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06.02.2015, 09:12 | #11 |
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Olympus Geschäftszahlen Q4/2014
Olympus hat traditionell als letzter der Imaging-Anbieter die Geschäftszahlen für das 4. Quartal 2014 veröffentlicht. Im Bereich Imaging Business (das ist das Digitalkamerageschäft) ging der Umsatz in Q4 auf Yen-Basis um 13,6% und in den ersten 9 Monaten des Geschäftsjahres 2014/15 um 14,3% zurück. Auf Stückzahlbasis ging es in Q4 bei den Kameras mit Wechselobjektiven um 6% nach oben , bei den Kompaktkameras um spektakuläre 52% zurück. In den ersten 9 Monaten ging es bei den Kameras mit Wechselobjektiven um 14% nach oben und bei den Kompaktkameras um 52% zurück. Die Umsatzrendite (in diesem Fall der Verlust) betrug in Q4 -6,6% und im 9-Monats-Zeitraum miserable -9,6%. Auf Basis der Zahlen und Kommentare in den Geschäftsberichten der anderen Hersteller ist und bleibt Olympus in Sachen Umsatzrendite im Imaging-Bereich der "worst performer".
Zur Erinnerung. Die extrem ehrgeizigen Pläne zu Beginn des Geschäftsjahres bei den Spiegellosen eine Umsatzsteigerung von 40% zu schaffen wurden nicht erreicht. Die Steigerung betrug im 9-Monats-Zeitraum "nur" 14%. Olympus hat inzwischen auf die schlechten Zahlen reagiert und vor allem die Vertriebskosten (Marketing- und Promotion-Massnahmen) deutlich zurückgefahren. Ziel bleibt mit deutlich weniger Umsatz als bisher geplant (vor allem bei den Spiegellosen) im nächsten Geschäftsjahr die schwarze Null zu erreichen. Olympus veröffentlicht auch die Absatzzahlen bei den Digitalkameras. Bei den Spiegellosen waren das im 9-Monats-Zeitraum April bis Dez 2014 insgesamt 380.000 Stück. Die CIPA meldet für diesen Zeitraum 2,6 Mio. abgesetzte CSC`s. Da lässt sich überschlägig ein Marktanteil in der Größenordnung von ca 12% bei den Spiegellosen ableiten (unter Berücksichtigung von Samsung, die ja nicht in der CIPA sind). Hier der Link zum Geschäftsbericht für Q4/14 (Seiten 8, 9, 25) http://www.olympus-global.com/en/com...ief147PB_2.pdf |
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06.02.2015, 14:08 | #12 |
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Umsatzrendite der Kamerahersteller - Stand Q4/2014
Zum Abschluß der Quartalszahlen hier mal die Entwicklung der Umsatzrendite der Imaging-Bereiche von Canon, Nikon, Sony und Olympus seit dem Geschäftsjahr 2011/12. Der letzte Block enthält nur die Umsatzrendite für den 9-Monats-Zeitraum Apr. bis Dez. 2014. Auch hier lässt sich sehr schön die positive Entwicklung bei Sony erkennen. Olympus ist eigentlich ein hoffnungsloser Fall (die haben auf Basis des aktuellen Yen-Kurses knapp ein halbe Milliarde Euro in den letzten 4 Jahren in der Imaging-Sparte versenkt), aber das Management hat mehrfach betont dass sie an der Sparte festhalten wollen. Zuletzt wurde dies mit der Entwicklung von Basistechnologien der Imaging-Sparte für die Sparte Medical Products (Endoskope) begründet. Olympus kann es sich leisten. Die schreiben insgesamt tiefschwarze Zahlen. Und japanische Aktionäre sind offenbar nicht so kritisch wie Aktionäre im Westen.
urheberrechtlich geschütztes Material entfernt Neue Zahlen gibt es erst wieder in 3 Monaten. Ich bin schon gespannt wie sich das Kamerageschäft weiterentwickelt. Canon sieht ja bereits Licht am Ende des Tunnels und erwartet eine Stabilisierung. Die anderen sehen weitere Rückgänge, aber nicht mehr in dem Tempo wie bisher. Sony hat ja inzwischen eine fast schon dominierende Stellung bei den Sensoren für Digitalkameras erreicht. Da stell ich mir die Frage ob sie diese Stellung (wie in einem Interview von einem Manager angekündigt) auch ausnutzen und zunächst nur der eigenen Kamerasparte zur Verfügung stellen. Wir werden es ja bald wissen. Geändert von BadMan (31.08.2015 um 10:01 Uhr) Grund: urheberrechtlich geschütztes Material entfernt |
11.02.2015, 22:18 | #13 |
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Canon will Überwachungskamerahersteller Axis übernehmen
Canon reagiert auf das zurückgehende Digitalkamerageschäft und möchte weiter diversifizieren. Sie werden voraussichtlich den schwedischen Überwachungskamerahersteller Axis Communications übernehmen und haben dafür 2,5 Mrd. € geboten. Das wäre die größte Übernahme in Canon`s Firmengeschichte. Um ein Gefühl für den Kaufpreis zu bekommen. Nikon wird aktuell mit 4,2 Mrd. € an der Börse bewertet. Hier ein Link zu der Meldung http://www.welt.de/newsticker/bloomb...t-Praemie.html Die Übernahme macht aus meiner Sicht auch Sinn. Das Digitalkamerageschäft wird weiter zurückgehen. Investitionen gehen in Geschäftsfelder die Wachstum versprechen. Insofern hat mich das Engagement von Sony im Digitalkamerabereich schon etwas gewundert. Der Imaging-Bereich gehört ja zu den Kerngeschäftsfeldern von Sony. Bisher hat es sich ja auch gelohnt. Mal sehen ob das auch so bleibt.
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19.02.2015, 09:40 | #14 |
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Sony - Anpassung der Unternehmensstrategie
Sony hat gestern sein Corporate Strategy Meeting abgehalten. Da geht es um die mittelfristige Planung für die nächsten Jahre. Sony wird das aktuelle Geschäftsjahr mit einem Verlust von ca. 1,3 Mrd. € abschließen (statt 1,7 Mrd. € wir vor ein paar Monaten prognostiziert). Damit enden 6 der letzten 7 Geschäftsjahre mit einem Verlust. Im operativen Geschäft (ohne Sonderfaktoren) ist man aber bereits wieder in den schwarzen Zahlen und Sony hat ehrgeizige Gewinnpläne genannt. Im Geschäftsjahr 2017/18 will man eine Rendite von 10% auf das eingesetzte Kapital und einen Gewinn von 3,7 Mrd. € im operativen Geschäft erzielen.
Um diese Ziele zu erreichen sollen Strukturen verschlankt und Entscheidungswege verkürzt werden. Sony wird dazu in den kommenden Jahren alle Geschäftsbereiche aus der bestehenden Konzernstruktur herauslösen und zu selbständig handelnden Unternehmen machen. Bei der TV-Sparte ist dies ja bereits letztes Jahr passiert. Kommenden Oktober ist die Video & Sound Business Unit dran. Als neuer Geschäftsbereich kommt "Medical" dazu. Sony stuft die Geschäftsbereiche wie folgt ein: Growth Drivers: Dazu gehören Devices (Kamerasensoren), Game & Network Services, Pictures (das Filmgeschäft), and Music (das Musikgeschäft). In diese Wachstumsfelder wird Sony in den kommenden Jahren weiter aggressiv investieren. Stable profit generators: Dazu gehören die Bereiche Imaging Products & Solutions (Digitalkameras, Videokameras, Fernsehkameras)und Video & Sound (Beamer, Audio, Kopfhörer). In diesen Bereichen erwartet Sony wenig Wachstum und will nur in Teilbereichen kräftig investieren. Erwähnt werden hier "its advanced mirrorless single-lens reflex cameras and high-resolution audio products". Die geben dementsprechend beim E-Mount Vollformat weiter ordentlich Gas. Areas focusing on volatility management: Dazu gehören das TV-Geschäft und die Smartphones. Da wird eher gespart und nur das investiert was unbedingt erforderlich ist. Sony lässt auch offen ob sie diese Bereiche auf Dauer behalten wollen. Bin noch etwas unsicher was die folgende Passage der Pressemitteilung betrifft: "Furthermore, with the aim of delivering sustained, high profit levels from the fiscal year ending March 31, 2019 (“FY2018”) onwards, Sony will seek to reinforce its deployment of “recurring-revenue business models,” built on solid customer foundations and business platforms. Already successfully implemented in the areas of Game and Financial Services, Sony will seek to further leverage this approach within its Network Services business, the Media Networks business operated by the Pictures segment, and also for interchangeable lenses and accessories within the Digital Imaging business." Ein recurring-revenue business model ist nach meinem Verständnis eine Art Abonnement. Wie soll sowas für Objektive und Kamerazubehör aussehen? Hier der Link zur Sony Pressemitteilung http://www.sony.net/SonyInfo/IR/info...pdf/pressE.pdf |
19.02.2015, 11:18 | #15 |
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Wow...ich finde das immer toll, wie du das so zusammen fasst. Woher hast du denn die ganzen Infos?
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19.02.2015, 11:21 | #16 |
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19.02.2015, 11:35 | #17 | |
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Zitat:
Abonnements oder Opt-out Verträge sind eine Möglichkeit, Systeme mit hoher Anfangsinvestition zur Kundenbindung eine Andere. Z.B. Kapsel-Kaffeemaschinen: Eine teure Maschine und dann den Umsatz mit Kapseln. Übersetzt auf das Wechselobjektiv-Geschäft bedeutet das. Die Leute kaufen erst eine Kamera, die sie an einen Anbieter bindet und dann Objektive, Zubehör etc. Nicht wirklich neu, aber optimierbar: Der Übergang von A-Mount zu E-Mount erhöht die Hürde für Drittanbieter -> mehr Leute kaufen Originalobjektive. Die mit den Adaptern (hat man auch ein nettes Zusatzgeschäft) haben das auch irgendwann satt und werden dann Kunden. Oder die In-Kamera-Korrektur von optischen Fehlern, geht nur bei Originalobjektiven. Oder die IBIS Funktion, die nur mit Originalen die volle Leistung bringt. Oder die Umstellung bei den Blitzen, da wurden auch einige Drittanbieter ausgebremst. Die Kundenbindung wird durch Zusatznutzen gegenüber dem Wettbewerb erhöht und dann kann man die Preise erhöhen. Irgendwie sehr zwiespältig für den Kunden, Fotorrhoe |
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19.02.2015, 11:39 | #18 |
Themenersteller
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Danke! Ich interessiere mich grundsätzlich dafür wie sich die Unternehmen aus der Imaging-Branche entwickeln und schau mir da neben den offiziellen Unternehmensmitteilungen auch an wie Wirtschaftsredaktionen oder Analysten das einschätzen. Das sind sehr unterschiedliche Quellen. Im Lauf der Zeit lernt man auch die Unternehmen recht gut kennen und sie einzuschätzen. Schlußendlich versuche ich eine Nachricht so knapp wie möglich und halbwegs verständlich zusammenzufassen.
Geändert von Orbiter1 (19.02.2015 um 11:41 Uhr) |
19.02.2015, 12:54 | #19 |
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Finde ich echt gut. So bekommt man als "Laie" einen kleinen Einblick. Klar, es interessiert mich am meisten, was Sony so macht, aber auch die anderen kochen nur mit Wasser, das sieht man hierbei auch gut.
Danke für die auch sehr sachliche Berichterstattung.
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19.02.2015, 15:33 | #20 |
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Ich finde die Beiträge auch sehr informativ. Vielen Dank auch von meiner Seite.
Stephan
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