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07.07.2021, 12:02 | #1 |
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Elektronisches Teleskop
Hallo zusammen,
ich möchte hier Lösung vorstellen, die ich seit Jahren betreibe und verfeinere, um astronomische Objekte sichtbar zu machen. Mit der neuesten Variante hat das System einen Reifegrad erreicht, der sicher den einen oder anderen ambitionierten Amateurastronomen interessieren dürfte. 1) Kernelement war und ist die Sony Alpha 7S. Da ich eine reisetaugliche Lösung brauchte, begann alles mit dieser Kamera und einem Minolta 200mm F2,8 APO Tele. Ich nutze einen externen 12V HDMI Monitor. Dies erlaubte eine Mitnahme des Systems auf Flugreisen und den Betrieb mit einem Videokopf auf leichten Stativ. Ziel waren interessante Sternkonstellationen, offene Sternhaufen. Grenzgröße mag 10 2) Umbau durch Entfernung des IR-Sperrfilters und Antialiasing-Filters. Durch diesen Umbau wird der Sensors durch Erweiterung des Spektrums insbesondere im roten Licht um 1,5 bis 2 mag empfindlicher. Ergebnis: Die Zahl der Sterne nimmt im Gesichtsfeld um ca. das dreifache zu. Es werden große Gasnebel, die im H-alpha Licht strahlen direkt sichtbar. Grenzgröße mag 12 3) Steigerung von 70mm auf 110mm Lichteintritt. (300mm APO Tele) Nicht primär um mehr Brennweite zu bekommen erfolgte der Schritt zu einem größeren Eintrittslinsendurchmesser, sondern weil die Grenzgröße um eine weitere Magnitude steigt. Kugelsternhaufen werden in Einzelsterne aufgelöst. Planetarische Nebel werden sichtbar. Für ein stabiles Bild ist ein Getriebeneiger von Nutzen Grenzgröße mag 13 4) Bei dem aktuellen Ausbau benutze ich ein 8“ F2,8 Spiegelteleskop – genauer gesagt sind es ein 8“ F4 plus ein 0,7x Focal Reducer – um noch mehr Licht einzusammeln. Montierung nach dem Dobson Prinzip. Galaxien werden live sichtbar, zeigen Spiralarme und Staubbänder Grenzgröße mag 14 Die zahlreichen Vorteile einer solchen Lösung will ich hier nur kurz streifen, viel leichter und kleiner als vergleichbare visuelle Teleskope, keine Dunkeladaption notwendig, keine Probleme mit Augenproblemen oder im Alter, wenn nur eine kleine AP möglich ist. Mehrere Beobachter gleichzeitig. Die Lösung steht nicht in Konkurrenz zur Astrofotografie, die ja die Möglichkeit nutzt, über lange Zeit Photonen zu sammeln. Auch dafür nutze ich gern die A7S, aber es ist etwas ganz anderes mit solch einen vollelektronischen Teleskop zu arbeiten. Wer das Ganze nachmachen will, hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Einstellungen: Kamera in Einstellrad Video Modus, Video Modus M, ISO zwischen 10.000 und 50.000, möglichst lichtstarkes Tele, ideal F2,8, Belichtungszeit ¼ Sekunde, HDMI-Infoanzeige aus. Viel Spaß beim selber ausprobieren. Für Fragen stehe ich gern zur Verfügung. LG Wolfgang |
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