[BeHo]

Am Festivalsamstag machte ich vormittags die dreistündige Wanderung rund ums Gleisdreieeck mit. Davon hungrig geworden, suchte ich nach der Rückkehr im SonyCenter erstmal eine Möglichkeit, auf die Schnelle einen Snack zu bekommen. Aber was soll man sagen. Wo man in Berlin an fast jeder Ecke einen Bulettenverkäufer findet, gab es in Centernähe anscheinend nur Restaurants und Cafés. Also bin ich auf gut Glück in den Untergrund und fand dann dort Gott sei Dank eine Kebab-Currywurst-Lahmacun-Hamburger-und-sonst-was-Bude.

Gestärkt durch einen Cheeseburger machte ich mich dann wieder auf den Weg nach oben um mich mit der kleinen Gruppe Naturbegeisterter zu treffen, die sich kurz nach 14:00 Uhr auf den Weg ins Storchendorf Linum machen wollte.

Es waren dann auch alle da und ich fand Platz in Frank Exners Auto, während die Hälfte der Truppe Richtung Etap lief um dort ein zweites Auto zu besteigen.

Nach erfolgreicher SonyCenter-Parkhausbesichtigung zu Fuß und mit dem Auto konnte es dann endlich losgehen. Obwohl sich Frank bestens auskannte pinnte er sein Smartphone mit aktivierter Google-Maps-Navigation an die Windschutzscheibe und die freundliche Google-Dame lotste uns auf die Autobahn Richtung Linum.

Frank war dann etwas überrascht, als uns Frau Google an der ihm bekannten Ausfahrt vorbeilotste und uns erst bei der nächsten Ausfahrt von der Aztobahn herunter führte. Naja, wird wohl schneller sein, dachte er. Als wir aber dann an die Straße kamen, die rechts nach Linum führt und Frau Google partout nach links wollte, setzte sich Frank durch und steuerte seinen Wagen auf gewohnter Strecke ins Dorf.

Dort angekommen stellten wir schnell fest, dass - wie befürchtet - keine Storche mehr in den Nestern waren. So hofften wir halt, dass wir zumindest mit Kranichen an den Tecihen Glück haben.

Da wir noch auf das zweite Auto warten mussten, stiegen wir schon mal aus und entdeckten dieses Straßenschild:


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Einen Nistplatz der Kühe wollte ich immer schon mal sehen, aber für den Umweg war die Zeit zu knapp. Und wahrscheinlich waren sie wie die Störche eh schon ausgeflogen.

Als ich dann auf Motivsuche ein paar Meter durch den Ort lief, zeigte sich plötzlich über uns ein Starenschwarm:


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Nicht ganz die Vögel, die ich zu sehen erhofft hatte, aber immerhin schon mal etwas.

Kurz danach trafen auch die anderen am verabredeten Treffpunkt ein und wir fuhren ein kleines Stückchen weiter an den Anfang des Pfades, der uns zu den Teichen mit den Vögeln führen sollte.

Schwer beladen mit der Ausrüstung machten wir uns dann auf den feuchten Weg und stellten schnell fest, dass es dort den Stechmücken besonders gut gefällt. Nach einigen erhaltenen Stichen, bat ich Frank, mal in das Deckelfach meines Rucksacks zu greifen und so ein grünes Etwas aus Stoff herauszufischen. Sekunden später bedeckte dann dieses Etwas in Gestalt eines Mückennetzes meinem Kopf und ich denke, dass ich dadurch zumindest ein paar Mücken davon abhalten konnte, mich anzupieksen. Eine Mücke schien darüber so verärgert zu sein, dass sie es wohl mit großem Ehrgeiz schaffte, mich in der Nähe des Ellenbogens durch ein recht dickes Fleecehemd hindurch anzuzapfen. Sauviech.

Auf dem Weg machte ich dann mal mit der Gittermatscheibe in Form des Mückennetz ein Bild von der Teichlandschaft:


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Irgendwann trafen wir dann auf eine Beobachtungskanzel, die von einem Fotografen mit schwerem Gerät besucht war. Nach einem kleinen Schwätzchen gingen wir dann weiter um noch den Rest der ca. zwei Kilometer zu "unserer" Kanzel zu bewrkstelligen.

Dort angekommen, flog plötzlich ein Kormoran vorbei, den ich zwar mit einer falschen Belichtungseinstellung aber immerhin einigermaßen groß auf den Sensor bannen konnte. Das Bild ist dennoch beschnitten. Ganz so nahe war er doch nicht:


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Danach ging es rauf auf die Kanzel, wobei sich jemand vorher erst noch mal kurz von der Schlepperei erholen musste:


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In der Kanzel wurden dann die Gerätschaften aufgebaut und die Landschaft nach Motiven in Form von Vögeln abgesucht. Abgesehen vom meist fehlenden Licht stellten wir schnell fest, dass alle zu sehenden Vögel weiiiit weg waren.

Nach ein paar Minuten ergebnislosen Wartens gesellte sich dann auch noch der Fotograf zu uns, den wir kurz zuvor in der anderen Kanzel trafen.

In der einen Richtung bemerkte dann jemand einen Silberreiher, und nach dem ich mir erklären ließ, wo er saß, sah ich ihn dann endlich auch. Also schnappte ich meine 700 mit dem 70-400 und ... machte ein Beweisfoto:


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Nah ist anders, dachte ich, und auch die Leute mit Objektiven à la 600/f4 konnten nicht sooo viel mehr ausrichten.

Kurz darauf bemerkte ich dann im fast rechten Winkel zum ersten einen weiteren Silberreiher. Dieser war dann etwas näher, wie man im nächsten Bild sieht:


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Schlechte Bilder aber immerhin meine ersten Silberreiher.

Eine viertel Stunde später tat sich dann etwas im Wasser und es flog so einiges auf, um dieses zu verlassen:


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Nochmals zwanzig Minuten später entdeckte ich dann folgendes:


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Das waren dann wohl die ausgeflogenen Kühe aus den Kuhhorsten.

Eine weitere halbee Stunde später tat sich dann etwas. Fliegende Silberreiher waren in der Ferne zu sehen. Weit weg, aber egal. Es war ein mehrfaches Dauerfeuer in der Kanzel zu hören und kurze Zeit später war dann wieder Ruhe.

Zwei meiner Bilder habe ich mal zu einem Ausschnizz einer Hundertprozentansicht zusammengeschnitten.


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Bei der Bildkontrolle vor Ort zoomte ich in die Bilder und fand, dass der zweite Silberreiher auf dem zweiten Bild aber merkwürdig aussieht. Er wollte sich wohl als Schwan tarnen:


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Danach schnappte ich erstmal meine andere Kamera und knipste die von uns belegte Kanzel:


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Kurz darauf ratterte es wieder in der Kanzel und ich sprang zu meiner mit dem Tele bestückten Kamera. Eine Flugformation war zu sehen. Die erhofften Kraniche? Nein, nur Gänse. Aber auch die wurden festgehalten:


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Aber nicht mal eine Minute später waren dann tatsächlich Kraniche in der Ferne zu sehen:


-> Bild in der Galerie


-> Bild in der Galerie

Die Sonne neigte sich gen Horizont und ich wollte schon einpacken, als jemand einen Baum bemerkte, auf dem einige Silberreiher saßen. Natürlich waren diese wieder viel zu weit weg, aber ein Bild davon musste ich trotzdem machen:


-> Bild in der Galerie

Etwas später war es dann aber doch zu dunkel und ich fing an, meinen Krempel im Rucksack zu verstauen. Dies war anacheinend das Startsignal und alle anderen taten es mir nach. Voll bepackt machte sich dann die um eine Person vergrößerte Karawane auf die zwei Kilometer Rückweg. Der Weg war nach feuchter als auf dem Hinweg aber dafür waren die Mücken weg. Auf dem Weg hatte ich dann fast Mitleid mit dem einen oder anderen Fotografen, der mit zentnerschwerem Gepäck unterwegs war, und stellte dabei fest, dass meine kleine Ausrüstung durchaus auch Vorteile hat. Am besten wäre wohl ein 70-300/f4,5-5,6, dass sich dann bei Erreichen des Fotografenstandorts automatisch in ein 600/f4 verwandelt. Stativ und Kopf müssten natürlich proportional mitwachsen.

Nach dem die Autos erreicht waren, hielten wir noch ein Schwätzchen und machten uns dann wieder auf den Weg zurück nach Berlin. Dort setzte mich dann Frank direkt vor dem Hotel ab und ich setzte mich nach dem Erreichen des Zimmers erst mal hin. "Eigentlich müsste ich ja Hunger haben.", dachte ich, aber dem war merkwürdigerweise gar nicht so. Also schaute ich noch ein wenig fern um dann ins Bett zu gehen. Gegen elf stellte sich dann aber doch noch Hunger ein. Also raus aus dem Hotel und auf zum nächsten Imbiss. Und wieder nix. In der Ferne reckte sich der Telespargel in den Nachthimmel und so beschloss ich, Nahrung auf dem Weg vom Spittelmarkt zum Alex zu suchen. Auf dem Alex musste es schließlich etwas gebenn.

Am Alex angekommen sah ich als erstes ein Burgerking-Schild am Bahnhof. Also gleich rein und die Karte studiert. Auf die Frage, was ich gerne hätte, ließ mich mein mittlerweile vom Magen gesteuertes Hirn folgendes sagen: "Ein Double-King-XXL bitte!". Auf die Nachfrage "Mit Bacon?" antwortete ich ohne zu denken "Ja, bitte.". Und so kam es, dass ich mit einem pfundsschweren Burger in der Hand draußen einen Platz zum essen suchte. Mit einer Art Blumenkübel fand ich diesen Platz dann und während ich aß, huschte zwei mal eine Maus an mit vorbei. Falls diese auf Reste hoffte, so hatte sie damit Pech. Jeder Krümel wurde vertilgt.

Danach ging es zurück ins Hotel, und nach einem Weißbier aus der Hotelbar war es dann auch endlich Zeit fürs Bett. Am nächsten Morgen wollte ich mich ja mit ein paar Leutchen zur nächsten Fototour (meiner insgesamt fünften an vier Tagen) treffen.

Fazit zu diesem Ausflug: Keine Störche, wenig Licht, zu große Distanz zu den Vögeln, von Mücken zerstochen - aber es hatte sich trotzdem gelohnt. Es hatte einfach Spaß gemacht, mal mit ein paar Gleichgesinnten in die Natur zu ziehen. Da waren die Ergebnisse eher nebensächlich. Vielen Dank dafür an alle Beteiligten und ein besonderer Dank natürlich an Frank.

Viele Grüße
Bernd

[Kerstin]

Toll erzählt! Klingt wie mein Reiseblog.

[hpike]

Schön erzählt das wäre auch mein Trip gewesen wäre ich denn dabei gewesen.

Was den Schwan auf diesem Bild angeht, da vertust du dich aber, das ist sehr wohl ein Silberreiher, nur hat der seine Beine nicht wagerecht wie der andere, sondern sie hängen, warum auch immer, etwas nach unten. Schade das ihr nicht näher ran gekommen seid.

[Dana]

Ja Bernd!

Ich wusste gar nicht, dass so ein erzählerisches Talent in dir schlummert! Super!
Nistplatz für Kühe... Alleine die bildliche Vorstellung schmeißt mich vom Stuhl!

Hat Spaß gemacht, das zu lesen und die Bilder sind zum Großteil wunderbar geworden! Ist doch wurscht, dass weder Störche noch Kraniche groß ihr Stelldichein gaben.

[Sorrento]

Danke für die kurzweilige Unterhaltung, habe mich beim Lesen köstlich amüsiert!

Gruß

Ralph

[BeHo]

Freut mich, dass euch der Bericht gefällt.

Zitat von Kerstin

[...]Klingt wie mein Reiseblog.

Mist, erwischt. Dabei wollte ich es besser als KTG machen und habe nach dem Copy&Paste extra ein paar Wörter ausgetauscht.

Zitat von hpike

[...]Was den Schwan auf diesem Bild angeht, [...] da vertust du dich aber, das ist sehr wohl ein Silberreiher, nur hat der seine Beine nicht wagerecht wie der andere, sondern sie hängen, warum auch immer, etwas nach unten.[...]

Du hast natürlich völlig recht. habe es korrigiert und das Bild ausgetauscht, damit kein Unsinn im Netz verbreitet wird. Als schwache Entschuldigung für diesen eigentlich unentschuldbaren Lapsus: In der Haltung habe ich noch kein Bild vom Silberreiher gesehen, vorher war in der Nähe ein Schwan im Wasser uind meine Sehkraft lässt weiter nach. Die Brille rückt wohl immer näher und ich muss unbedingt zum Optiker, konnte mich bisher aber noch nicht dazu durchringen. In meinem Alter altert man halt ungern.

Zitat von Dana

Nistplatz für Kühe... Alleine die bildliche Vorstellung schmeißt mich vom Stuhl!

Die Vorstellung hatte ich gleich, als ich das Schild sah. Da passte es natürlich super, dass dann später tatsächlich Kühe zu sehen waren.

Zitat von Sorrento

Danke für die kurzweilige Unterhaltung, habe mich beim Lesen köstlich amüsiert!

Danke auch Dir!

Viele Grüße
Bernd