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Alt 15.08.2018, 15:19   #31
Harry Hirsch

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 24.08.2014
Ort: Stuttgart
Beiträge: 3.535
Zitat:
Zitat von Tafelspitz Beitrag anzeigen
Wieder sehr lesens- und sehenswert, Joachim. Da habt ihr ja richtig was geleistet.
Danke, Dominik!
Zitat:
Zitat von Tafelspitz Beitrag anzeigen
Wo wir es gerade vom Überholen, Ergänzen und Geraderücken von Vorstellungen haben - wie sieht es heutzutage aus bezüglich Hinterlassenschaften des Krieges? Ich kann mich noch an Warnungen an Touristen erinnern, sich nicht abseits von Wegen zu begeben, da die Gefahr von/durch Minen in gewissen Gebieten nach wie vor sehr gross sei.
Kam das Thema mal zur Sprache?
Ja.
Generell gelten die Länder als weitgehend minenfrei, nur in sehr abelegenen Gebieten und abseits von Straße und Wanderwegen besteht noch ein geringes Restrisiko. Wahrscheinlich ist das Risiko einem Bär oder Wolf zu begegnen größer.
Keine Gefahr besteht auf den Wanderwegen und in unmittelbarer Nähe.
(Abgesehen davon, gilt auch dort der Grundatz: Wege der Natur zuliebe nicht verlassen.)
In den Dörfen und Städten besteht auch keine Gefahr mehr.


Zitat:
Zitat von Reisefoto Beitrag anzeigen
Ein toller Bericht mit sehr schönen Fotos. Seit der blaue Himmel durchkommt, ist die Stimmung auf den Bildern gleich viel einladender. Es ist schön, diese Eindrücke hier so bequem präsentiert zu bekommen, die Wanderungen waren bestimmt ziemlich anstrengend.
Die Aufstiege waren teilw. recht heftig, zumal -je nach Tour- der größte Teil oder auch alles gleich am Anfang am Stück zu bewältigen war. Im Prokletje gibt es keine Berghütten, wie in Alpen. Daher muss man zum Nächtigen immer recht weit ab- und am Morgen eben entsprechend aufsteigen. Aber wir waren ja schließlich nicht zum Spaß dort
Sicherungen (Drahtseile o.ä.) gibt es überhaupt keine.
__________________
Grüße Joachim
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Das Leben ist einfach...einfach zu schwer. Es wäre so einfach, wenn es einfacher wär' (Lindemann)
Harry Hirsch ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 15.08.2018, 20:12   #32
Harry Hirsch

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 24.08.2014
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Beiträge: 3.535
Tag 8

Eine wunderschöne Gebirgstour liegt heute vor uns.
Zunächst geht es ordentlich hoch. Die ersten sechs Kilometer rund 1.000 Höhenmeter aufwärts.
Außerdem überqueren wir 2 Pässe und dabei auch gleich zwei Staatsgrenzen. Am Anfang und am Ende der Tour sind wir aber im gleichen Land. Albanien.

Unsere Kranken nehmen die Gelegenheit wahr und fahren mit unserem Gepäck, das per Auto über die Straße zum nächsten Standort transportiert wird. Schneller und kürzer ist das auch. Das sieht man auch auf unser heutigen Streckenkarte:

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Wir starten in Valbona an der Brücke, die den Fluss überquert

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Heute lasse ich ein bisschen mehr die Bilder sprechen.

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Auf dem Pass (Perslopit, 2039 m). Wir kommen nach Montenegro

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Wir gönnen uns eine Pause

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Unser Guide erklärt

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Königskerzen

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Seht ihr den Kauz?

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Keine Ahnung, was das für ein Tier ist. Evtl. kann Ingo ja helfen.

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Zweiter Pass. Wir kehren zurück nach Albanien

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Es geht abwärts. Zu der Schäferhütte, wo wir eine Pause machen werden. Der Schäfer ist im Moment nicht da...

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Karst. Schwer findet das Auge Halt.

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Ökolette

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Wir kommen durch ein Schäferdorf.

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Ein Hund wie dieser, aber eben nicht der auf diesem Bild, greift unvermittelt unsere Gruppe an.

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Diese Hirtenhunde sind nicht mit unseren Haushunden zu vergleichen. Ihre Aufgabe ist, die Herde zu schützen. Und Wanderer wie wir, sind potentielle Eindringlinge und damit eine Gefahr. Mit denen ist nicht zu spaßen. Ein kleiner Junge eilt zu Hilfe. Er ist kaum größer als der Hund selbst. Der hat aber jede Menge Respekt vor dem Jungen und trollt sich.

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Die Szene selbst konnte ich nicht fotografieren.

Unser Guide sagte uns, dies nennen die Albaner Sonnenblume

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Wir näheren uns dem Dorf Cerem, unserem heutigen Ziel. Cerem liegt auf 1.188 Meter, ist nur im Sommer bewohnt und hat weder Mobilfunknetz noch einen Anschluss an die öffentliche Stromversorgung.

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Bei 10 Tagen wandern ist das mit dem Waschen überhaupt kein Problem. Wenn man so stark schwitzt wie ich, werden die Sachen von allein klitschnass. Wozu also noch waschen? Igitt. Eklig. Nein.
Wir haben auf längeren Touren meist zwei komplette Wandergarnituren dabei. Diese werden im Wechsel getragen und gewaschen plus trocknen. Bei Waschen hilft meist ein Brei aus der Tube. Das Trocknen dauert (besonders in den Bergen, wo die Luft nachts feucht wird) meist mehr als eine Nacht. Dann kommen sie in eine Plastiktüte und werden bei der nächsten Unterkunft in die verbleibende Nachmittagssonne gehängt.

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Ein paar Bilder von unserer Unterkunft
HausEssensraumEssensraumGrundstück

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SchlafraumDoppelzimmerTreppeBadKloBusche

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Unsere (sehr netten) Gastgeber

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Küche (von außen) mit Köchin und Tochter

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Cerem am Abend

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Daraus wird der leckere Bergtee gemacht

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Abendessen

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Wieder geht ein toller Tag mit unendlichen vielen unterschiedlichen Eindrücken zu Ende. Es ist so unglaublich schön, interessant, aufregend und friedlich hier. Wir genießen diesen Urlaub in vollen Zügen!

Die Werte der heutigen Tour:
Länge 16km
Höhenmeter auf: 1.350m
Höhenmeter ab: 1.000m
Zeit: 06:45 Std. (inkl. Pausen)
Wanderer, die uns begegnet sind: 5
__________________
Grüße Joachim
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Das Leben ist einfach...einfach zu schwer. Es wäre so einfach, wenn es einfacher wär' (Lindemann)

Geändert von Harry Hirsch (15.08.2018 um 21:10 Uhr) Grund: Die Werte der heutigen Tour ergänzt (schon wieder)
Harry Hirsch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.08.2018, 06:33   #33
Tafelspitz
 
 
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Ort: Region Basel (CH)
Beiträge: 5.415
Eindrücklich! Die Unterkünfte sind ja teilweise... abenteuerlich

Mein Lieblingsbild deines 8. Tages:


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Die Weite der Landschaft und die Schroffheit der Berge kommt hier wunderbar rüber.
__________________
Liebe Grüsse
Dominik
∞ ∞ Infinite Landscapes ∞ ∞
Dieser Satz kein Verb.
Tafelspitz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.08.2018, 21:09   #34
Harry Hirsch

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Ort: Stuttgart
Beiträge: 3.535
Tag 9

Unser Guide klären uns weiter in albanischer Geschichte auf. Sehr spannend. Die Albaner haben einiges durchgemacht und eigentlich nie wirklich eine gute Zeit gehabt. Heute dürfen sie immerhin in einer freiheitlichen Demokratie leben. Trotzdem ist Albanien das ärmste Land Europas mit einer schwachen Wirtschaft und einer sehr hohen Arbeitslosigkeit. Die Quoten schwanken, ja nachdem wer die Statistik gerade fälscht, zwischen 20 und 40 Prozent.

Albanien war nach dem 2. Weltkrieg unter diktatorischer kommunistischer Herrschaft. Enver Hoxha isolierte das Land extrem (hatte ich ja schon geschrieben). Vor dieser Zeit, also während der und zwischen den Weltkriegen, sah es nicht viel besser aus. Das Land litt unter einem Mix aus diktatorischer und/oder faschistischer Herrschaft.

Unter Enver Hoxha führte auch eine Art Stasi hoch zwei ein. Nachbarn denunzierten Nachbarn, Eltern ihre Kinder und umgekehrt, Kollegen sich gegenseitig usw.
Es reichte schon eine falsch ausgerichtete Antenne (mit der man Auslandsfernsehen empfangen konnte) für eine lange Gefängnisstrafe.

Hoxha starb 1985. Das Land wurde von seinem Nachfolger Ramiz Alia noch bis 1990 regiert. Dann wurde das kommunistische Regime gestürzt.
Es herrschte erstmal ein ziemliches Durcheinander im Land. Von Anarchie zu reden wäre übertrieben, es war aber auch kein stabiler, sicherer Zustand.
Viele Albaner erfuhren erst jetzt, in welchem rückständigen Land sie lebten und das die Welt um sie herum sich enorm weiterentwickelt hatte.
Aus diesem Gefühl betrogen worden zu sein entwickelte sich auch viel Wut und Frust. Und eine riesige Auswanderungswelle.

Übrigens, Luxusvillen von Auswanderern, die im Ausland erfolgreich waren, sieht man in Albanien und Kosovo häufig.

Für ausführlichere Infos empfehle ich euch die Wikipedia Artikel:
Nachdem wir uns die letzten Tage den Karst um die Ohren gehauen haben, dachten wir es wird mal wieder Zeit für ein bisschen sanfteres Gebirge. Und glücklicherweise sieht unser Reiseablauf das genauso vor.

Es geht von Cerem nach Doberdol.

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Kein Regen, sondern der normale nächtliche Niederschlag im Gebirge.

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Die etwas abenteuerliche Hausverkabelung

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Ich bei meiner Lieblingsbeschäftigung

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Unsere Unterkunft und der obere Teil des Dorfes Cerem

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Was mag sich hinter dieser Tür verbergen?

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Das war auch üblich auf unserer Reise. Wir durften uns morgens den Proviant für den Tag zusammenstellen. Alles aus eigenem Anbau/eigener Herstellung. So lecker!

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Irgendwann gab es mal Strom hier...

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Wir gehen los und kommen im unteren Teil von Cerem erstmal an diesem alten kommunistischen Denkmal vorbei. Die meisten wurden von der Bevölkerung nach dem Umbruch 1990/1991 zerstört.

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Unsere Tour führt uns über grüne und blühende Wiesen und durch Wälder. Aber auch heute gehen wir erstmal stetig bergauf. Schließlich sind heute gut 1.400 Höhenmeter zu bewältigen.
Wir laufen recht viel durch Wald, was uns aufgrund der heißen Sonne entgegen kommt. Zwischendurch haben wir immer wieder herrliche Aussichten

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Pferd und WCWCPferd

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Das Wanderziel ist auch schon ausgeschildert: Doberdol. Nicht dass Missverständnisse aufkommen wenn ich später die heutigen Werte nennen: Hier waren wir schon über 1 Std. unterwegs.

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Und wieder ein Tag mit 2 Grenzüberschreitungen. Hier die erste: Wir kommen von Albanien nach Montenegro. Vrancia Pass, 1.630m

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Wie weiter oben schon geschrieben: Zwischendurch schöne Ausblicke

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Mittach!

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Blümelein

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Und endlich... Steinadler!!!!

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Wirklich, da waren zwei! Aber die sind eben schneller als Schnecken....

Urlaub...

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Unser Gepäck kommt auch

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Wer hat den da drauf gelegt?

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Mit Viecherkrams hatten wir zum Glück nur äußerst selten zu kämpfen. Wir hatten zwar Flugabwehr im Gepäck, die haben wir aber den ganzen Urlaub nicht gebraucht.

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Und das war es schon wieder mit Montenegro. Aljuci Pass, 1.916m An dieser Stelle geht es wieder zurück nach Albanien. Da bleiben wir auch.

Bild in der Galerie

Auf diesem Bild

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möchte ich euch zwei Dinge näher zeigen

1. Ein erster Blick auf unser heutiges Ziel. Die Schäfersiedlung Doberdol auf 1.800 Metern Höhe.

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2. Der Gipfel Trekufiri
Besonderheit: Auf seiner Spitze laufen die drei Länder Albanien, Kosovo und Montenegro zusammen.

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Wir kommen durch ein -für hier typisches- albanisches Schäferdorf in den Bergen

Bild in der Galerie

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Zeit für eine Pause. Es gibt Käse und Joghurt aus eigener Herstellung.

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Hier wird der Abwasch erledigt

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Nochmal ein Blick in die beeindruckende Landschaft.

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Eine Wanderin einer französischen Wandergruppe hat sich eine Zecke eingefangen. Sie fragen uns, ob wir was dabei haben. Unsere Guides ziehen natürlich sofort eine Zeckenzange aus ihrem Gepäck und können helfen. Die sind wirklich auf alles vorbereitet!

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Die letzten Meter auf dem Weg nach Doberdol. Der Weg zieht sich jetzt in die Länge. Trotz der einmalig schönen Landschaft haben wir keine Lust mehr zu laufen und freuen uns wenn wir endlich ankommen...

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Zwei von uns haben noch lange nicht genug und laufen noch schnell auf den Gipfel Trekufiri. Zusätzliche 550 Meter hoch und wieder runter....
Natürlich bereue ich heute ein wenig, dass ich nicht mit bin. Aber an dem Tag hätten mich keine 10 Schafe da mehr hoch bekommen

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Vor dem Abendessen ging ein recht schweres Gewitter runter. Wir saßen in unserer Hüte mit Blechdach, der Regen trommelte drauf und der Wind pfiff durch die Ritzen. Es wurde ziemlich kalt. Das hielt auch an, als der Spuk vorbei war und wir endlich zum Essen gehen konnten.
Man sieht es an der Kleidung.

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Die Schäfer dort leben noch, wie sie eben leben. Sowas ist keine Show für Touristen, sondern normaler Alltag:

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Dieses Dorf, Doberdol, hat mich nachhaltig beeindruckt. Die Menschen leben in einer ungekünstelten Natürlichkeit und Einfachheit. Für sie ist das normal. Ihr Alltag.
Mir hat es doch deutlich gezeigt, in welchem materiellen Luxus ich lebe, der für mich so selbstverständlich geworden ist.
Wenn ich von Tag 10 berichte, kommt noch mehr darüber.

Die Werte der heutigen Tour:
Länge 19km
Höhenmeter auf: 1.400m
Höhenmeter ab: 800m
Zeit: 07:20 Std. (inkl. Pausen)
Wanderer, die uns begegnet sind: 12
__________________
Grüße Joachim
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Das Leben ist einfach...einfach zu schwer. Es wäre so einfach, wenn es einfacher wär' (Lindemann)

Geändert von Harry Hirsch (18.08.2018 um 09:09 Uhr) Grund: Format Tag 9 angepasst
Harry Hirsch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.08.2018, 23:13   #35
Norbert W
Gesperrt
 
 
Registriert seit: 24.08.2016
Beiträge: 2.035
Zitat:
Zitat von Harry Hirsch Beitrag anzeigen
...Wer hat den da drauf gelegt?

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Obelix!!!


Zitat:
Zitat von Harry Hirsch Beitrag anzeigen
...Dieses Dorf, Doberdol, hat mich nachhaltig beeindruckt. Die Menschen leben in einer ungekünstelten Natürlichkeit und Einfachheit. Für sie ist das normal. Ihr Alltag.
Mir hat es doch deutlich gezeigt, in welchem materiellen Luxus ich lebe, der für mich so selbstverständlich geworden ist. ...
Und im Winter ist das wohl noch eine ganze Ecke härter


Eine beeindruckende Reise auf die du uns hier dankenswerterweise mitnimmst
Norbert W ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 18.08.2018, 06:30   #36
loewe60bb
 
 
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Beiträge: 2.695
Ganz großes Kino und nebenbei auch noch was für die Bildung!

Mein persönlicher Favorit ist natürlich das Bild von den Steinadlern.

Ich glaube Dir gerne, dass einem unser materieller Wohlstand inmitten solch karger Lebensumstände erst so richtig bewusst wird.

Manchmal bilde ich mir aber ein, dass man auch auf diesem niedrigeren Niveau zufrieden (vielleicht sogar zufriedener?) sein kann.
So interpretiere ich auch Deinen Bericht an manchen Stellen.
Das Problem in der heutigen medienbestimmten Zeit ist, dass diesen "armen Leuten" ja per TV (hauptsächlich) ständig die "grosse, reiche Welt" vor die Nase gehalten wird.

Das hört sich vielleicht etwas phrasenhaft an und von "oben herab" ist natürlich leicht reden...
__________________
Gruß, Bernhard
loewe60bb ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.08.2018, 09:24   #37
raul
 
 
Registriert seit: 15.07.2011
Beiträge: 2.040
Spannender Reisebericht mit interessanten Informationen rund um Albanien und ausdrucksstarken Bildern!

Ich bedanke mich schonmal fürs Mitnehmen, und hoffe auf noch viele weitere eindrucksvolle Bilder.

Gruß,
raul
__________________
Narren hasten, Kluge warten, Weise gehen in den Garten. - Tagore
raul ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.08.2018, 15:28   #38
Harry Hirsch

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 24.08.2014
Ort: Stuttgart
Beiträge: 3.535
Zitat:
Zitat von Norbert W Beitrag anzeigen
Obelix!!!

Und im Winter ist das wohl noch eine ganze Ecke härter

Eine beeindruckende Reise auf die du uns hier dankenswerterweise mitnimmst
Klar! An den hatte ich nicht gedacht.
Ich denke die Hirten sind im Winter nicht da oben. Das Dorf liegt auf 1.800 Metern. Da dürfte im Winter zuviel Schnee liegen.

Zitat:
Zitat von loewe60bb Beitrag anzeigen
Ganz großes Kino und nebenbei auch noch was für die Bildung!

Ich glaube Dir gerne, dass einem unser materieller Wohlstand inmitten solch karger Lebensumstände erst so richtig bewusst wird.

Manchmal bilde ich mir aber ein, dass man auch auf diesem niedrigeren Niveau zufrieden (vielleicht sogar zufriedener?) sein kann.
So interpretiere ich auch Deinen Bericht an manchen Stellen....schnipp....
Danke!
Die Reise hat mich ein wenig geerdet. Probleme wie "A7II oder doch 7III" bekommen ein anderes Gewicht.

Zitat:
Zitat von raul Beitrag anzeigen
Spannender Reisebericht mit interessanten Informationen rund um Albanien und ausdrucksstarken Bildern!

Ich bedanke mich schonmal fürs Mitnehmen, und hoffe auf noch viele weitere eindrucksvolle Bilder.
Danke, es kommt noch ein bisschen was...
__________________
Grüße Joachim
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Das Leben ist einfach...einfach zu schwer. Es wäre so einfach, wenn es einfacher wär' (Lindemann)
Harry Hirsch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.08.2018, 18:06   #39
Harry Hirsch

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 24.08.2014
Ort: Stuttgart
Beiträge: 3.535
Tag 10

Da schläft man in der abgeschiedenen Natur. Jegliche Lärmquellen (Autos, Martinshorn, Hubschrauber, Partynachbarn usw.) sind weit weit weg. Muss sich doch gut schlafen lassen in der himmlischen Ruhe.
Weit gefehlt! Die Nacht erfüllt mit dem Muhen der Kühe, Blöken der Schafe, Gebell oder Gejaule der Hunde und zwitschern der Vögel. War es denn endlich mal still, ist einer von uns sechs auf Klo gegangen. Das ist kaum möglich ohne die anderen zu wecken. Schon aufgrund der hartnäckig knarrenden Tür...
Als dann die Hühner auch noch den Morgen begrüßen, reicht es mir. Verkatert, ohne am Abend vorher viel Alkohol getrunken zu haben, stehe ich auf.
So gegen halb sechs glaube ich. Ich gehe vor die Tür unserer Hütte.

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Und beginne zu genießen! Ich sauge die Szenerie um mich herum in mich ein.

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Auch wenn die meisten noch schlafen,

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andere dafür vor staunendem Publikum sorgen, dass der Nachschub gesichert ist,

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erwacht Doberdol zum Leben. Vom Gewitter des Vorabends ist nichts mehr zu sehen. Unserer Gastwirt hat wohl Mitleid mir und bringt einen Kaffee

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Aber ich bin wirklich froh aufgestanden zu sein und das hier erleben zu dürfen. Eine Hirtin treibt ihre Kühe zusammen und melkt diese

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So spielen sich viele kleine Szenen ab. Jeweils nichts Großes und Welkrekordverdächtiges. Einfach nur einzelne kleine Dinge, die sich zu etwas Einmaligen summieren. Ich lege die Kamera weg und genieße...
Ich bekomme heute noch eine Gänsehaut, wenn ich an diesen Moment denke.

Ein paar Bilder von unserer Unterkunft:

Das Ding war cool. Im wahrsten Sinne des Wortes. Der umweltfreundliche Null-Energie Kühlschrank. Oben kommt kaltes Wasser (das von einem nahen Bachlauf abgezapft wird) rein, rinnt über die Getränke und läuft unten wieder raus. Wenn man die Tür öffnet, kommt einem erstmal ein Schwall Wasser entgegen.

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Keine Ahnung, wo der Gastwirt den her hatte. Aber der normale Betrieb ist hier nicht möglich. Doberdol ist nicht an das Stromnetz angeschlossen. Man hilft sich mit Solarzellen. Geniale Lösung also.

Ganz neu: Das WaschDuschklo.

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In der Reisbeschreibung steht noch "...wir verzichten für eine Nacht auf die Dusche." Unser geschäftstüchtiger Wirt hat diese letztes Jahr neu gebaut. Mit Warmwasserboiler. 5-Sterne Guesthouse könnte man hier oben auch sagen.
Apropos. Unser Gastwirt war bis vor einiger Zeit auch ausschließlich Hirte. Er hat die Zeichen der Zeit frühzeitig erkannt und seine Farm zu einem Guesthouse umgebaut. Anfangs noch parallel zum Viehbetrieb. Den hat er mittlerweile eingestellt. So verdient er mehr Geld mit weniger harter Arbeit. Das bleibt seinen Nachbarn natürlich nicht verborgen....

Unsere Hütte. 3 von 6 Schlafplätzen. Die anderen drei sind gegenüber, also dort, von wo aus diese Aufnahme gemacht wurde.

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Nach einem kräftigem Frühstück beginnt unsere letzte Wandertour:
Doberdol (Albanien) – Gjakovë (Kosovo) mit Abstecher auf den Gipfel Gjeravica

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Wir starten. Unser Gepäck wird auf Mulis festgemacht

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Es geht durch das schöne Tal zum Pass stetig aufwärts.
So langsam steckt einem die Wanderei doch in den Knochen. Beim ersten steileren Anstieg ist Waden- und Oberschenkelmuskulatur kräftig am Meckern. Ich verspreche dass es der letzte Tag ist. Hilft nur bedingt.

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Wir kommen auf den Kamm, wo die Grenze zwischen Albanien und Kosovo verläuft. Wir verlassen abermals das schöne Albanien und kehren final nach Kosovo zurück.

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Nochmal der Blick zurück ins Tal (Richtung Albanien)

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Wir kommen aus Doberdolit (Doberdol) und sind auf dem Weg zu unserem Zwischenziel: Gipfel Gjervica

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Ich lasse Bilder sprechen

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Kleine Unterbrechung. Ist nicht besonders nett, aber ich konnte es nicht lassen. Wir haben sie Paris (Hilton) getauft. Sie passte, gestylt von den Fußnägeln bis in die letzte Haarspitze, so überhaupt nicht hierher.

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An dem See haben wir dann auch Pause gemacht

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Von weiter oben gesehen, hatte er die Form eines Herzens.

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Der nächste übrigens auch:

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An dieser Stelle können wir entscheiden, ob wir den Abstecher auf den Gipfel Gjeravica, 2654 m mitmachen. Wir müssen anschließend wieder an diesen Punkt zurück. Hier bleiben und ausruhen wäre also die verlockende Alternative. Meine Beinmuskulatur ist eindeutig dieser Ansicht. Mein innerer Schweinehund auch. Aber den höchsten Berg Kosovos einfach sausen lassen? Niemals! Also marschiere ich (wir) mit. Über 200 Hm extra.

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Nach unserem Abstieg. Das links oben ist der Gipfel. Auch nochmal etwas näher (mit anderen Wanderern)

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Ein Schlange. (Viper?). Leider tot.

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Unsere Guides haben auch keine Erklärung dafür, warum diese Schafe rot sind....

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Am letzten Tag erwischt uns dann doch nochmal ein Nachmittagsschauer

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Aber nur kurz. Nach ein paar Minuten ist der Spuk wieder vorbei

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Wir näheren uns unserem Ziel. Dort werden wir erwartet und mit Jeeps zu unserer Unterkunft in Gjakovë gebracht.

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Die Werte der heutigen Tour:
Länge 18km
Höhenmeter auf: 1.200m
Höhenmeter ab: 1.200
Zeit: 07:10 Std. (inkl. Pausen)
Wanderer, die uns begegnet sind: 5

In Summe ergibt das
Länge 133km
Höhenmeter auf: 9.242m
Höhenmeter ab: 8.325m
Zeit: 58:15 Std. (inkl. Pausen)
Wanderer, die uns begegnet sind: 77

Apropos Unterkunft

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Geändert von Harry Hirsch (20.08.2018 um 18:10 Uhr)
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Alt 20.08.2018, 18:16   #40
Norbert W
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Beiträge: 2.035
Die Schlange dürfte eine Viper sein, ich würde sagen Europäische Hornotter (Vipera ammodytes), evtl. sagt Ingo was dazu.

Danke Joachim für den sehr interessanten, aufschluß- und lehrreichen Bericht, echt Spitze
Norbert W ist offline   Mit Zitat antworten
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