dann müsste ich eigentlich auch das andere Ende sehen können. So rannte ich im Regen weiter, meinen Bademantel bzw dessen Kapuze segnend, und sprang in die Weinberge, um das andere Ende ebenfalls aufnehmen zu können. Und es gelang mir.


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Giano lag in der Sonne, aber drumrum war alles wirklich dunkel. Mit dem Tele wirkte das noch mehr:


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Beim Rückweg MUSSTE ich es einfach nochmals aufnehmen, das war zu schön...


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Dann war der Zauber vorbei, der Regen hörte auf und die Sonne brach durch.


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Unser Häuschen (links sieht man den Aufgang zu unserer Wohnung):


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Auf der „Gegenlichtseite“ und hinten im Tal gab es schöne Nebelstimmungen:


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Und ich entschuldige mich nochmals bei Vera für die falsche Entscheidung und widme ihr die Bilder.
Zwar sagte sie, dass sie selbst nicht genau wüsste, ob sie aufgestanden wäre, aber es tut mir im Nachhinein einfach leid, ihr die Chance genommen zu haben.

Das Frühstück nahmen wir gegen halb elf ein, denn das Wetter hatte sich dann wieder zugezogen und es regnete grau in den Tag hinein. Danach war der Plan, ein wenig rumzufahren und dann einzukaufen.
Vera googelte.
Hö…hier gibt es einen ERNI…
Man witzelte herum, ob es dann auch einen BERT gebe und ob es Partnersupermärkte seien, die auch zusammen wohnten…aber Vera hielt dann die Nase näher ans Fohn:
„Ach nee, Emi! Sah nur aus wie Erni!“ Und EMI und ERNI sehen klein geschrieben wirklich sehr ähnlich aus, das kann man schon mal verwechseln.
Also keine italienische Sesamstraße und wir fuhren gegen 14.30h dann doch mal los.
Erst einmal wollten wir uns Giano anschauen, unser kleines Dörfchen (das heute Morgen in der Sonne lag) und schraubten uns die steile Bergstraße hinauf.
Oben angekommen, regnete es Bindfäden und machte somit alles recht unattraktiv.
Wir wählten also Spoleto als nächstes Ziel aus, das eine halbe Stunde entfernt lag und hofften, dass das Wetter bis dato ein Einsehen mit uns haben würde.

Die Stimmung war schon seeeeehr „schwarz“:


Bild in der Galerie

Aber hey, Glas halb voll und so!

Unterwegs merkte ich meinen Magen sachte anklopfen. Das Frühstück hält bei mir nun mal nicht bis abends und auch Vera mag nachmittags gern ein Stück Süßes mit einem Kaffee. Da ich aber mittags lieber deftig mag, ist ein Zusammenkommen da gar nicht so einfach. Wir suchten also eine Art Bäckerei, die sowohl die eine als auch die andere Seite bediente und fanden sie in Spoleto. „Pasticceria, Pizzeria“, das versprach, beides zu enthalten.
Vera bestellte einen Cappuccino und ein süßes Teilchen, ich ließ mir eine Focaccia belegen mit getrockneten Tomaten und einer Mischung aus Zucchini, Oliven etc.
Best Focaccia ever. SO lecker. Und soooo riesig, dass ich die Hälfte mitnahm und wir nochmals davon essen konnten.

Es regnete. Immer noch. So, dass es keinen Spaß machte, in Spoleto irgendwie aus dem trockenen Gefährt zu steigen und ein wenig herum zu laufen. So drehten wir und fuhren doch mal zum ERNI. War bei uns jetzt der ERNI, ganz egal, wie er sonst hieß.
Wir kauften für die nächsten Tage ein, für das Abendessen noch ein paar Oliven, Tomaten, Brot und einen Oktopussalat direkt von der Theke, der uns anlachte. Zusammen mit der Focaccia…hammer Abendessen. Ich freute mich schon drauf.

Nach dem Einkauf machten wir uns auf den Weg heim, allerdings hörte der Regen dann doch mal auf und es entstanden schöne Nebel- Staffel und Stimmungsbilder, auch wenn das Licht fehlte und wir dazu neben den Straßen in die Gräben hüpfen mussten, um nicht JEDEN Strommasten mit auf dem Bild zu haben, den es in Umbrien so gibt.


Bild in der Galerie

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Abends tischten wir unser Gekauftes auf…der Oktopussalat sah in der Schüssel SO wunderbar aus…
…und wanderte nach zwei Bissen geschlossen in den Müll.
Boah…sowas Schlechtes habe ich in meinem Leben selten gegessen…der Oktopus musste an die 100 Jahre alt gewesen sein und war miserabel angemacht. Ich esse solche Salate sehr gern, aber das war echt mies.

Ja, ihr merkt, es geht an diesem Tag oft ums Essen…viel mehr haben wir ja auch nicht gemacht.

Da ich mir „handyfrei“ verordnet hatte, las ich in meinem Buch…genau vier Zeilen, dann schlief ich darüber ein, was nichts mit dem Inhalt, sondern eher mit meiner momentanen Verfassung zu tun hatte, schließlich erholte ich mich immer noch von einer Streptokokkeninfektion…

Der nächste Tag sollte besser werden!

-------------------------------------------------------------


Vorschau auf den nächsten Bericht:

Einiges ging mir SEHR an die Nieren…und manchmal kommt man über Umwege ans Ziel!
__________________
Liebe Grüße!
Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 23.10.2018, 18:24   #32
Tom D
 
 
Registriert seit: 27.04.2009
Ort: Freigericht
Beiträge: 5.539
Zitat:
Zitat von Dana Beitrag anzeigen
Unser Häuschen (links sieht man den Aufgang zu unserer Wohnung):


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*dasbildimkopfspiegel*

Duck und wech

Und, haha, Ernie und Bert, klasse

Die Regenbogenbilder gefallen mir sehr.
__________________
Viele Grüße, Tom

Ein Foto zeigt nicht die Wahrheit. Es schlägt nur eine Möglichkeit vor._______

Geändert von Tom D (23.10.2018 um 18:43 Uhr)
Tom D ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.10.2018, 22:16   #33
Dana

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 33.768
Zitat:
Zitat von Tom D Beitrag anzeigen
*dasbildimkopfspiegel*

Duck und wech
Nein, wirklich LINKS der Treppenaufgang am Haus.
Nicht vorne rechts der.
__________________
Liebe Grüße!
Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.10.2018, 04:27   #34
Tom D
 
 
Registriert seit: 27.04.2009
Ort: Freigericht
Beiträge: 5.539
Achso, links am Haus. Ich hatte links im Bild verstanden.
Sorry.
__________________
Viele Grüße, Tom

Ein Foto zeigt nicht die Wahrheit. Es schlägt nur eine Möglichkeit vor._______
Tom D ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.10.2018, 06:58   #35
Tafelspitz
 
 
Registriert seit: 26.11.2004
Ort: Region Basel (CH)
Beiträge: 5.415
Woah, die Regenbogen-Bilder sind ja echt voll dä Hammä
Da hat es sich doch gelohnt, im Bademantel durch den Regen zu ziehen.
Davon hätte ich allerdings auch gerne ein paar Bilder gesehen
__________________
Liebe Grüsse
Dominik
∞ ∞ Infinite Landscapes ∞ ∞
Dieser Satz kein Verb.
Tafelspitz ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 24.10.2018, 07:06   #36
Dana

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 33.768
Zitat:
Zitat von Tom D Beitrag anzeigen
Achso, links am Haus. Ich hatte links im Bild verstanden.
Sorry.
Ist doch nicht schlimm! War von mir auch missverständlich geschrieben.

Zitat:
Zitat von Tafelspitz Beitrag anzeigen
Davon hätte ich allerdings auch gerne ein paar Bilder gesehen
SO ein Pech, dass mein Kamerateam noch schlief.
__________________
Liebe Grüße!
Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.10.2018, 07:44   #37
ingoKober
 
 
Registriert seit: 14.06.2005
Ort: 64521 Groß-Gerau
Beiträge: 10.454
Sehr schöne Regenbogenbilder!
Und auch mal was anderes als die übliche Italienbildstimmung

Viele Grüße

ingo
__________________
Viele Grüße

Ingo
____________________________
Kober? Ach der mit den Viechern!
ingoKober ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 24.10.2018, 09:32   #38
Ditmar
 
 
Registriert seit: 28.09.2003
Ort: D 10557 Berlin Moabit
Beiträge: 16.781
Wie heißt es so treffend, "Der frühe Vogel fängt den Wurm" oder so ähnlich, das trifft hier voll und ganz zu, schone Bilder vom Regenbogen und dem Land überhaupt.
Und was Nachtmenschen angeht, die verpassen so etwas dann eben, so etwas nennt man "Pech gehabt", kenne ich so von meiner Frau, die ist eher eine Langschläferin.
So jetzt höre ich lieber auf weiter zu schreiben, sonst gibt es demnächst noch
__________________
mit einem Gruß von einem Dithmarscher aus dem Zentrum Berlins (Moabit)
Ditmar
Ditmar ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.10.2018, 13:14   #39
Dana

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 33.768
Naja, wer halt immer Spätdienst hat, hat halt einen etwas anderen Rhythmus.
Jemand, der bis 22h hart arbeitet und dann vielleicht noch etwas Feierabend möchte, zeigt DIR nen Vogel, wenn er um sechs oder sowas wieder aufstehen soll.

Und weiter gehts!
Der nächste Beitrag wird nicht GANZ so einfach, weil mir da einiges an die Nieren ging. Ich weiß, da werden die Meinungen weit auseinander gehen...lasst es einfach als MEIN Stimmungsbild stehen, ja? Danke!

Sonntag, 7.10.
Von Teenie-Idolen, armen Tauben und Türmen, die nicht da sind, wo man sie erwartet…oder doch?


Als ich aufwachte, merkte ich…nix.
Und das ist tatsächlich bemerkenswert! Normalerweise tut immer irgendwas weh, wenn man eine rheumatische Erkrankung hat. Irgendwas ziept immer. Hier: nix. Ich wachte auf, streckte mich und war völlig schmerzfrei. Und das sollte sich über die Woche hinziehen.
Grund: meine Matratze.
Als ich zum ersten Mal ins Schlafzimmer kam, war da ein ganz normales Doppelbett, so dachte man jedenfalls. Als ich die Bettdecken zur Seite nahm, stellte ich folgendes fest:
Ja, das Bett maß insgesamt in der Breite zwei Meter.
Ok….so ganz fair aufgeteilt waren diese nicht, denn es gab ein Bett mit 1,20m und ein Bett mit 80cm Breite, die nebeneinander gestellt und auch nicht fest aneinander gemacht waren.
Wie das ja oft so ist, hat man feste Seiten, wo man schläft und natüüüüürlich war MEINE Seite die mit den 80cm.
Ich hmpfte eine Weile durch die Gegend, fand mich dann aber damit ab, denn reichen taten 80cm natürlich und ich konnte mein Bein ja auch mal „über die Grenze strecken“.
Und ich sollte belohnt werden – denn diese Matratze…Leute…the best. Ich habe die ganze Woche geschlafen wie ein Baby, völlig ohne Schmerzen – das war für mich eine ganz neue Erfahrung.

Morgens bekamen wir dann Besuch von Veras Freundin, der auch die Wohnung gehört, die in der Nähe von Rom wohnt und dort Reiseleiterin ist. Ich stand daher schnell auf und wollte schon Vera wecken:


Bild in der Galerie

Aber der war SO schnell weg, dass es sich diesmal tatsächlich nicht lohnte. Dafür gab es noch zwei schöne sonnig-neblige Stimmungen:


Bild in der Galerie

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Um zehn Uhr trafen wir uns dann in unserer Wohnung auf einen Kaffee und zum Quatschen mit besagter Freundin, mittags legte sie sich ein wenig zur Ruhe und wir fuhren so lange auf Tour, bevor wir abends mit ihr wieder zusammentreffen und Essen gehen wollten.
Unser Ziel hieß „Bevagna“, ein kleines Dörfchen, in dem Vera vor einigen Jahren mal für einen Urlaub gewohnt hatte und liebe Erinnerungen damit verband. Das wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und so schwangen wir uns auf, dieses Örtchen zu besuchen.
Wir fanden es ohne Probleme, bekamen auch noch einen Parkplatz (juhu!) am Ortsrand (im Ort dürfen nur manche Anwohner fahren und auch nur an besonderen Stellen, außerdem ist es sehr eng) und liefen über die Brücke in das Städtchen hinein.


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Ich liebe solche Dächergruppen, meist alt und eigentlich schon renovierungsbedürftig…aber mit so viel Charme… die „Glückstaube“ in der Mitte sah ich fliegen, aber dass ich wirklich traf, war mehr Glück als Verstand!


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Als wir in der „Ortsmitte“ ankamen, war irgendwie ganz Bevagna auf den Beinen. Der Platz war überfüllt, es schwätzte und lachte umeinander…und wir waren erst sehr überrascht, dann aber erkennend: Es war Sonntag, es war Mittag, die Kirche war gerade aus. Vera meinte, dass sich die Menschenansammlung sicher bald legen würde, also gingen wir erst einmal ein wenig herum und schauten uns alles drum herum an. Gässchen, Kirchen, Türen (für den Adventskalender! )…


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(Der Witz: da wir so viel hin und her liefen, verlor ich die Orientierung und machte ein fast deckungsgleiches Bild nochmal, weil ich nicht kapiert hatte, an derselben Stelle zu stehen. )


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wir durchwanderten den kleinen Ort in alle möglichen Richtungen und wollten eigentlich noch zu einer Kirche, oben auf der Spitze des Hügels, aber da war gesperrt. Eine Filmcrew hatte sich auf der großen Treppe breit gemacht, mit Bouncern, Schirmen, Kameras…und zwei jungen Mädels, die von einer Reporterin interviewt wurden. Oha, sah nach Teenie-Stars aus. Wir sollten den Mädels auch später noch öfter begegnen…auch mit Fans, die dann Selfies machten etc. Keine Ahnung, wer das war.

Beim Rückweg zum Platz, um ihn jetzt mal frei aufzunehmen und auch etwas zum Essen zu suchen, wählten wir einen bestimmten Weg. Wir sahen eine rote, große Katze, die uns aus dem Weg stob…und ich stolperte fast über etwas, das mitten auf dem Weg lag. Eine Taube, mich panisch anschauend.
Sowas geht bei mir ja gar nicht. In Deutschland wäre ich mit ihr zum nächsten Tierarzt, ganz egal, was sonst unser Programm gewesen wäre. Ich ertrage sowas nicht. Mir kamen natürlich sofort die Tränen und ich schaute mir die Taube näher an. Sie lag breit ausgefächert da und blutete oben am Hals.
Na toll, da hatte sich die Katze sie wahrscheinlich schon gepackt.

Ich WEISS, man soll der Natur eher ihren Lauf lassen, aber ich KANN das nicht. Ich musste so weinen und Vera tröstete mich, sagte mir aber, dass es einfach keinen Sinn habe, die Taube irgendwo hin zu bringen, das wird in den meisten Ländern außerhalb Deutschlands einfach anders gehandhabt.
Ich wollte da nicht weg, ich wollte sie nicht ihrem Schicksal überlassen, da setzte sich die Taube auf und spazierte los. Sichtlich lädiert, aber sie lief. Von der Katze weg. Die, fettgefressene Hauskatze (gepflegt, dick, also keine Not!), wollte dem armen Vogel hinterher. Ich schirmte die Taube ab.
NEIN!
Die Katze guckte blöd. Lief ums nächste Auto und versuchte es nochmals.
NEIN!
Ich ließ sie nicht.
Sie zeigte mir den Mittelfinger und versuchte, an mir vorbei zu kommen.
NEIN!!!
Die Taube rettete sich zuerst auf einen Vorsprung. Die Reaktionen der Italiener, die vorbeikamen, waren alle gleich: unbeteiligt, schulterzuckend. Nunja, was sollten sie auch machen.
Und das Allerschlimmste:
Die Taube saß auf einer Treppe vor einer Haustür mit Glaseinsatz. Hinter der Tür sprang eine graue „Shebakatze“ immer und immer wieder hoch, stierte nach draußen, krallte sich im Vorhang fest und fixierte den angeschlagenen Vogel. Ein Pärchen blieb stehen, die Frau lachte schallend, griff zum Handy und machte ein Bild.

Klar, super Motiv…aber ich konnte nicht.

Vera zog mich weiter, ich heulte noch drei Straßen weiter, ich weiß, einfach doof…und ja, ab und an Fleischesser und so…aber für mich ist es ein Unterschied, ob ein Tier gezielt fachmännisch getötet wird (und bestenfalls vorher ein schönes Leben hatte, das kann man ja durch den Kauf steuern) oder ob ein Tier völlig unnötig verletzt wurde und nun in Gefahr ist. Eine Diskussion über sowas ist hier auch nicht erwünscht, das würde den Rahmen sprengen. Ich erzähle euch einfach nur von meinen Emotionen.

Doch als wir noch um fünf Ecken gebogen waren und nun wieder die Hauptstraße entlangliefen, spazierte uns die Taube entgegen! Sie war entkommen (zwar verletzt, aber das konnte sie schaffen) und blieb stehen und schaute mich an. Klar, es klingt albern, aber ich schaute sie auch an…und wir standen da…und ich war einfach nur froh, dass sie noch lebte und die Katze nicht die erste Chance ergriffen hatte, sie zu schlagen.

Ganz am Schluss, als wir nochmals ein Stück dieser Straße gehen mussten, sahen wir sie NOCHMAL auf einer anderen Höhe als vorher! Und wieder blieb ich stehen…und sprach zu ihr…sie legte den Kopf schief und kam mir dann ein Stückchen entgegen gehopst…
Ich weiß nicht, ob sie es geschafft hat…aber ich möchte es mir gern vorstellen…

Wir kamen nun an den Platz in der Dorfmitte, der war jetzt tatsächlich wie leergefegt:


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Ich habe es mal so schepp gelassen, weil das Richten mir auch nicht gefallen hat.

Wenigstens kam langsam mein Bauch wieder in Ordnung und meldete Hunger an. Wir setzten uns ins „Ottavius“, nachdem wir die große Werbung des benachbarten Imbisses ausgeschlagen hatten.
Die Bedienung erklärte uns, dass es SEHR lange dauern würde – was wir nicht hofften, bei gegrilltem Gemüse, Bruschetta und einer Ofenkartoffel…und glücklicherweise hatten wir auch Recht, das Essen kam dann recht schnell, weil der Koch es „dazwischenschob“. Lecker! Bruschetta mit Trüffel ist echt richtig gut! Die anderen Gäste, die draußen gesessen hatten, waren mittlerweile gegangen, ein Pärchen hatte uns noch eine halbe Flasche Wein schenken wollen, die sie übrighatten, die wir aber dankend ablehnten, weil wir mitten am Tag eher nichts trinken. Trotzdem, was für eine nette Geste!

Eigentlich wollten wir gehen…aber dann brach die Hölle los. Wir hatten schon gesehen, dass sich Wolken aufbauen…aber dass die SO abregneten…meine Güte. Wir schnappten unser Hab und Gut und verkrochen uns dicht unter den Sonnenschirm…und gottseidank war dieser wasserundurchlässig! So saßen wir und schauten uns die Wassermassen an, die herab stürzten…aber irgendwie war das schon auch lustig! Zwar wurde es etwas kühler, aber man konnte es gut aushalten.

Als es nachließ, kam die Bedienung sofort hoch und lachte mit uns ziemlich über die nun SEHR nasse Außenanlage und uns zwei total trockene Gäste.

Wir gingen, nachdem die Sonne wiederkam, noch eine Weile im Örtchen herum.


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Die Sonne und die regennassen Straßen hatten schon auch was!


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Da wir noch zum „Torre del Colle“ wollten, verabschiedeten wir uns von Bevagna und verließen es im schönsten Sonnenschein:


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Weiter gings, das Navi wies uns den Weg zum „Torre del Colle“.
Wir fuhren auf den Parkplatz.
Kein Turm weit und breit.
Hä…das stimmte doch nicht…

Ich gab den „Torre del Colle“ erneut ins Navi ein und das Navi sagte: „ACHSO, DA wollt ihr hin!!! Das sind noch acht Minuten!“
Hmpf.
Wir fuhren also weiter und weiter…zwischendurch bekamen wir noch schöne Motive zu sehen, daher hielten wir ab und an:


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Der Reiher auf dem ersten Bild war das Motiv, das Vera UNBEDINGT haben wollte…aber just, als sie sich in eine gute Position gebracht hatte, lief ein Pärchen über die dortige Brücke und der Reiher flog von dannen… Das tat mir so leid und daher widme ich ihr dieses Bild auch, obwohl ich den Reiher nicht wahrgenommen und das Bild aus anderen Gründen aufgenommen hatte.
Schatz, nur für dich!

Als wir an der Stelle ankamen, die uns das Navi zugewiesen hatte (wir waren mittlerweile eine halbe Stunde unterwegs, weil wir halt überall auch angehalten hatten), führte eine mega steile Straße hinauf. Nee, echt nicht.


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„Lass uns mal schauen, wie es dort um die Kurve aussieht…“
Ich deutete um die Ecke und auch Vera hatte sich das schon vorgenommen, wendete und fuhr halb um den Berg.

.........

„…………………Kennst du das?“
Ich schaute mir den Parkplatz an…
„Moah, ey…“
Wir waren wieder am Ausgangspunkt des ersten Stopps am Parkplatz… Riesen Umweg für NIX!
Ich meine, das Navi leise hämisch kichern gehört zu haben…

Na gut. Wenn das also hier sein sollte, dann sollte das so sein.
Wir stiegen aus und spazierten durch das alte Stadttor:


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Durch enge Gässchen (was auch sonst):


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Bis an den Ortsrand mit einer tollen Stimmung (seht ihr den Hasen rechts mittig?):


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Dann schauten wir auf die Uhr und sahen, dass wir uns sputen mussten, um rechtzeitig daheim zu sein, um Veras Freundin zu holen. An einer Stelle blieben wir nochmals stehen, weil wir irgendwas gesehen hatten…und ich stand da und schaute Vera zu. Plötzlich blies mir etwas von hinten in den Nacken und schnaubte. Ich drehte mich überrascht um:


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Der Kleine stand auf dem Balkon, der echt in Kopfhöhe angebracht war und schaute mir direkt ins Gesicht. Wedelnd, wie man auf dem einen Bild durch die lange Belichtung sieht!
Ein süßer Fratz!

Am Ortsausgang lag dann noch einmal die Gattung „Katze“ friedlich herum:


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Und dann schipperten wir nach Hause, nicht, ohne noch zwei Bilder bei schönem Licht zu schießen:


Bild in der Galerie

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Wir holten Veras Freundin, die schon wartete und gingen in Montefalco, einem Ort in der Nähe, einen Aperitif nehmen (macht man in Italien so) und danach in ein wunderbares Restaurant Essen (ohne Kameras,einfach nur so, aber wir waren da später nochmal, dann folgen noch ein paar Bilder!).

Wer mal nach Montefalco kommt, muss UNBEDINGT in das „L’Alchimista“ gehen. Es ist direkt am Marktplatz und wird von zwei Schwestern geleitet. Super nett, super lecker…unglaublich.
Vera und ich aßen das Gleiche: Rinderfiletstreifen an Rucolasalat mit Balsamico und frischen Parmesanhobeln…ich habe noch NIE solches Fleisch erlebt…so perfekt gebraten…boah. BOAH. Ich esse nur noch sehr selten Fleisch, aber hier erzählte uns die Freundin von Vera von der Herkunft der Rinder...und da gönnte ich mir das. Das Restaurant ist dafür bekannt und trotzdem nicht überteuert.

Danach war der Tag mit großer Zufriedenheit verbracht, auch wenn ich immer wieder an das Täubchen denken musste… Wir schauten abends noch einen Film über Afrika (in Italien… ), ein Land, das uns einfach nicht mehr los lässt…und dann ging es ins Bettchen!
__________________
Liebe Grüße!
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Geändert von Dana (24.10.2018 um 13:18 Uhr)
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Alt 24.10.2018, 14:51   #40
ingoKober
 
 
Registriert seit: 14.06.2005
Ort: 64521 Groß-Gerau
Beiträge: 10.454
Hm...die Taube hättest Du besser der Katze gelassen. Katzenspeichel ist hochinfektiös und die enthaltenen Bakterien für Vögel fast immer tödlich. Da reichen schon kleinste Wunden. Da wäre ein rascher Tod durch dei Katze gnädiger gewesen.
OK, Tauben gibts genug...aber Du hast letztlich einen Ausschnitt davon gesehen, was auch in Deutshcland Freigängerkatzen - mit daheim gefüllter Futterschüssel- anrichten. Vielerorts sind sie inzwischen gleich nach der Habitatszerstörung der größte Bedrohungsfaktor für angeschlagene Populationen von Kleinwirbeltieren.
Katzenhalter wollen es nicht wahrhaben, aber es ist vielhundertfach wissenschaftlich belegt. Millionen von Kleinwirbeltieren werden Jahr für Jahr von Freigängerkatzen erlegt.
Besonders hart trifft es Reptilien und Fledermäuse. Eine einzige Katze kann ganze Fledermauskolonien ausrotten, wenn sie nur Abend für Abend am einzigen Scheunenausflugloch ein paar ausfliegende Chiroptera aus der Luft schlägt und zu Tode spielt.
Wo Freigängerkatzen sind, gibt es auch bei optimaler Habitatsituation in aller Regel gar keine Reptilien (Mauereidechsen ausgenommen) mehr.
Ein reales Beispiel: Ein mir bekannter Herpetologe betreute die Umsiedlung von mehreren hundert Zauneidechsen, die einem Bauvorhaben weichen mussten. Habitat war vorbereitet und optimal. Alles bestens. Die Echslein blieben dort und vermehrten sich. Dann zog in ein isoliert ca 100m entfernt stehendes Haus eine Familie mit zwei Freigängerkatzen ein. Ein Jahr später gab es dort keine einzige Zauneidechse mehr...

Sorry, wird zu off topic. Ich stoppe es lieber hier.
Aber die Ignoranz der Katzenhalter regt mich auf. Die leugnen das schlicht, trotz erdrückender und wissenschaftlich gut gesicherter Datenlage.
Alle wissen das besser...es ist Natur und schon immer so. Von wegen Natur und schon immer. Seit ca 80 Jahren explodiert erst die Katzenpopulation und die Dichte liegt heute vielerorts bei mehr als dem tausendfachen der natürlichen Kleinraubtierpopulation...ein Effekt, als würde man auf Makutsi 5000 zusätzliche Löwen aussetzen...ob da wohl Antilopen und Co überleben würden?
Vor unserer Haustür haben wir genau diese Situation.
Aber Stopp...sorry

Viele Grüße

Ingo .
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Ingo
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